Bremsen, Gnitzen und Co.
Bremsen
Sie haben ihre Flugzeit zwischen April und August, beginnend am Vormittag bis in den Abend. Sie treten verstärkt an schwülen und heißen Tagen auf. Ihre Larven leben in der Erde von faulenden organischen Stoffen. Bei Bremsen beißen nur die Weibchen (bis 2,5 cm groß), der Biss selbst verursacht deutliche Schmerzen. Sie werden besonders vom Schweiß angelockt und können auch durch Kleidung beißen. Bremsen sind hauptsächlich ein Problem beim Weidevieh, sie übertragen durch ihre Bisse Krankheiten. Die Pflege der Weide kann helfen, das Vorkommen von Bremsen zu reduzieren, da Bremsen oft in feuchten Gebieten vorkommen und sich im hohen Gras niederlassen.
Gnitzen
Kommen von Mai bis Oktober vor. Sie fliegen besonders in der Morgen- und Abenddämmerung in feuchtwarmen Frühlings- und Sommermonaten. Sie vermehren sich in windgeschützten Feuchtgebieten. Gnitzenweibchen sondern beim Stechen ein blutgerinnungshemmendes Sekret ab, welches starken Juckreiz auslöst. Die Gattung Culicoides sticht beim Rind an Bauch und Rücken. Zumindest bei Culicoides erfolgt die Wirtsfindung auch optisch, sie werden von großen und dunklen Weidetieren angelockt. Gnitzen gelten als Überträger unter anderem der Blauzungenkrankheit bei Rindern.
Kriebelmücken
Kommen ab April vor. Sie vermehren sich in der Nähe von Bächen und Gewässern. Sie treten am späten Vormittag und am späten Nachmittag auf. Besonders häufig sind auf unseren Weiden Kriebelmücken anzutreffen. Diese kleinen Mücken ähneln eher Fliegen, sie sind gedrungen und in der Seitenansicht buckelig. Ausschließlich die Weibchen sind Blutsauger: Mit ihren Mandibeln erzeugen sie zunächst eine größere Wunde, in der sich Blut sammelt; dieses wird dann aufgesaugt. Die Wirtsfindung geschieht sowohl durch eine Kohlendioxidspur (olfaktorisch) als auch optisch. Sie stechen gerne in dünnhäutigen Regionen (Ohren, Maul, Augenlider, Hals und Euter) und können auch gefährliche toxische Schocks verursachen. In großer Zahl können Stiche Kreislauf, Herz und Atmung schädigen.
Stechmücken
Kommen ab Mai vor. Es stechen nur die Weibchen, bevorzugt in der Dämmerung und in windgeschützten Bereichen. Die Eiablage erfolgt in Wassernähe und Feuchtstellen. Sie überwintern in Kellern und Wohnungen. Sie verursachen beim Pferd durch ihre Stiche starken Juckreiz. In Europa treten von Stechmücken übertragene Krankheiten auf. Durch den Klimawandel bedingt, ist von einer zunehmen Infektionsgefahr durch Stechmücken in Österreich auszugehen. Ihre Stiche können vor allem bei starkem Befall Quaddeln verursachen.
Stechfliegen (Wadenstecher, Weidestechfliege)
Kommen von Juni bis September vor. Vermehren sich hauptsächlich in Rinderställen und Rinderweiden. Der Biss der tagaktiven Stechfliegen ist schmerzhaft und wird in der Regel sofort bemerkt. Die auch als Wadenbeißer bezeichneten Insekten können pro Tag bis zu 17 mg Blut aufnehmen, der Saugvorgang dauert oft mehrere Minuten. Durch die relativ große Menge an aufgenommenen Blut können die Lästlinge gefährliche Krankheiten übertragen. Stechen bevorzugt auf den Beinen und am Bach. Kommen auch im Stall vor.
Fliegen
Sie kommen von April bis Oktober, Mittag bis Nachmittag vor. Die Eiablage erfolgt in Misthaufen, Futterresten und Kothaufen. Sie schlüpfen innerhalb weniger Tage. Am liebsten halten sich Fliegen am Kopf auf. Dort übertragen sie unter anderem Augenwürmer. Vor allem sind sie für das Rind rund um das Flotzmaul

Maßnahmen gegen Insektenbefall im Stall
Im Stall machen hauptsächlich Fliegen und Stechfliegen, aber in offenen Ställen auch Gnitzen und Mücken große Probleme. Fliegen vermehren sich auch im Stall, im Mist und Gülle sowie in Futterresten. Somit ist auf eine vermehrte Hygiene im gesamten Stall zu achten. Insbesondere Tiefstreubereiche sind häufiger zu misten und zu säubern. Trotzdem solle auch eine Fliegenbekämpfung stattfinden. Diese muss frühzeitig erfolgen. Sobald die ersten Fliegen sichtbar werden, muss bekämpft werden. Mittel, die die Larven bekämpfen sind frühzeitig eingesetzt am effektivsten, um die Population klein zu halten. Zusammen mit Fallen für adulte Fliegen (Klebefallen oder Lichtfallen) kann man dem Problem einigermaßen in den Griff bekommen. Die biologische Variante wäre die Bekämpfung über Schlupfwespen. Diese können in Tiefstreu oder Tretmistbereichen angesiedelt werden.
Werden gerade Stechfliegen im Spätsommer oder Gnitzen und Mücken dennoch zum Problem sollte auch darüber nachgedacht werden, die Tiere im Stall mit eine Repellent (Pour - On) zu behandeln.
Werden gerade Stechfliegen im Spätsommer oder Gnitzen und Mücken dennoch zum Problem sollte auch darüber nachgedacht werden, die Tiere im Stall mit eine Repellent (Pour - On) zu behandeln.

Maßnahme auf der Weide
Weiderinder sollten auf jeden Fall gegen Insekten geschützt werden. Dies kann durch spezielle Ohrmarken erfolgen oder auch durch Pour-On-Präparate. Eine Tageszeit, zu der kaum Insektenflug stattfindet, zum Austreiben der Tiere zu nutzen, ist kaum möglich, da die unterschiedlichen Stechinsekten unterschiedliche Flugzeiten haben. Feuchtstellen sollten ausgezäunt werden, denn das sind wahre Insektenparadiese. Die Möglichkeit einen Unterstand oder Stall aufzusuchen, hilft den Tieren sehr, um sich zumindest zeitweise von den Stechinsekten zu schützen.