Versorgungssicherheit für Lebensmittel erfordert Anpassung von Green Deal-Zielen
Die enge Versorgungslage bei Agrarprodukten und Lebensmitteln seit dem Vorjahr, die steigenden Energiepreise und zuletzt die massive Einschränkung im weltweiten Agrarhandel führen aktuell in vielen Regionen zu einer Ernährungskrise, deren weiterer Verlauf derzeit sehr schwer abschätzbar ist. Während in Europa bei weiter steigenden Preisen die Lebensmittelversorgung sichergestellt ist, führen die Lieferausfälle bei Getreide und Ölsaaten aus der Ukraine sowie teils aus Russland vor allem in den Ländern des Nahen Ostens, Nordafrikas und am Horn von Afrika zu einer äußerst prekären Versorgungslage bei Lebensmitteln. Auch für die nächste Zeit wird die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Lebensmitteln in den angeführten Regionen als äußerst problematisch eingestuft. In dieser Situation ist auch die EU-Landwirtschaft gefordert die dort bestehenden und sich weiter verschärfenden Versorgungslücken zumindest teilweise abzufedern.
„Vor diesem Hintergrund müssen zentrale Ziele des Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie im Bereich Landwirtschaft mit der vorgeschlagenen Reduktion von 50 Prozent des Pflanzenschutzmittel- und 20 Prozent des Düngemitteleinsatzes dringend einer entsprechenden Neubewertung unterzogen werden. Denn diese würden zu einer beispiellosen Verringerung der Produktionskapazität der EU führen. Die Sicherstellung der Lebensmittelerzeugung erfordert eine klare politische Prioriätensetzung“, mahnt LK-Präsident Franz Waldenberger.