Im Bäuerinnen-Netzwerk neue Ideen umsetzen

Bianca wuchs mit ihrer Schwester
auf einem Milchviehbetrieb
in St. Ägidi auf. Der Betrieb
wurde und wird im Vollerwerb
geführt. Die Betriebsgröße umfasst
40 Fleckvieh Milchkühe
und mit der eigenen Nachzucht
insgesamt 80 Tiere. Es wird eine
Fläche von 41 Hektar bewirtschaftet
sowie 6 Hektar Wald.
Bianca hat nach der Fachschule
Bergheim die Lehre zuhause
mit dem Facharbeiter abgeschlossen.
2011 folgte der
nächste Meilenstein in ihrer
Ausbildung mit der Prüfung
zur Meisterin in Betriebs- und
Haushaltsmanagement. In den
Betrieb wurde laufend investiert,
2005 wurde der Laufstall
errichtet. Zudem wurde 2021
ein Melkroboter installiert.
Bianca übernahm den landwirtschaftlichen
Betrieb im
Jahr 2023 und führt ihn nun
allein.
Du bist jetzt Vorsitzende des Bäuerinnenbeirates in Schärding, wie bist du dazu gekommen?
Bianca Huber: Ich bin Stellvertreterin
auf Ortsebene und
war ein paar Mal auf den Bezirkssitzungen.
Meine Vorgängerin
hat mich gefragt, ob ich
es übernehmen möchte. Meine
erste Reaktion war nein, ich
nicht. Nach längerem Überlegen
und Abwägen sagte ich zu.
Ich habe nicht damit gerechnet
und fühle mich geehrt, dass mir
der Vorsitz zugetraut wird. Es ist
eine Bereicherung für mich und
man kann viel lernen und mitnehmen.
Danke an meine Eltern
für die Unterstützung am
Betrieb. Da doch einige Sachen
oder Treffen mit der Fahrtdauer
in die Zeit der Stallarbeit fallen
braucht man hier eine Unterstützung.
Im Vorfeld habe ich nicht sehr
viel von der Bezirksebene mit bekommen,
was auch der Coronazeit
geschuldet ist. Nach
der Zeit ging es auch sehr
schleppend weiter.
Was daran macht besondere Freude oder Mühe?
Bianca Huber: Der Austausch
mit den Bäuerinnen, Neues zu
lernen und neue Leute kennen
zu lernen macht Freude. Auch
junge Bäuerinnen zu motivieren,
damit sie weitermachen.
Dadurch, dass man andere Meinungen
und Ansichten erhält,
bekommt man einen Weitblick.
Bäuerinnen für eine Funktion
zu gewinnen ist allerdings sehr
schwierig. Die Bäuerinnen-Gemeinschaften
in den Gemeinden
sind sehr gut aufgestellt
und auch sehr aktiv. Eine politische
Funktion will jedoch nicht
so schnell eine übernehmen.
Fühlst du dich in eurem Team auf Bezirks- und Ortsebene gut aufgehoben?
Bianca Huber: Ja, ich fühle
mich wohl. Seitens der Landwirtschaftskammer
OÖ werde
ich gut betreut. Ich bekomme
alle Informationen, alle sind
freundlich und es ist ein sehr
guter Austausch. Auch mit den
Ortsgruppen bzw. im Bezirk
fühle ich mich gut. Sie sind erfinderisch,
engagiert, herzlich
und ich werde bei allem unterstützt.
Wie wichtig ist der Austausch und die Vernetzung mit anderen Jungbäuerinnen/ Bäuerinnen?
Bianca Huber: Ein Austausch
mit anderen ist sehr wichtig.
Die Frau hat schon seit jeher
eine große Rolle auf dem Hof,
egal ob im Haushalt, Stall oder
auf dem Feld. Viele Ideen, Vorschläge,
Anregungen und vieles
mehr von den Frauen werden
bei Veranstaltungen bzw.
Treffen ausgetauscht. Eine Idee
ist aktuell auch, einen Whats-
App-Kanal für die Bäuerinnen
zu erstellen. Inhalt soll rund
ums Leben sein, angefangen
von SVS Themen wie Gesundheitshunderter,
Gesundheitswochen,
Rund um den Garten,
Kinderthemen, Kochtipps, Veranstaltungen
bis hin zu den Finanzen.
Wo sollten idealerweise Bildungsveranstaltungen stattfinden?
Bianca Bauer: Im eigenen Bezirk
und die Fahrzeit sollte nicht
länger als eine halbe Stunde
sein, um es auch mit den Arbeiten
am Betrieb vereinbaren zu
können. Gewünschte Themen
zurzeit sind Gesundheitsthemen,
SVS-Pension bzw. Pensionsvorsorge,
Finanzen und vieles
mehr.
Ratgeberin für Bäuerinnen
„Plötzlich Bäuerin! Und jetzt?“:
Die smarte Infobroschüre für
Bäuerinnen
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für ihren Alltag
am Bauernhof.