Land & Leben
Leinsamen richtig genießen
Leinsamen sind wahre Vitaminbomben, doch sie
enthalten auch Blausäure. Was gilt es zu beachten?
Der Grund, warum Leinsamen
Blausäure enthalten können,
liegt in den sogenannten cyanogenen
Glykosiden, die natürlicherweise
in den Samen vorkommen.
Diese Substanzen
können im Körper in Blausäure
umgewandelt werden, insbesondere
wenn die Samen geschrotet
oder zerkleinert werden. Blausäure
ist in höheren Dosen giftig
und kann gesundheitliche Probleme
verursachen. Besonders
gefährlich wird es, wenn zu viele
Leinsamen roh verzehrt werden,
ohne dass sich die giftige Substanz
durch Erhitzen abbaut.
Die Zubereitung macht den Unterschied.
Blausäure verflüchtigt
sich bereits bei Temperaturen
über 25 Grad Celsius. Das bedeutet,
dass Sie Leinsamen problemlos
in Speisen verarbeiten können,
solange sie erhitzt werden.
Beim Kochen oder Backen werden
die potenziellen Gefahren
der Blausäure neutralisiert.
Was bedeutet das für den täglichen Verzehr?
Die Europäische Union hat einen
Grenzwert für Blausäure in
Leinsamen festgelegt. Für geschrotete
Leinsamen, die nicht
erhitzt verzehrt werden, liegt
dieser bei 150 Milligramm pro
Kilogramm. Werden die Samen
jedoch zum Kochen oder Backen
verwendet, ist ein höherer Wert
von bis zu 250 Milligramm pro
Kilogramm erlaubt. Dies erklärt
auch, warum viele Produkte auf
der Verpackung den Hinweis
tragen: „Nur zum Kochen und
Backen verwenden – nicht roh
verzehren!“ Die genaue Menge
an Blausäure variiert je nach
Produkt. Deshalb ist es wichtig,
auf die Kennzeichnung der Leinsamenprodukte
zu achten und
sich an die empfohlenen Verzehrmengen
zu halten. Erwachsene
sollten nicht mehr als einen
Esslöffel (etwa 15 Gramm) geschrotete
Leinsamen pro Mahlzeit
konsumieren, Kinder nur
einen Teelöffel (etwa 4 Gramm).
Für Kinder unter vier Jahren sind
geschrotete Leinsamen grundsätzlich
nicht geeignet.
Leinsamen haben die Fähigkeit,
große Mengen Flüssigkeit
zu binden und können beim
Verzehr ohne ausreichende
Flüssigkeitszufuhr zu Verstopfungen
oder sogar zu einem
Darmverschluss führen. Wer
Leinsamen in seine Ernährung
integriert, sollte immer darauf
achten, genug zu trinken.
Fazit: Leinsamen bieten zahlreiche
gesundheitliche Vorteile,
solange sie in Maßen und
richtig zubereitet verzehrt werden.
Achten Sie beim Kauf auf
die Verpackung und den Hinweis
zur Zubereitung – insbesondere,
wenn die Leinsamen
geschrotet sind. Wenn Sie
Leinsamen korrekt verwenden
und ausreichend Flüssigkeit
aufnehmen, können Sie die
positiven Effekte dieses „Superfoods“
genießen.