Ausschuss für Pflanzenbau und Grünlandwirtschaft
- Helmut Feitzlmayr berichtetw, dass mit Jänner 2025 die dritte und letzte Richtlinie für das AMA-Gütesiegel Ackerfrüchte umgesetzt wurde. Damit darf Brot und Gebäck im Lebensmitteleinzelhandel mit dem neuen Gütesiegel gekennzeichnet werden. Der AMA-Fachausschuss hat zusätzliche Maßnahmen für ÖPUL-Punkte genehmigt. In OÖ haben sich bisher rund 1.300 Betriebe zum Gütesiegel angemeldet. Bis 15. April können sich Ackerbauern noch für die Ernte 2025 anmelden.
- D e k a r b o n i s i e r u n g : Stephan Grasserbauer führte aus, dass die Dekarbonisierung alle Wirtschaftsbereiche betrifft und damit auch die Landwirtschaft und dies in mehreren EU-Verordnungen. Die verarbeitende Industrie macht die Landwirtschaft indirekt zum betroffenen Sektor. Vor allem eine Effizienzsteigerung bei Stickstoffdüngern, Änderung der Bodenbearbeitung, Integration üppiger Zwischenfrüchte und technische Anpassungen der Maschinen helfen bei der Dekarbonisierung. Die neue EU-Kommission ist wieder um mehr Pragmatismus bemüht und will erst relativ große Verarbeitungsbetriebe in die Pflicht nehmen. Geplant ist weiters ein zentrales Tool zur Berechnung der geforderten THG-Bilanzen.
- Pflanzenschutzzulassung: Hubert Köppl berichtete, dass die Wirkstoffe auf EU-Ebene, die einzelnen Pflanzenschutzmittel dagegen national, zugelassen werden. Die EU wurde für die Produktzulassung in drei Zonen eingeteilt. Innerhalb einer Zone gibt es mittels gegenseitiger Anerkennung eine schnellere Zulassung, wenn ein Mitgliedstaat bereits eine Zulassung ausgesprochen hat. Für kleinere Kulturen gibt es ein vereinfachtes Zulassungsverfahren. Für spezielle Fälle können sogenannte Notfallzulassungen ausgesprochen werden. Ab 1. 1. 2026 müssen die Pflanzenschutzmittelaufzeichnungen in elektronischer und maschinenlesbarer Form vorliegen. In Oberösterreich wird derzeit an einer praxisnahen Umsetzung dieser EU-Verordnung gearbeitet.
- Bodenmonitoring und -resilienz: Helmut Feitzlmayr berichtete, dass nach der Veröffentlichung der Richtlinie zur Bodenüberwachung und -resilienz im Juli 2023 nun im Oktober 2024 die Trilog-Verhandlungen begannen. Im Dezember 2024 gab es keine Einigung im Trilog, weil die Positionen zu den Bewirtschaftungspraktiken, der Einstufungen der Bodengesundheit usw. zu weit auseinander lagen. CDU/CSU und der Deutsche Bauernverband versuchen die Richtlinie bei der nächsten Sitzung im März, generell zu kippen bzw. hinauszuzögern. Demgegenüber stehen jedoch Bestrebungen des polnischen EU-Ratsvorsitzes, der noch bis Juni 2025 eine Einigung anstrebt.
- Futterkräuter im Wirtschaftsgrünland: Michael Fritscher beschrieb die ideale Zusammensetzung von Wirtschaftsgrünland zu zwei Drittel aus Gräsern und einem Drittel Leguminosen und Kräuter. Dies kommt aufgrund der sich ändernden Produktionsbedingungen zusehends aus dem Gleichgewicht. Wie sich diese Pflanzen auf etablierte Grünlandbestände, Ertrag und Futterqualität auswirken und ob ihr Einsatz zukünftig sinnhaft ist, wird im Projekt „Futterkräuter im Wirtschaftsgrünland“ an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein untersucht.