Bio-Sommerackerbohne
Standort
Da die Ackerbohne einen hohen Wasserbedarf hat, sind Standorte mit ausreichend Niederschlag wichtig für einen guten Ertrag. Sie benötigt gute, schwere Böden mit einem pH-Wert von über sechs. Für die Ausbildung ihrer Pfahlwurzel sind tiefgründige Böden von Vorteil.
Sorten
Bei der Ackerbohne werden folgende Sorten empfohlen: Tiffany (Probstdorfer), Bioro (Saatbau), Fuego (Saatbau), Melodie (Saatbau), Alexia (Die Saat), GL Sunrise (Die Saat); Laut Saatgutdatenbank vom Stand Jänner 2022 sind alle Sorten biologisch verfügbar.
Aussaat
Die Aussaat der Ackerbohne sollte möglichst zeitig im Frühjahr erfolgen, um die Winterfeuchte am Acker möglichst gut auszunutzen und einen Vorsprung zu Blattläusen (Nanoviren) zu gewinnen. Die Ackerbohne verträgt Spätfröste von bis zu -4°C, ein später Anbau führt zu Ertragsdefiziten. Die Saattiefe sollte möglichst tief, auf ca. 8 bis 10 cm erfolgen (dadurch wird die Ackerbohne auch standfester), die Saatstärke beträgt 40 bis 50 Körner/m².
Fruchtfolge
Die Ackerbohne stellt in der Fruchtfolge für Biobetriebe ein sehr wertvolles Fruchtfolgeglied dar. Sie wird als wertvolles Eiweißfuttermittel geschätzt, ihre Leistungen zur Stickstofffixierung sind großartig: so fixiert die Ackerbohne von 100 bis 450 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr, im Durchschnitt sind es 170 kg N/ha/Jahr. Aus diesem Grund steht die Ackerbohne in der Fruchtfolge meist vor Starkzehrern wie Mais oder vor Qualitätsweizen, um möglichst hohe Proteingehalte zu erreichen. Um zu verhindern, dass der nach der Ernte der Ackerbohne verfügbare Stickstoff in tiefere Bodenschichten ausgewaschen wird, ist ein möglichst rascher Anbau einer Begrünung erforderlich. Eine Anbaupause von 4 bis 5 Jahren sollte unbedingt eingehalten werden.
Düngung
Je weniger Stickstoff im Boden von Wirtschaftsdünger oder Vorfrüchten vorhanden ist, umso besser ist die Stickstofffixierleistung und somit die Arbeit der Knöllchenbakterien der Ackerbohne. Sie ist dankbar für Kalkgaben (möglichst oben auf den Acker, nicht einpflügen) und Schwefel (z.B. 80 kg Kieserit/ha).
Schädlinge, Krankheiten
- Blattrandkäfer: er frisst die Blätter an, seine Larven ernähren sich von den Knöllchenbakterien, hier ist ein früher Anbau und der optimale Fruchtfolgeabstand von 4 bis 5 Jahren wichtig.
- Nanoviren: werden durch Blattläuse (hauptsächlich die schwarze Bohnenblattlaus) übertragen, der Befall äußert sich in verkümmerten Pflanzen, mit vergilbten, chlorotischen, teils nach oben gerollten Blättern, der Hülsenansatz ist gering und die Bohnen reifen nicht aus. Der Anbau von Ackerbohnen in Mischkultur (z.B. Reinsaatstärke mit 30 kg Sommerhafer) brachte hier erste positive Erfahrungen, die Vermarktung gestaltet sich jedoch problematisch (bitte unbedingt vor dem Anbau mit dem Aufkäufer abklären!).
- Pferdebohnenkäfer: Der ovale, 4 bis 5 mm große schwärzliche, mit hellen Flecken versehene Käfer legt an die jungen Hülsen Eier, die daraus schlüpfenden Larven bohren sich durch die Hülsenwand und verpuppen sich in den Körnern. Zur Reife verlässt der fertige Käfer durch ein kreisrundes Loch die Ackerbohnen. Dies geschieht teilweise am Feld oder erst am Lager. In den Lagerräumen richtet er keinen Schaden mehr an. Auch die Keimfähigkeit der Bohnen beeinträchtigt er üblicherweise nicht (zur Sicherheit Keimprobe machen).
Unkrautregulierung
Ein Blindstriegeln bei der Ackerbohne ist möglich, dann kann wieder ab der Entfaltung des dritten Blattpaares (ca. 5 cm Wuchshöhe) möglichst in den Mittagsstunden, weil da die Pflanze am unempfindlichsten ist, gestriegelt werden. Gelegentlich wird die Ackerbohne auch als Hackkultur geführt, wo sie ab 5 cm bis ca. 30 cm Wuchshöhe gehackt werden kann. Wichtig ist hier, dass junge Pflanzen nicht verschüttet werden dürfen (ev. Schutzscheiben verwenden).
Ernte
Die Ernte erfolgt im August, die Feuchtigkeit sollte maximal 13 % betragen, die Erträge liegen bei 3 bis 5 Tonnen/ha. Grüne Pflanzenteile verursachen oft Qualitätsprobleme, daher ist in diesem Fall eine Trocknung anzuraten.
Quellen:
Eigene Erfahrungen
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Ökolandbau.de
Eigene Erfahrungen
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Ökolandbau.de