360 Millionen Euro Impulsprogramm für Landwirtschaft
Österreichs Bäuerinnen und
Bauern sind mit zahlreichen
Herausforderungen konfrontiert,
darunter steigende Betriebsmittelkosten,
Inflation,
volatile Marktpreise sowie extreme
Wetterbedingungen.
Gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen
Anforderungen
in Richtung Umwelt- und Tierwohlstandards.
Deshalb setzt
Landwirtschaftsminister Norbert
Totschnig gemeinsam mit
den Ländern ein 360 Millionen
Euro Impulsprogramm für die
Landwirtschaft um.
Ziel der Mittel-Aufstockung
ist, Zukunftsinvestitionen zu
sichern, die Leistungen der Familienbetriebe
besser abzugelten
sowie die Wettbewerbsfähigkeit
zu stärken, so Totschnig:
„Mit dem 360 Millionen
Euro Impulsprogramm für die
Landwirtschaft tragen wir der
Inflation Rechnung. Es ist die
richtige Antwort auf die Herausforderungen,
mit denen
unsere Bäuerinnen und Bauern
aktuell kämpfen. Damit
honorieren wir die Leistungen
unserer bäuerlichen Familienbetriebe
für Umwelt, Klima,
Tierwohl, Bio- und die Berglandwirtschaft
und stärken die
Wettbewerbsfähigkeit.“
„Mit dem am 31. Oktober präsentierten
agrarischen Impulsprogramm
reagieren Bundesminister
Norbert Totschnig
und die Bundesländer gezielt
auf die hohe Kostensteigerung
in der heimischen Agrarproduktion“,
betont LK-Präsident
Franz Waldenberger.
Mit dem Impulsprogramm
für die Landwirtschaft sei
Österreich laut Bundesminister
Totschnig europaweit Vorreiter,
das sei bis dato in der EU
einzigartig.
Mittels einer Wertanpassung
des Agrarumweltprogramms
ÖPUL, der Bergbauern- und
der Investitionsförderung würden
die wirtschaftliche Stabilität
und die multifunktionalen
Leistungen der Bauernfamilien
in den Mittelpunkt gestellt,
ergänzt Totschnig, und weiter:
„Klar ist: Die Mehrleistungen
unserer Bäuerinnen und Bauern
brauchen eine faire Abgeltung.
Denn jeder Euro, den
wir in die Arbeit unserer Bäuerinnen
und Bauern investieren,
ist eine Investition in die
Versorgungssicherheit Österreichs.
Damit stärken wir auch
vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche
und sichern
Arbeitsplätze in Österreich.“
Eckpunkte "Impulsprogramm Landwirtschaft"
- Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) will in den Jahren 2024 bis 2027 zusätzlich 54 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stellen. Wie im Landwirtschaftsgesetz vorgesehen, sollen 36 Millionen Euro pro Jahr an Landesmitteln hinzu kommen. In Summe ergeben sich so 90 Millionen Euro pro Jahr. „Mit jährlich zusätzlichen 90 Millionen Euro – bereitgestellt durch den Bund und die Länder – wird eine entsprechende Inflationsanpassung bei den Ausgleichszahlungen im Agarumweltprogramm ÖPUL und für die Bergbauern ermöglicht“, so Waldenberger.
- Für 2024 bis 2027 sind das 360 Millionen Euro zusätzlich für Österreichs Landwirtschaft.
- ÖPUL: Wertanpassung aller ÖPUL-Prämien um acht Prozent (z.B. UBB von derzeit 70 Euro/ha
auf 75,60 Euro/ha); Achtung: Folgende Öko-Regelungsmaßnahmen werden nicht erhöht, da diese Prämien aus der 1. Säule ausbezahlt werden:- Begrünung von Ackerflächen - System Immergrün
- Begrünung von Ackerflächen - Zwischenfruchtanbau
- Erosionsschutz Wein, Obst und Hopfen
- Tierwohl - Weide
- Ausgleichszulage: Wertanpassung der AZ-Prämien um acht Prozent – das sind zusätzlich rund 14 Euro/ha für alle Erschwernisgruppen
- Ausgleichszulage: Zusätzliches Top up der für die Erschwernisgruppen 3 und 4 –
das sind rund 19 Euro/ha zusätzlich zu den rund 14 Euro/ha (= 33 Euro/ha) - Investitionsförderung: Stärkung der Investitionsförderung (durch Berücksichtigung einer Obergrenze der anrechenbaren Kosten von 500.000 Euro) in folgenden Bereichen:
- Bodennahe Gülleausbringung
- Effiziente Bewässerung
- Multiphasenfütterung
- Klimawandelanpassung in der Tierhaltung (z.B. Kühlung von Ställen)
- Besonders tierfreundliche Haltungssysteme
- Details zur Investitionsförderung sind noch in Ausarbeitung und werden zeitgerecht informiert.
- Im nächsten Schritt sollen diese zusätzlichen Mittel 2024 mit einer Änderung des GAP-Strategieplan aufgenommen und anschließend durch die EU-Kommission genehmigt werden.
„Gerade die heimischen bäuerlichen
Familienbetriebe haben
sich in den letzten Jahren
der Krisen durch Corona und
den Ukraine-Krieg als äußerst
produktionsstabil erwiesen.
Damit leistet die heimische
Landwirtschaft einen zentralen
und unverzichtbaren Beitrag
zur sicheren Versorgung
mit hochqualitativen Lebensmitteln.
Mit dem nunmehrigen
Impulsprogramm wird
gezielt auf die enormen wirtschaftlichen Herausforderungen der bäuerlichen Familien
durch die hohe Inflation sowie
notwendige Umwelt-, Tierwohl-
und Klimawandelanpassungen
reagiert. Gleichzeitig
wird damit ein wesentlicher Impuls für die Wirtschaft in
den ländlichen Regionen gesetzt.
Die agrarpolitischen Verantwortungsträger
in Bundes- und
Landesregierung erweisen
sich damit einmal mehr als
verlässliche Partner der heimischen
Landwirtschaft“, erklärt Waldenberger.
Betriebsbeispiele
- Ein ÖPUL-Betrieb mit 20 Hektar Fläche und rund 120 Euro pro Hektar ÖPUL erhält außerhalb des benachteiligten Gebiets rund 200 Euro pro Betrieb und Jahr zusätzlich.
- Ein ÖPUL-Betrieb im Berggebiet mit 20 Hektar Fläche, rund 250 Euro pro Hektar ÖPUL und 180 Euro AZ erhält rund 700 Euro pro Betrieb und Jahr zusätzlich.
- Ein durchschnittlicher Bio-Betrieb mit 24 Hektar Fläche und 250 Euro pro Hektar ÖPUL erhält außerhalb des benachteiligten Gebiets rund 500 Euro pro Betrieb und Jahr zusätzlich.
- Ein durchschnittlicher Bio-Betrieb im benachteiligten Gebiet mit 24 Hektar, 350 Euro pro Hektar ÖPUL und 180 Euro AZ erhält rund 1.000 Euro pro Betrieb und Jahr zusätzlich.
- Je nach Investitionsvorhaben im Stallbereich erhält ein landwirtschaftlicher Betrieb bis zu 40.000 Euro mehr Zuschuss.