Zwischen Tradition und Innovation – der neue Kosmos Landwirtschaft

In eineinhalb Jahren wurde mit
einem 20-köpfigen Expertenrat
eine Strategie erarbeitet, die
auf innovative Technologien
und bäuerliche Werte setzt. Bevor
es an die Umsetzung geht,
wurden nun zentrale Erkenntnisse
und Ideen präsentiert.
Das Agrarressort schlägt mit
„Gutes kommt zurück“ eine
Brücke zwischen Satellitendaten
und Hausverstand, Nachhaltigkeit
und Effizienz, Hightech
und bäuerlicher Handwerkskunst.
„Unsere Landwirtschaft
arbeitet seit jeher
in Kreisläufen – lange bevor
das Thema politisch in Mode
kam“, so Langer-Weninger.
„Unsere Bäuerinnen und Bauern
wirtschaften seit Generationen
ressourcen schonend und
nachhaltig. Mit ‚Gutes kommt
zurück‘ wollen wir ihre Leistungen
sichtbar machen – und
die Rolle der Landwirtschaft in
der Lösung großer Zukunftsfragen
betonen.“
Horizonterweiternd: Neue Perspektiven durch Satelliten
Dass diese Lösungen nicht nur
direkt am Feld, im Wald oder im
Stall, sondern auch im Weltall
zu finden sind, zeigte sich eindrucksvoll
beim großen „Gutes
kommt zurück-Event“ am
6. Juni in St. Wolfgang. Dort
präsentierte Nicolaus Hanowski
v on der Europäischen Weltraumorganisation
(ESA) eindrucksvoll,
welches Potenzial
Satellitendaten für die Landwirtschaft
der Zukunft haben.
„Die globale Ernährungssicherheit
steht angesichts von
Bevölkerungswachstum, Klimawandel
und Konflikten vor
großen Herausforderungen.
Mithilfe von Satellitenbildern
lassen sich Veränderungen im
Pflanzenwachstum großflächig
und über längere Zeiträume
hinweg beobachten. Durch
die Kombination von Sentinel-
Daten mit digitalen Anwendungen
wie Agricultural
Sandbox NL können nun auch
Landwirtinnen und Landwirte
– ohne Spezialwissen – den Gesundheitszustand
und die Entwicklung
ihrer Kulturen bis auf
die einzelne Parzelle genau verfolgen“,
so Hanowski.
Von der Vision zur Umsetzung
Dass „Gutes kommt zurück“
mehr als ein Zukunftsplan ist,
zeigt sich bereits jetzt: Erste
Maßnahmen sind angelaufen.
Im Agrarbudget 2025 sind rund
35 Millionen Euro – ein Drittel
des Budgets – für Forschung,
Innovation und die „Next Generation
Landwirtschaft“ vorgesehen.
Der Zukunftsfonds
fördert jährlich mit zwei Millionen
Euro wegweisende Projekte
– etwa CO2-reduzierten
Ackerbau, Hackroboter oder
Drohnentechnologie.
Ein Output des Expertenrats,
an dem nun gearbeitet wird,
ist das Programmieren eines
benutzerfreundlichen Tools,
das Bäuerinnen und Bauern
eine transparente und nachvollziehbare
Darstellung ihrer
Klimaleistungen ermöglicht.
„Mit dem neuen Tool kann die
Landwirtschaft künftig proaktiv
aufzeigen, was sie tatsächlich
leistet – faktenbasiert,
nachvollziehbar und selbstbewusst.
Ein wichtiger Schritt,
um ihre Rolle im Klimadiskurs
aktiv mitzugestalten“, betont
Agrar-Landesrätin Michaela
Langer-Weninger.
Den Schlüssel für eine erfolgreiche
Zukunft der oberösterreichischen
Landwirtschaft
sieht Langer-Weninger
aber nicht allein in der Technik,
sondern vor allem bei den
Menschen: „Es sind die Menschen
– nicht die Maschinen.
Unsere bäuerlichen Familienbetriebe
sind innovativ, voller
Gestaltungskraft und lieben,
was sie tun. Sie sind das Fundament,
auf dem wir Zukunft
bauen.“
- Wer tiefer in das Thema und die Arbeit des Expertenrates eintauchen will, findet weitere Details im Bericht „Landwirtschaft im Wandel: Chancen durch Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung“. Dieser ist über www.guteskommtzurueck.at abrufbar.