Vorbeugen ist besser als heilen - Fliegenbekämpfung im Bio-Stall
Am Biobetrieb muss durch vorbeugende Maßnahmen die Population von Beginn an geringgehalten werden. Explodiert die Fliegen- oder Mückenpopulation einmal, kann man nur noch begrenzt regulierend eingreifen und jede Maßnahme ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Lebenszyklus Stallfliege
Grundsätzlich gibt es fünf Arten von Fliegen, die in unseren Ställen Bedeutung haben. Schlussendlich geht es aber nicht darum, um welche Art es sich handelt, sondern dafür zu sorgen, dass es zu keiner bzw. nur zu einer geringen Vermehrung kommt.
Alle Arten haben ein ähnliches Entwicklungsschema: Aus den Eiern schlüpfen Larven (typische Maden), diese häuten sich mehrmals, danach kommt es zum Verpuppen und daraus schlüpft die adulte Fliege.
"Tötet man im April eine Fliege, so tötet man damit gleich eine Million, tötet man im Mai eine Fliege, dann tötet man damit noch Tausend, tötet man aber im Juni eine Fliege, dann tötet man nur noch eine einzige."
Alle Arten haben ein ähnliches Entwicklungsschema: Aus den Eiern schlüpfen Larven (typische Maden), diese häuten sich mehrmals, danach kommt es zum Verpuppen und daraus schlüpft die adulte Fliege.
"Tötet man im April eine Fliege, so tötet man damit gleich eine Million, tötet man im Mai eine Fliege, dann tötet man damit noch Tausend, tötet man aber im Juni eine Fliege, dann tötet man nur noch eine einzige."
Kenne deinen Feind - Vorbeugende Maßnahmen rechtzeitig setzen
(Gott sei Dank) gibt es zwischen den Fliegenarten keine großen Unterschiede in der Lebensweise und alle haben ähnliche Ansprüche an die Brutflächen. Für die Entwicklung vom Ei zur Fliege braucht es immer Feuchtigkeit/Wasser und Nahrung. Typische Quellen sind Kot bzw. Futterreste. Vor allem auch eine gute Lüftung der Ställe kann einer erhöhten Fliegenpopulation entgegenwirken. Als wichtigste Vorbeuge gegen hohe Fliegenbelastung über das Jahr zählt die Hygiene.
Liegeflächen/Buchten: Diese müssen trocken und sauber gehalten werden. Regelmäßiges Kontrollieren, Nachstreuen und gegebenenfalls Kot wegscheren sollen standartmäßig in die Routine der Stallarbeit integriert sein. Es kann auch Kalk (oder ähnliche Produkte) für eine raschere Abtrocknung eingesetzt werden. (Achtung bei Branntkalk: Brandgefahr). Dieser ersetzt aber nicht die vorher genannten Maßnahmen. Zusätzlich muss auch bedacht werden, dass Kalk auch die Zitzen- bzw. Euterhaut verstärkt austrocknen kann. Diese Hautirritationen können das Risiko für Eutererkrankungen begünstigen. Daher alles mit Maß und Ziel. Vor allem in dunklen feuchten Ecken, wo sich Mist zusammenschiebt, ist ein idealer Brutplatz - diese neuralgischen Punkte gehören auch beachtet.
Futtertisch/Fressplatz: Futterreste müssen konsequent entfernt werden. Vor allem bei Rationen mit wenig Struktur bzw. hohen Kraftfutteranteilen bietet sich ein optimales Milieu zur Vermehrung von Fliegen. Deshalb vor jeder neuen Futtervorlage Futterreste aus dem Stall entfernen (Nicht auf Haufen zusammenschieben und im Stall liegen lassen!)
Aber auch aufseiten des Fressgangs muss darauf geachtet werden, dass die Futterreste entfernt werden. Oft werfen Tiere das Futter hinter das Fressgitter und es sammelt sich in den Ecken, Kanten oder auch hinter Säulen.
Gänge/Quergänge: Im Bereich der Lauf- und Fressgänge können sich in Ecken Mist und Futterreste vermehrt ansammeln. Meist werden diese Winkel im Stall gerne übersehen (leider nicht von den Fliegen). Aber auch die Quergänge sollen regelmäßig kontrolliert werden. Vor allem bei Schieberentmistung in älteren Ställen wird oftmals auf diese Quergänge vergessen.
Tränkebecken/Kraftfutterstationen: Diese Bereiche erfordern besondere Aufmerksamkeit auf eine feuchte Umgebung und Kraftfutter, das beim Transponder auf den Boden fällt (regelmäßige Wartung unbedingt beachten). Meist sind diese Bereiche aufgrund von Aufstallungsteilen schwerer zugänglich. Im Bereich Wasser und Kraftfutter sollte generell auf ein hohes Maß an Hygiene geachtet werden.
Liegeflächen/Buchten: Diese müssen trocken und sauber gehalten werden. Regelmäßiges Kontrollieren, Nachstreuen und gegebenenfalls Kot wegscheren sollen standartmäßig in die Routine der Stallarbeit integriert sein. Es kann auch Kalk (oder ähnliche Produkte) für eine raschere Abtrocknung eingesetzt werden. (Achtung bei Branntkalk: Brandgefahr). Dieser ersetzt aber nicht die vorher genannten Maßnahmen. Zusätzlich muss auch bedacht werden, dass Kalk auch die Zitzen- bzw. Euterhaut verstärkt austrocknen kann. Diese Hautirritationen können das Risiko für Eutererkrankungen begünstigen. Daher alles mit Maß und Ziel. Vor allem in dunklen feuchten Ecken, wo sich Mist zusammenschiebt, ist ein idealer Brutplatz - diese neuralgischen Punkte gehören auch beachtet.
Futtertisch/Fressplatz: Futterreste müssen konsequent entfernt werden. Vor allem bei Rationen mit wenig Struktur bzw. hohen Kraftfutteranteilen bietet sich ein optimales Milieu zur Vermehrung von Fliegen. Deshalb vor jeder neuen Futtervorlage Futterreste aus dem Stall entfernen (Nicht auf Haufen zusammenschieben und im Stall liegen lassen!)
Aber auch aufseiten des Fressgangs muss darauf geachtet werden, dass die Futterreste entfernt werden. Oft werfen Tiere das Futter hinter das Fressgitter und es sammelt sich in den Ecken, Kanten oder auch hinter Säulen.
Gänge/Quergänge: Im Bereich der Lauf- und Fressgänge können sich in Ecken Mist und Futterreste vermehrt ansammeln. Meist werden diese Winkel im Stall gerne übersehen (leider nicht von den Fliegen). Aber auch die Quergänge sollen regelmäßig kontrolliert werden. Vor allem bei Schieberentmistung in älteren Ställen wird oftmals auf diese Quergänge vergessen.
Tränkebecken/Kraftfutterstationen: Diese Bereiche erfordern besondere Aufmerksamkeit auf eine feuchte Umgebung und Kraftfutter, das beim Transponder auf den Boden fällt (regelmäßige Wartung unbedingt beachten). Meist sind diese Bereiche aufgrund von Aufstallungsteilen schwerer zugänglich. Im Bereich Wasser und Kraftfutter sollte generell auf ein hohes Maß an Hygiene geachtet werden.
Reinigung - Reinigungsmittel -> Heißwasser und Druck:
Im Spätwinter oder zeitig im Frühjahr sollte generell an die Reinigung des Stalls gedacht werden. Glatte Flächen lassen sich wesentlich einfacher reinigen als raue Oberflächen. Dabei hat heißes Wasser eine weit bessere Reinigungswirkung als Kaltwasser und auch der Wasserdruck spielt eine wesentliche Rolle. Gut kombinieren lässt sich das mit Heißwasser-Hochdruckreinigern.
Zusätzlich können die Oberlfächen vorher mit Wasser eingeweicht werden. Dadurch lässt sich der Schmutz besser entfernen. Wenn bestimmte Reinigungsmittel eingesetzt werden wollen, sollten diese zumindest biologische abbaubar sein. Einen guten Überblick über mögliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel bietet der Betriebsmittelkatalog.
Zusätzlich können die Oberlfächen vorher mit Wasser eingeweicht werden. Dadurch lässt sich der Schmutz besser entfernen. Wenn bestimmte Reinigungsmittel eingesetzt werden wollen, sollten diese zumindest biologische abbaubar sein. Einen guten Überblick über mögliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel bietet der Betriebsmittelkatalog.
Nützlingsförderung
Als zusätzliche vorbeugende Maßnahme ist auch immer die Förderung der natürlichen Gegenspieler zu erwähnen. Schwalben können einen großen Teil der Fliegen speziell bei der Aufzucht der Jungvögel wegräumen.
Aus Sicht vor Futtermittelhygiene sollte unbedingt unter den Nestern ein Kotbrett montiert werden, damit es zu keiner Verunreinigung durch Vogelkot kommt.
Gezielter Einsatz von Nützlingen
Zusätzlich zur vorbeugenden Bekämpfung von Stallfiegen besteht die Möglichkeit zum Einsatz von Nützlingen.
Je nach Art des Stallsystems können hierzu verschiedene Arten eingesetzt werden:
Je nach Art des Stallsystems können hierzu verschiedene Arten eingesetzt werden:
- Schlupfwespen: Diese werden in Systemen mit Festmist bzw. Tierstreuboxen am effizientesten eingesetzt. Dabei werden die Puppen der Fliegen durch die Schlupfwespe parasitiert. Das heißt, die ausgewachsene Schlupfwespe legt Eier in die Fliegepuppe und die Schlupfwespenlarve frisst die verpuppte Fliege. Aus der Puppe schlüpft eine neue Schlupfwespe.
Beim Einsatz von Schlupfwespen darf es zu keinem Frost im Stall kommen (müssen jährlich neu ausgebracht werden) und eine gewisse Population von Fliegen muss bereits zur Ernährung vorhanden sein. Je nach Anbieter wird dazu eine betriebsindividuelle Strategie ausgearbeitet. Es handelt sich hierbei oft um Abo-Angebote, wo in gewissen zeitlichen Abständen eine neue Sendung Schlupfwespen zugesandt wird. Im Schnitt wird mit 3 - 7 Sendungen im Abstand von 1 - 2 Wochen gearbeitet.
- Güllefliegen: Diese Art braucht, wie der Name schon sagt, Flüssigmist-Systeme zur Ansiedelung. Die Güllefliegen leben auf der Schwimmdecke der Gülle und deren Larven fressen die Fliegenmaden. Auch hier ist eine dauerhafte Ansiedelung nicht möglich. Zusätzlich darf die Schwimmdecke beim Einsatz von Güllefliegen nicht zerstört werden (z.B.: Aufrühren der Gülle).
Der Einsatz von Nützlingen, egal welcher Art, darf aber immer nur als zusätzliche Maßnahme gesehen werden und ersetzt die vorbeugenden Schritte auf keinen Fall. Es sollte dazu auch immer ein Konzept mit dem Anbieter erarbeitet werden, um positive Effekte zu erreichen. Eine Kombination von Nützlingen mit Klebefallen bzw. elektrische Fliegenfänger ist grundsätzlich möglich.
Zusammenfassung
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Das muss der Leitspruch beim Thema Stallfliegen sein. Vorbeugende Maßnahmen, vor allem im Bereich der Stallhygiene, sind unerlässlich. Man muss auch die Bereiche bedenken, die beschränkt erreichbar sind.
Zusätzlich ist der Schonung der natürlichen Feinde und dem Einsatz von Nützlingen eine gewisse Bedeutung zuzuschreiben.
Für weitere Infos bietet die Infobroschüre "Fliegen im Stall - Was ist zu beachten?" und das FIBL-Merkblatt "Stallfliegen" wertvolles Wissen im Hinblick auf ein System der Fliegenbekämpfung im Stall:
Fliegen im Stall | Landwirtschaftskammer Oberösterreich (lko.at)
FiBL - Was tun gegen Stallfliegen? Merkblatt zeigt die wichtigsten Massnahmen
Für weitere Infos bietet die Infobroschüre "Fliegen im Stall - Was ist zu beachten?" und das FIBL-Merkblatt "Stallfliegen" wertvolles Wissen im Hinblick auf ein System der Fliegenbekämpfung im Stall:
Fliegen im Stall | Landwirtschaftskammer Oberösterreich (lko.at)
FiBL - Was tun gegen Stallfliegen? Merkblatt zeigt die wichtigsten Massnahmen