Holzmarkt zwischen Extremen
Waldschäden durch Hitze, Dürre, Sturm und Borkenkäfer prägten den Holzmarkt der letzten Jahre bis es im Jahr 2020 nach Erreichen eines historischen Preistiefs wieder bergauf ging. Im Frühjahr 2021 folgte eine extreme Nachfrage nach Holzprodukten, die zu bisher unbekannten Preissteigerungen führte. Die Schnittholzpreise gingen durch die Decke und laufend wurde von neuen Preisrekorden berichtet. Mit Verzögerung sind diese Preisanstiege auch beim Rundholz angekommen, wenn auch bei weitem nicht in der Dimension, wie es bei Schnittholz und Holzprodukten der Fall war.
Der Rundholzmarkt reagiert in der Regel verzögert zum Schnittholzmarkt. So war es auch heuer der Fall. Bis zum Sommer waren dann schließlich auch die Rundholzpreise auf einem attraktiven Niveau angelangt. „Es waren im Vergleich zu den letzten Jahren zwar hohe Preise, aber keinesfalls exorbitant hoch, wie es sie noch nie zuvor gegeben hätte. 2014 beispielsweise war der Rundholzpreis auf ähnlichem Niveau. Endlich war nachhaltige Waldbewirtschaftung ökonomisch betrachtet wieder möglich. In den von Schadholz und Tiefstpreisen geprägten Jahren, war eine positiv bilanzierende Forstwirtschaft nämlich kaum bis gar nicht möglich“, erläutert Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
Der scheinbar unbegrenzte Nachfragehype ist rasch eingebrochen, der Absatz von Schnittware stockt und die Preise für Schnittholz müssen sich gerade neu finden.
„In den letzten Wochen haben wir dies leider schon zu spüren bekommen, da aufgrund von Schadholzmengen durch Gewitterstürme die Holzmengen stockten und der Absatz nur zögerlich erfolgte. Dringend gesuchtes Rundholz wurde scheinbar über Nacht zum Problemprodukt. Diese Situation war für uns und alle betroffenen Waldbesitzer überraschend und unverständlich", erläutert Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes OÖ.