Milchproduktion: Nachhaltigkeit und Tierwohl im Fokus
Die österreichische Milchproduktion setzt auf hohe Qualitätsstandards, Nachhaltigkeit und auf gesunde Tiere. Mit Beginn des Jahres 2024 stellte die Branche ein Modul im AMA-Gütesiegel vor, bei dem noch intensiver auf Tierwohl, Regionalität und Qualität gesetzt wird. Bäuerinnen und Bauern bekennen sich nachdrücklich zum eingeschla-genen Qualitätsweg. Die Differenzierung der Milch in verschiedene Milchsorten und das Einhalten von Auflagen brauchen aber unbedingt die Honorierung über den Produktpreis und die Akzeptanz im Regal durch die Konsumenten. Denn die Umsetzung hoher Tierwohlstandards ist unweigerlich mit Kosten verbunden. „Ein zentraler Punkt bei der Preisbildung liegt darin, dass die Mehrleistungen abgegolten werden. Oberösterreich ist das Bundesland mit den meisten Milchlieferanten, derzeit 5.581. Da allein aus Oberösterreich ein Drittel der gesamten heimischen Milch kommt, haben jegliche Maßnahmen in diesem Bereich für unsere Landwirte eine besondere Bedeutung“, stellt Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, fest.
Heimische Milchwirtschaft arbeitet marktorientiert
Waldenberger betont, dass sich die heimischen Molkereien den Herausforderungen stellen und marktorientiert mit den Bäuerinnen und Bauern arbeiten. „Es ist daher ein richtiger Schritt, dass mit der Berglandmilch die größte österreichische Molkerei ihren Milchpreis ab September in Abstimmung mit der Haltungsformkennzeichnung gestaltet und sie damit die höheren Haltungsstufen attraktiver macht. Dadurch kann der wichtige Exportmarkt Deutschland gesichert werden", betont Waldenberger.
„Mit der Weiterentwicklung unseres Tierwohlbonus-Modells werden wir zukünftig Maßnahmen unserer bäuerlichen Mitgliedsbetriebe für mehr Tierwohl noch besser abgelten. Mit einem Milchpreis-Bonus von bis zu 3 Cent/Kilogramm Milch schaffen wir Anreize, dass möglichst viele Bäuerinnen und Bauern weiter auf Tierwohl-Maßnahmen setzen“, fasst Berglandmilch Obmann Stefan Lindner zusammen.
„In einer gemeinsamen Anstrengung ist es gelungen mit der Einführung des neuen AMA-Gütesiegel-Programm Tierhaltung+ den wichtigsten Exportmarkt Deutschland abzusichern. Und auch am Heimmarkt wird besondere Qualität mit dem neuen Gütesiegel sichtbar gemacht. Wer auf Tierwohl und Nachhaltigkeit achtet, wird den heimischen Produkten gegenüber Importware den Vorzug geben“, erklärt Berglandmilch-Generaldirektor DI Josef Braunshofer.