Räudemilbe im Kuhstall - Starker Juckreiz auf der Rinderhaut
Krusten, Borken und Haarausfall im Schwanzbereich - am ehesten an der Schwanzwurzel sind die ersten Anzeichen für einen Räudemilbe-Befall im Kuhstall. Beim Rind handelt es sich meistens um die Steißräude, bei der ähnliche Symptome am Euterspiegel oder an den Innenschenkeln gern gesehen werden. Die Rinder verbringen mehr Zeit mit Kratzen als mit Fressen. Unruhe, Entwicklungs- und Leistungseinbußen sind die Folge.
Lebenszyklus der Milbe
Räudemilben leben auf oder in der oberen Schicht der Rinderhaut. Der Entwicklungszyklus vom Ei zur Milbe beträgt nur drei Wochen. Nach der Paarung legen die Weibchen Eier auf die Hautoberfläche und innerhalb von zwei Tagen schlüpfen die Larven. Die Nahrungsaufnahme erfolgt durch das Festbeißen und Blutsaugen der Haut.
Maßnahmen und Behandlung
- Bestandsbehandlungen führen zum besten Heilungserfolg. Bei Einzelbehandlungen ist die Gefahr groß, infizierte Tiere ohne klinische Symptome zu übersehen. Achtung: Verschiedene Aufguss- und Injektionspräparate sind nicht alle zur Milcherzeugung zugelassen. Ein gängiges Mittel ist die Schwefelsalbe, die zur Behandlung verwendet werden kann.
- Stallreinigung und Desinfektion sind das A und O, da die Milbe bis zu 70 Tage außerhalb des Wirtes lebensfähig ist. Bei einer Behandlung der Tiere ziehen sich die Parasiten dann in Spalten, Holzeinrichtungen und Ritzen zurück. Durch den verstärkten Juckreiz sollte alle zwei Monate die Kuhbürste und deren Umgebung mit dem Hochdruckreiniger gereinigt und desinfiziert werden. Auch eine Überbelegung im Stall kann zu einen vermehrten Räudebefall führen.