Die Bäuerin: Eine Vorreiterin und eine Newcomerin über ihre Erfahrungen und Visionen
Mag. Anna Maria Ganglbauer
... ist die jüngste Vorsitzende
eines Bäuerinnenbeirates
Österreichs. Sie lebt mit ihrer
Familie auf einem Ackerbaubetrieb
in Sierning. Hauptberuflich
ist sie als Controllerin tätig,
nebenberuflich in den Ausbildungslehrgängen
der Landwirtschaftslichen
Facharbeiter
sowie als Seminarbäuerin in
Kochkursen. Seit einem Jahr
engagiert sie sich als Vorsitzende
des Bäuerinnenbeirates
Steyr.
ÖR Edeltraud Huemer
... wurde 2013 zur ersten
BBK-Obfrau in Oberösterreich
gewählt und sie hat diese
Funktion bis im vergangenen
Jahr mit viel Engagement und
Leidenschaft erfüllt. Seit über
29 Jahren bewirtschaftet sie
einen Ackerbaubetrieb mit
Schweinezucht und -mast
gemeinsam mit ihrem Gatten.
Neben vielen weiteren wichtigen
Themen war es ihr ein
besonderes Anliegen, sich in
Arbeitskreisen einzubringen,
sich fachlich weiterzubilden
und Betriebszahlen für Forschungszwecke
zur Verfügung
zu stellen.
Was war eure Motivation zu eurer Funktion?
Anna Maria: Mir ist es ein Anliegen,
die heimische Landwirtschaft
und die regionalen Produkte
vor den Vorhang zu holen
und junge Bäuerinnen zu
motivieren, innovative Ideen
auf den Betrieben umzusetzen
bzw. fortzuführen. Mir liegt es
am Herzen, jungen Bäuerinnen
Mut zu machen, neue Wege in
der Agrarwirtschaft zu gehen
und den bunten Blumenstrauß
an Vielfältigkeit in unserer Region
als Chance zu sehen. Genau
das motiviert mich, unsere
gemeinsame Zukunft in der
Landwirtschaft (mit)gestalten
zu können.
Edeltraud: In der Bäuerinnenvertretung: der Stellenwert der Frau in der Landwirtschaft, da ich selbst Betriebsführerin war. Als Kammerobfrau: das große Vertrauen aller Bäuerinnen und Bauern. Es war für mich eine große Ehre aber zugleich auch eine große Verantwortung und Herausforderung, der ich mir zu 100 Prozent bewusst war.
Edeltraud: In der Bäuerinnenvertretung: der Stellenwert der Frau in der Landwirtschaft, da ich selbst Betriebsführerin war. Als Kammerobfrau: das große Vertrauen aller Bäuerinnen und Bauern. Es war für mich eine große Ehre aber zugleich auch eine große Verantwortung und Herausforderung, der ich mir zu 100 Prozent bewusst war.
Anna ... nach deinem ersten Jahr in dieser Funktion ... was macht dir Freude an der Bäuerinnenarbeit, wo siehst du Handlungsbedarf?
Anna Maria: Es macht mir Freude,
etwas bewegen zu können.
Insbesondere den Dialog mit
unterschiedlichsten Partnern
unserer Landwirte sehe ich als
wesentliches Handlungszentrum
in meiner Funktion, wo
wir uns stetig weiterentwickeln
können, um konsumentenorientierte
Produkte am Markt anbieten
zu können.
Welche Ziele hast du dir für deine Zeit als Vorsitzende gesetzt?
Anna Maria: Mein Ziel ist es,
unseren heimischen Produkten
einen sicheren Platz in den
Regalen der Supermärkte zu sichern,
indem wir die Partnerschaft
mit der Lebensmittelindustrie
aufbauen und stärken.
Weiters setze ich auf Konsumentenkommunikation,
wir
bespielen unterschiedliche Kanäle
(Social Media, Schuleinsätze,
etc.), um zu zeigen, was hinter
der täglichen Arbeit unserer
Bäuerinnen und Bauern steckt.
Edeltraud ... was waren rückblickend die größten Herausforderungen als Frau, denen du während deiner Amtszeit begegnet bist?
Edeltraud: Es waren nicht die
Funktionäre oder Bauern in
meinem Bezirk, hier hatte ich
immer das Gefühl der Wertschätzung,
die mir entgegen
gebracht wurde. Die größte Herausforderung
war für mich der
Druck, den ich von außen spürte.
Das Gefühl, besser sein zu
müssen, um in der Männerwelt
akzeptiert zu werden. Das Gefühl
auch fachlich in allen Bereichen
bestens Bescheid wissen
zu müssen, obwohl ich ein
kompetentes Team in der BBK
hinter mir hatte, das mich bestmöglich
unterstützt hat.
Wie hast du die Entwicklung der Bäuerinnenorganisation während deiner Amtszeit erlebt?
Edeltraud: Ich finde, da hat
sich sehr viel getan. Unsere
Bäuerinnen sind viel mehr an
wirtschaftlichen Themen interessiert.
Früher ging es fast
ausschließlich um hauswirtschaftliche
Bereiche. Es ist bei
den Bäuerinnen-Beiratssitzungen
genauso wichtig geworden,
über agrarpolitische Themen
zu diskutieren und über politische
Entscheidungen zu in-
Die
Bäuerin
Eine Vorreiterin und eine
Newcomerin über ihre
Erfahrungen und Visionen
Die jüngste Bäuerinnenvorsitzende Österreichs, Anna Maria Ganglbauer, und
die einst erste Bezirksbauernkammerobfrau in Oberösterreich, Edeltraud
Huemer, erzählen, worauf es ihnen in der Funktionärinnenarbeit ankommt.
Mag. Anna Maria
Ganglbauer
... ist die jüngste Vorsitzende
eines Bäuerinnenbeirates
Österreichs. Sie lebt mit ihrer
Familie auf einem Ackerbaubetrieb
in Sierning. Hauptberuflich
ist sie als Controllerin tätig,
nebenberuflich in den Ausbildungslehrgängen
der Landwirtschaftslichen
Facharbeiter
sowie als Seminarbäuerin in
Kochkursen. Seit einem Jahr
engagiert sie sich als Vorsitzende
des Bäuerinnenbeirates
Steyr.
Anna Maria Ganglbauer Fotograf
ÖR Edeltraud
Huemer
... wurde 2013 zur ersten
BBK-Obfrau in Oberösterreich
gewählt und sie hat diese
Funktion bis im vergangenen
Jahr mit viel Engagement und
Leidenschaft erfüllt. Seit über
29 Jahren bewirtschaftet sie
einen Ackerbaubetrieb mit
Schweinezucht und -mast
gemeinsam mit ihrem Gatten.
Neben vielen weiteren wichtigen
Themen war es ihr ein
besonderes Anliegen, sich in
Arbeitskreisen einzubringen,
sich fachlich weiterzubilden
und Betriebszahlen für Forschungszwecke
zur Verfügung
zu stellen.
Edeltraud Huemer LK OÖ
formieren. Ich habe auch das
Gefühl, dass Bäuerinnenarbeit,
vor allem wenn es um Lebensmittelthemen
geht, viel mehr
in der „Männerwelt“ angekommen
ist und auch wertgeschätzt
wird.