Oö. Weinjahr 2024: Turbulent mit gutem Abgang
Erst Hitze, dann Frost, wieder Hitze und Trockenheit mit anschließendem Dauerregen. Das Weinjahr 2024 war für die heimischen Winzerinnen und Winzer eine schwierige Nervenprobe. "Doch die Bilanz kann trotz aller Herausforderungen als zufriedenstellend bezeichnet werden. Aktuell gibt es quer durch die oberösterreichische Weinszene große Zufriedenheit mit den Qualitäten der heurigen Trauben-Ernte, die auf einen hervorragenden Jahrgang deuten. Lediglich mengenmäßig wird das Weinjahr 2024 in Oberösterreich mit rund einem Drittel weniger als im Durchschnitt leider eher bescheiden ausfallen", so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und
Landwirtschaftskammer OÖ Präsident Franz Waldenberger.
Während österreichweit die Rebfläche und die Zahl der Weinbaubetriebe schrumpft, hält der Trend zu Neupflanzungen im Land ob der Enns weiter an. „Mit rund 100 Hektar, das entspricht derzeit 0,2 Prozent der österreichischen Rebfläche, ist Wein aus Oberösterreich zwar noch ein kleiner, aber kontinuierlich wachsender Sektor", so Michaela Langer-Weninger.
OÖ Weine im Spitzenfeld angekommen
Auf Grund der winzigen Rebfläche und der Kleinstrukturiertheit der heimischen Weinbaubetriebe kann Wein aus Oberösterreich nur durch Top-Qualitäten punkten. „Mittlerweile finden sich Weine aus OÖ regelmäßig im SALON Österreichischer Wein, der inoffiziellen Staatsmeisterschaft der österreichischen Winzer“, freut sich der Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, Franz Waldenberger.
Weinjahr 2024
Das Auf und Ab im Weinjahr 2024 fasst der Weinbaupräsident des Landesverbandes OÖ, Leo Gmeiner aus Perg, wie folgt zusammen: „2024 begann äußerst ungewöhnlich mit extrem milden Temperaturen und kaum Schnee im ersten Quartal. Im Februar und März wurden in Oberösterreich die höchsten Temperaturen der gesamten Messgeschichte verzeichnet. Der Austrieb der Rebstöcke erfolgte heuer viel zu früh, bereits Anfang April. So war es dann auch schon zu befürchten, dass die Spätfröste Ende April/Anfang Mai noch einmal gehörigen Schaden in den Weingärten anrichten würden. Der darauffolgende Witterungsverlauf im Mai und Juni, geprägt von reichlichen Niederschlägen und gemäßigten Temperaturen, ließ die vom Frost gezeichneten Rebstöcke rasch regenerieren. Als sich dann gegen Mitte September eine turbulente Wetterentwicklung mit mehrtägigem Dauerregen auch in Oberösterreich ankündigte, nutzten viele Winzer die wenigen Schönwettertage davor, um ihre Ernte noch trocken in die Keller zu bekommen".
„Wir haben heuer rund ein Drittel weniger Ertrag, dieser ist allerdings von hervorragender Qualität. Die Lese konnte in den zwei Tagen vor den großen Niederschlägen erledigt werden und die Trauben haben sehr gute Säure- und Zuckerwerte", so Winzerin Irene Wurm aus St. Florian.