Vier Frauen und die Landwirtschaft
Der 15. Oktober ist alljährlich weltweit den Frauen in den ländlichen Gebieten gewidmet. Frauen sind auf den bäuerlichen Betrieben für eine Vielzahl an neuen Betriebszweigen, zusätzlichen Einkommensquellen und Innovationen verantwortlich. In Oberösterreich werden rund 44 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen bzw. in Ehegemeinschaften geführt.
Vier Bäuerinnen stellen sich und ihren Zugang zur Landwirtschaft vor:
Rosemarie Ferstl ist seit 2023 Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Sie stammt aus Perg und bewirtschaftet mit ihrem Ehemann Erwin einen Schweine- und Rindermastbetrieb. „Die österreichische Landwirtschaft ist trotz der vergleichsweise kleinen Betriebsgrößen und hohen Produktionskosten auch im europäischen Vergleich wettbewerbsfähig. Das liegt vor allem an den zahlreichen Möglichkeiten für Erwerbskombinationen. Ich bin immer wieder beeindruckt von den innovativen Ideen unserer Bäuerinnen und Bauern", zeigt sich Rosemarie Ferstl begeistert.
KR Johanna Haider, Vorsitzende des Bäuerinnenausschusses der Landwirtschaftskammer OÖ und Bäuerin in Engerwitzdorf, setzt sich für alle Bäuerinnen im Land ein. „Für Bäuerinnen ist es wichtig, in den agrarischen Gremien gut vertreten zu sein und so ihren Einfluss auf den Höfen auch in der politischen Arbeit sichtbar zu machen. Eine Frauenquote von 30 Prozent in allen Gremien im ländlichen Raum ist unser Ziel“, so die engagierte Funktionärin.
Magdalena Mehringer, Seminarbäuerin aus Alberndorf, sieht sich mit ihrer Leidenschaft für regionale Lebensmittel als Genuss-Botschafterin. In einer Vielzahl an Kursen bringt sie Konsumenten und Kindern die Zubereitung heimischer Lebensmittel näher. "Die Kurse für Kinder sind für mich eine besondere Bereicherung", so Mehringer.
Veronika Minichberger stammt selbst von einer Landwirtschaft und ist Milchbäuerin in Engerwitzdorf. „Viele Kinder kennen keine echten Bauernhoftiere mehr, auch wenn sie am Land aufwachsen. Sie haben noch nie eine richtige Kuh gesehen, geschweige denn eine gestreichelt“, betont sie und bekräftigt so ihre Motivation, Schülerinnen und Schüler auf ihren Hof einzuladen.