Land & Leben
Wurzel, Strunk & Blatt – das ganze Gemüse liegt im Trend
Wurzelgemüse erlebt ein Comeback – und
diesmal darf alles mit auf den Teller: Nicht nur
die Wurzel, auch Strunk und Blätter von Karotten,
Roter Rübe oder Sellerie werden zunehmend
genutzt.
										Was früher als Abfall galt, gilt
heute als nachhaltiger Food-
Trend unter dem Motto „Leaf
to Root“ – Gemüse von der
Wurzel bis zum Blatt.
										Vom Abfall zum Nährstoffwunder
Beim Kauf von Karotten wird
das Grün meist als erstes entfernt.
Dabei lohnt es sich, genauer
hinzusehen: Strunk
und Blätter sind nicht nur essbar,
sondern wahre Nährstoffpakete.
Untersuchungen zeigen,
dass Karottengrün reich
an Vitamin A und C, Kalzium,
Eisen und Ballaststoffen ist –
und einen höheren Gehalt an
Kalium und Eiweiß aufweist
als die orangefarbene Wurzel
selbst. Außerdem enthält es
sekundäre Pflanzenstoffe mit
antioxidativer Wirkung, die
freie Radikale binden und damit
zur Zellgesundheit beitragen.
Der leicht herbe Geschmack
erinnert an Petersilie oder Sellerie
und macht das Grün zu
einer spannenden Zutat in
der Küche. Es lässt sich zu Pesto
verarbeiten, fein gehackt in
Suppen streuen oder als Würzkräuter
in Salaten verwenden.
Der Trend passt perfekt in
eine Zeit, in der bewusster
Konsum und Lebensmittelwertschätzung
immer wichtiger
werden. Rund ein Drittel
aller Lebensmittel landet im
Müll – auch essbare Teile von
Obst und Gemüse. Wer Blätter
und Strünke mitverwertet,
spart Abfall, Geld und gewinnt
neue Geschmackswelten.
Kein Wunder also, dass
in der Spitzengastronomie
längst ganze Karotten auf dem
Teller landen.
Der bewusste Umgang mit
Lebensmitteln ist eine Rückbesinnung.
In früheren Generationen
war es selbstverständlich,
alles zu verwerten,
was die Natur hergibt. Heute
entdecken wir dieses Wissen
neu – unterstützt von Food-
Trends, die Nachhaltigkeit
und Genuss verbinden.
Karottengrün ist dabei ein
Symbol für eine neue Haltung:
Weg vom Wegwerfdenken,
hin zu mehr Respekt für
das, was auf unseren Tellern
landet.