Amtlicher Pflanzenschutzdienst - Pflanzenschutzstelle OÖ
Pflanzengesundheit & Pflanzenschädlinge
Wie Menschen und Tiere können auch Pflanzen erkranken. Unterschiedliche Viren, Bakterien, Pilze, Insekten, Milben oder Nematoden haben das Potential, Pflanzen zu schädigen. Während Pflanzen meist mit wirksamen Abwehrmechanismen gegen heimische Krankheitserreger und Schädlinge ausgerüstet sind, können gebietsfremde Schadorganismen, gegen die diese Abwehrmechanismen nicht oder nur wenig wirken, zu großen Schäden bei Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen (z.B. Früchte, Waren aus Holz etc.) führen. Fehlt es zudem an Gegenspielern („Nützlingen“) und ist der Schädling an das bei uns vorherrschende Klima (Frost) angepasst, ist eine ungehinderte Ausbreitung wahrscheinlich. Dies kann in weiterer Folge zu erheblichen Einbußen in der Land- und Forstwirtschaft führen und die biologische Vielfalt gefährden. In der Vergangenheit wurde diese Problematik durch die Einschleppung der Kraut- und Knollenfäule, Reblaus, Kartoffelkäfer und dem Ulmensterben besonders deutlich. Schädlinge mit besonders hohem Schadpotential werden in der EU als Quarantäneschädlinge eingestuft.
Kontrolle & Überwachung
Das Risiko der Einschleppung und Verbreitung von Schädlingen in fremde Gebiete ist durch die Globalisierung, den zunehmenden Warentransport und Tourismus vor allem in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Daher gibt es in der EU für pflanzliches Material strenge Regelungen und Kontrollmaßnahmen, die sowohl für den Import in als auch für den Handel innerhalb des EU-Binnenmarktes gelten. Darüber hinaus erfolgt eine systematische Überwachung (Monitoring) an unterschiedlichen Orten (z.B. im Handel, an Verkehrsknotenpunkten wie etwa Frachtenbahnhöfen, an Produktionsstätten wie Apfelplantagen etc.) um das Auftreten von Quarantäneschädlinge frühzeitig zu erkennen und eine Ausbreitung zu verhindern.
Zu den wichtigsten Tätigkeiten der Pflanzenschutzstelle OÖ zählen:
Zu den wichtigsten Tätigkeiten der Pflanzenschutzstelle OÖ zählen:
- phytosanitäre Binnenmarktkontrollen (Kontrollen registrierter als auch nicht registrierter Betriebe),
- Exportkontrollen (Ausstellung von Pflanzengesundheitszeugnissen für die Ausfuhr von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen in Drittländer; Ausnahme Saatgut: Zuständigkeit Bundesamt für Ernährungssicherheit),
- das Monitoring sowie
- diverse Tätigkeiten im Bereich der Planung und Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen.
Eine Ausnahme bildet der forstliche Bereich: Während die Kontrolle von Betrieben, welche zur Markierung von Verpackungsmaterial aus Holz autorisiert sind (Erzeuger und Behandler von VPH), durch die Pflanzenschutzstelle OÖ erfolgt, übernimmt das Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Land- und Forstwirtschaft, das Schädlingsmonitoring im forstwirtschaftlichen Bereich.
Für den Bereich des Importes (z.B. phytosanitäre Importkontrolle, Importholzkontrolle, Verpackungsholzkontrolle und Auskunft zu Importbestimmungen) sind das Bundesamt für Ernährungssicherheit (siehe Links zum Thema) und das Bundesamt für Wald (siehe Links zum Thema) zuständig.
Weitere Informationen zur Organisationsstruktur und zum Aufgabenbereich finden Sie auf der Website des Amtlichen Österreichischen Pflanzenschutzdienstes (siehe Links zum Thema).
Links zu weiterführenden Informationen
Allgemeines
- Organisationsstruktur und Aufgabenbereich des Amtlichen Österreichischen Pflanzenschutzdienstes
- Einstufung der geregelten Schädlinge
- Informationen zu aktuellen Schädlingsauftreten
- Suchmaschine für landwirtschaftliche Schaderreger (AGES)
- Nationales Referenzlabor für Pflanzengesundheit (AGES) – morphologische und molekulargenetische Identifikation/Detektion von Schadorganismen
- Rechtsgrundlagen
- 4 prominente Schädlinge
Informationen für Privatpersonen
Informationen für Unternehmer: