Streuobstbau: immaterielles Kulturerbe mit Mehrwert
Die Besinnung auf regionale Wertschöpfung, natürliche Lebensräume, ökologische Zusammenhänge, biologische Vielfalt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie die Wertschätzung unverwechselbarer Landschaften führen auch dazu, dass der Streuobstbau wieder verstärkt Interesse findet. Streuobst findet man in ganz Europa in unterschiedlicher Prägung. Besonders vielfältig sind die Streuobst-Kulturen in Oberösterreich, wo alleine 1,5 Millionen Streuobstbäume beheimatet sind – mehr als in jedem anderen Bundesland. Viele Bäume sind jedoch noch von den Hagelunwettern im Vorjahr geschädigt.
„Streuobstbestände sind ein Refugium für die Biodiversität, nicht nur bei den Obstarten und Obstsorten, sondern auch für die Pflanzen in der ,Unterkultur‘, die zu den artenreichsten Lebensräumen zählen. Viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten finden in den Wiesen rund um die Obstbäume eine Heimat. Bis zu 700 Arten sind auf manchen Standorten auffindbar“, erläutert Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger die multifunktionale Bedeutung von Streuobst-Kulturen.
Im Streuobstbau gibt es oft große Schwankungen bei den Erträgen. Dies wird als Alternanz bezeichnet. Zusätzlich sind vielerorts die Streuobstbestände noch stark in Mitleidenschaft ge-zogen durch die verbreiteten Hagelunwetter des Vorjahres. Insgesamt gibt es heuer einiges an Äpfeln, jedoch kaum Zwetschken und Birnen.
Antrag bei der UNESCO: Immaterielles Kulturerbe mit Mehrwert
Die ARGE Streuobst hat bei der UNESCO einen Antrag auf Anerkennung des Streuobstanbaus als „Immaterielles Kulturerbe“ gestellt – mit dem Ziel, diese in zahlreiche Lebensbereiche hineinwirkende Kulturform und deren Werte auch offiziell in das Rampenlicht zu rücken.