Wuchshüllen aus Holz - Verrotten statt Abbauen
Plastik an Bäumen
Neben der Eigenschaft die Pflanzen vor Verbiss- und Fegeschäden zu schützen, stabilisieren Kunststoffwuchshüllen die Pflanzen z.B. gegen Schneedruck. Durch das in den Kunststoffhüllen entstehende Mikroklima entsteht in den Hüllen eine höhere Lufttemperatur und eine höhere Luftfeuchtigkeit. Dies kann die Überlebenschancen der Bäumchen sowie das Höhenwachstum deutlich verbessern. Auch das Risiko von Frostschäden kann so verringert werden. Es kann dadurch aber auch zur Überhitzung, Schädlingsbefall und Verpilzung kommen, insbesondere dann, wenn organische Materialien wie z.B. Blätter in die Hülle gelangen. Wuchshüllen fördern in der Regel das Längenwachstum mehr als das Dickenwachstum. Wenn sich die Krone nach Durchwachsen der Hülle ausbreitet kann das zu einer Instabilität der Pflanze führen. Kunststoffhüllen müssen unbedingt aus dem Wald entfernt werden, verrotten diese im Wald entsteht Mikroplastik, welches sehr schädlich für den Boden und unser Grundwasser ist. Wenn man sich das abbauen sparen will, kann man zu einer biologisch abbaubaren Alternative greifen.
Holzwuchshüllen als abbaubare Alternative
Die meisten bestehen aus Fichten Schälfunier, einem wasserbasierten Kleber und einem Baumwollvlies. Die Hüllen mit Vlies sind für Laubhölzer und die ohne Vlies für Nadelhölzer gedacht. Die Vorteile zu den Kunststoffhüllen sind nahezu die gleichen. Bei den Holzwuchshüllen entsteht kein so ausgeprägtes Mikroklima, daher kann es nicht zu einer Überhitzung kommen. Weiteres sind die Holzwuchshüllen etwas stabiler gegenüber Seitendruck. Ein großer Vorteil gegenüber den Plastikhüllen ist, dass die gesamte Schutzhülle vollständig verrottet und somit nicht entfernt werden muss. Das Furnier selbst hält ca. 6 - 8 Jahre und das Vlies ca. 3 - 4 Jahre. Der wohl einzige Nachteil dieser Hüllen ist der aktuell höhere Preis gegenüber den Kunststoffhüllen.
Kosten-Wahrheit
Die Holzwuchshüllen kosten je nach Größenmodell, ohne Aufbau und Befestigung, rund 3 bis 5 Euro pro Stück. Die Plastikhüllen kosten zwischen 1,10 bis 2 Euro. Wenn man für das Abbauen zwei Minuten pro Hülle unterstellt sind das bei 2.500 Pflanzen fast 80 Stunden. Mit einem Kostensatz von 25 Euro/h sind das 2 000 Euro für das Abbauen. Die Fahrt zum Altstoffsammelzentrum für die Entsorgung wurde hier noch nicht berücksichtigt. Teilt man die 2.000 Euro auf die 2.500 Pflanzen auf sind das 0,80 Euro mehr pro Plastikhülle. Eine Plastikhülle kostet somit gesamt 1,90 bis 2,80 Euro.