OÖ Gemüse: Verzögerter Start, aber sichere Versorgung mit großer Vielfalt
Im Gegensatz zum vergangenen Frühjahr, in dem die Gemüsebauern im März und April sonnenreiche und warme Bedingungen vorfanden, mussten sie dieses Jahr ab Mitte März wieder jede trockene Stunde für die Saat- und Pflanzarbeiten nutzen. War man von Mitte März bis Ostern froh, den zu gering versorgten Wasserhaushalt der Böden wieder aufgefüllt zu bekommen, so erschwerte die durchschnittlich doppelte Regenmenge im April, kombiniert mit anhaltend niedrigen Temperaturen bis Mitte Mai die Bewirtschaftung der Böden. Mit fast zwei Wochen Verspätung kann aber nun endlich die Freilandgemüsesaison mit einer breiten Palette an geschmacklich und qualitativ hochwertige Gemüsevielfalt gestartet werden.
Der erwerbsmäßige landwirtschaftliche und gärtnerische Gemüseanbau wird in Oberösterreich im Jahr 2023 von 186 Betrieben auf einer Gesamtanbaufläche von etwa 2.053 Hektar (inkl. Mehrfachnutzung) betrieben. Damit erhöhte sich gegenüber 2022 die Betriebsanzahl der erwerbsmäßigen Gemüseproduzenten in OÖ um zwei Betriebe, allerdings wird aufgrund von zunehmend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Flächenrückgang um circa 111 Hektar erwartet. Für die Saison 2023 werden daher bei den rund 80 verschiedenen Gemüsearten ca. 80.000 Tonnen Erntemenge mit einem Gesamtproduktionswert von ca. 40 Millionen Euro erwartet.
Erfolg durch regionale Vielfalt, vielseitigen Vertrieb und ökologische Produktion
„Die Gemüseanbaufläche je Betrieb ist in Oberösterreich mit durchschnittlich knapp elf Hektar je Betrieb im Vergleich zu den Hauptgemüseländern in Europa sehr niedrig. Der flächenmäßige Anteil des biologisch produzierten Gemüses nimmt weiter kontinuierlich leicht zu und beträgt mittlerweile in unserem Bundesland stolze 28 Prozent bzw. 574 Hektar.“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
„Der Gemüsekonsum in Österreich steigt kontinuierlich. Das ist aus Sicht der Gemüsebauern eine erfreuliche Entwicklung und bedeutet für die Betriebe, dass sie bei entsprechenden konkurrenzfähigen Rahmenbedingungen eine kontinuierliche Betriebsentwicklung erwarten können und sich Investitionen in moderne Maschinen, Bewässerungstechnik, Kühlung und Lagerung, etc. auch amortisieren werden.“, betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.