Bio-Winterroggen (Secale cereale)
Roggen ist eine wichtige Kultur in der biologischen Landwirtschaft, die in der Fruchtfolge vor
allem auf schwächeren Standorten eine bedeutende Stellung einnimmt.
Das Vermarktungspotenzial ist aufgrund der Konsumgewohnheiten begrenzt, die Vermarktung erfolgt fast ausschließlich als Speiseware für Bäckereien. Dafür müssen die erforderlichen Qualitätskriterien erfüllt werden. In der Fütterung kann Roggen bis zu 30 % in der Ration in der Schweine- und Rinderfütterung eingesetzt werden. Das ist höher, als oft angenommen wird.
Standort
Roggen ist eine sehr genügsame Getreideart, er ist mit sich selbst verträglich. Roggen wächst auch auf im Sommer trockenen, sandigen Böden und kommt auch mit pH-Werten bis 5 zurecht.
Sorten
Es ist sowohl der Anbau von Populationssorten wie z.B. Dukato (Saatbau ) oder Elias (Die Saat) oder Amilo und Dankowskie Turkus (Probstdorfer) als auch von Hybridsorten wie z.B. KWS Gatano (Saatbau) möglich. Ist Bio-Saatgut nicht verfügbar, muss bei der zuständigen Bio-Kontrollstelle um den Anbau von konventionellem ungebeiztem Saatgut angesucht
werden!
Aussaat
Der Anbau erfolgt von 15. bis 25. September, damit er noch ausreichend bestocken kann. Die Anbautiefe beträgt 2 bis 3 cm, Roggen wird eher seicht gesät. Die Saatstärke beim Roggen beträgt 140 bis 180 kg/ha, er benötigt ein feines Saatbett und ausreichend Bodenschluss.
Fruchtfolge
Roggen ist selbstverträglich, er kann nach jeder Getreideart angebaut werden. Seine Stellung in der Fruchtfolge sollte nicht zu gut sein, weil sonst die Gefahr des Lagerns besteht. Der Stickstoffbedarf liegt bei ca. 60 bis 80 kg N/ha. Roggen ist gut unkraut-unterdrückend, er kann im Herbst blind gestriegelt werden, danach ist das Striegeln wieder ab dem 3-4-Blatt-Stadium möglich.
Krankheiten und Schädlinge
Bei lang andauernder Schneedecke besteht die Gefahr des Schneeschimmels. Ein Problem bei Roggen kann Mutterkornbefall darstellen, eine Ursache dafür ist mangelnde Bestäubung. Der Mutterkorn-Pilz befällt besonders den fremd-befruchteten Roggen, aber auch andere Getreidearten und Gräser. Mutterkörner enthalten Alkaloide, die beim Verzehr und bei der Verfütterung Vergiftungserscheinungen hervorrufen können.
Ernte
Die Ernte des Roggens erfolgt von Ende Juli bis Anfang August. Bei sehr feuchten Jahren besteht die Gefahr des Auswachsens. Hybridsorten bringen gegenüber Populationssorten einen Mehrertrag von 7 bis 16 %, benötigen jedoch auch bessere Standorte als Populationssorten.
Vermarktung
Roggen kann durch die EZG Biogetreide, durch andere Vermarktungsorganisationen, aber auch in der Direktvermarktung vermarktet werden.
Quellen:
Eigene Erfahrungen
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Ökolandbau.de
Eigene Erfahrungen
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Ökolandbau.de