Voranschlag 2025: Haushalt praktisch ausgeglichen
Als gesetzliche Interessenvertretung
arbeitet die Landwirtschaftskammer
mit ihren
Dienststellen für eine nachhaltige
Entwicklung von rund 22.500
land- und forstwirtschaftlichen
Betrieben bzw. 51.000 Grundbesitzern
sowie von 60 Erwerbsund
Wirtschaftsgenossenschaften
der bäuerlichen Land- und
Forstwirtschaft in Oberösterreich.
Die Mitarbeiter der Bezirksbauernkammern
und der
Landwirtschaftskammer Oberösterreich
beraten und servicieren
in allen Produktionssparten,
sind in der Weiterbildung engagiert,
unterstützen bei betrieblichen
Entwicklungsschritten,
der Förderungsabwicklung und
vertreten die Interessen aller
Kammerzugehörigen. Gemeinsam
mit mehr als 50 nahestehenden
Verbänden und Organisationen
wird auf branchenspezifische
Bedürfnisse eingegangen
und werden maßgeschneiderte
Lösungen gesucht. Dafür
ist eine entsprechende personelle
Ausstattung notwendig.
Umfangreiche Maßnahmen wirkten
Ausgelöst durch die hohe Inflation
infolge der wirtschaftlichen
Entwicklung ist es in den Jahren
2023 und 2024 zu massiven Kostensteigerungen
gekommen. Da
der Großteil der Einnahmen der
Landwirtschaftskammer nicht
automatisch mit der steigenden
Inflation valorisiert wird,
wurde im Herbst 2023 ein umfangreiches
Programm zur Stabilisierung
des Haushaltes der
Landwirtschaftskammer OÖ
vorgelegt. Teilbereiche davon
wurden bereits für die Erstellung
des Voranschlages 2024 freigegeben
und umgesetzt. Ein wesentlicher
Teil zur Stabilisierung der
Personalkosten wurde nach umfangreicher
Diskussion im März
2024 vom Hauptausschuss zur
unmittelbaren Umsetzung beschlossen.
Der nun vorliegende Voranschlag
für das Jahr 2025 konnte
neben umfangreichen Einsparungen
im Sachkostenbereich
vor allem wegen der Maßnahmen,
welche im Personalbereich
gesetzt wurden, fast ausgeglichen
werden.
Unterstützung durch das Land OÖ
Neben der Unterstützung durch
das Land Oberösterreich sowie
durch Leistungsverträge mit
dem Landwirtschaftsministerium
im Bereich der Beratungsförderung
und der MFA-Abwicklung
finanziert sich die Landwirtschaftskammer
Oberösterreich
im Wesentlichen durch
die Kammerumlage. Die Kammerumlage
wurde für das Jahr
2025 in unveränderter Höhe
zum Vorjahr festgesetzt. Mit einem
Hebesatz von 750 Prozent
des Grundsteuermessbetrages
wird in Oberösterreich im Bundesländervergleich
die niedrigste
Kammerumlage eingehoben.
Die Beratungsnachfrage gestaltet
sich aufgrund verschiedener
Entlastungsmaßnahmen,
turbulenter Agrar- und
Betriebsmittelmärkte und einer
hohen Dynamik in der Erwerbskombination
weiterhin sehr intensiv.
Allerdings war die starke
Investitionszurückhaltung
aufgrund unklarer künftiger
Rahmenbedingungen in vielen
Sparten – vor allem der betriebswirtschaftlichen
Beratung – zu
merken.
Die aktuell bereits laufende
Bildungssaison 2024/2025
bringt ein sehr hohes Ausmaß
an Lehrgängen und Kursen in
Präsenzform. Allerdings wird
auch das Angebot der digitalen
Online-Formate weiterhin sehr
gut angenommen.
Die Kammerumlagen der
land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe mit 9.900.000 Euro
sind ein wesentlicher Teil der
Kammerfinanzierung.
Erfreulicherweise wurde
die Unterstützung des Landes
Oberösterreich für die Durchführung
der Bildungs- und Beratungsarbeit
laut Landwirtschaftskammergesetz
gegenüber
dem Unterstützungsbetrag
im Jahr 2024 um 2,7 Prozent
angehoben. In Summe
beträgt die Unterstützung nun
15.491.000 Euro für den Personalaufwand
der Beratungskräfte
und 1.628.600 Euro für die
Boden.Wasser.Schutz.Beratung,
das Bienenzentrum und die
Beratungsstelle Lebensqualität
Bauernhof.
Investitionen in Digitalisierung
Aufgrund der umgesetzten Maßnahmen
zur Stabilisierung des
Haushaltes wurde ein Freiraum
zur Forcierung von Investitionen
in die Digitalisierung und
in eine zeitgemäße Infrastruktur
geschaffen. Im Jahr 2025 sind
Investitionen in Höhe von rund
1, 3 Millionen Euro geplant. Begleitend
zur beauftragten Stabilisierung
der Personalkosten
wurde vom Hauptausschuss im
März 2024 auch der Auftrag für
eine Digitalisierungsinitiative
und zu einer Aufgabenreform erteilt.
Aus diesem Grund wurden
die Personalkapazitäten im Bereich
Energieberatung und Digitalisierung
ausgeweitet. Durch
die Umsetzung der Maßnahmen
zur Stabilisierung der Personalkosten
wurde der Personalstand
durch Reduktion von Leitungspositionen,
Stellen im Sekretariat
und in der Verwaltung und
in geringem Ausmaß in der Beratung
bisher um insgesamt 10,7
Vollarbeitskräfte reduziert.
Im Stellenplan sind 245,1
vollbeschäftigte Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter vorgesehen,
zusätzlich werden elf Lehrlinge
als Bürokaufmann/-frau
bzw. IT-Techniker ausgebildet.
Darüber hinaus sind für die Boden.Wasser.Schutz.Beratung,
das Bienenzentrum und die
neu eingerichtete Beratungsstelle
Lebensqualität Bauernhof
15 vollbeschäftigte Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
auf Basis gesonderter Landesfinanzierungen
vorgesehen.
Der gesamte Personalaufwand
inklusive Pensionen
und Sozialleistungen beträgt
29.602.000 Euro. Die Löhne und
Gehälter für alle fix bzw. vorübergehend
angestellten aktiven
Mitarbeiter (inkl. Dienstgeberbeiträge
und freiwilliger Sozialleistungen)
belaufen sich auf
24.910.000 Euro. Diese konnten
aufgrund der erfolgten Personaleinsparungen
trotz Gehaltserhöhungen
gegenüber dem
Vorjahr stabil gehalten werden.
Die gesamte Selbstverwaltung
(Funktionäre und Organe) ist
mit 1.257.000 Euro budgetiert.
Der Aufwand für Material und
bezogene Leistungen beträgt
4.035.000 Euro. Ein großer Teil
davon wird für die Durchführung
von Bildungsveranstaltungen
und fachlichen Projekten
im Bereich Forst- und
Bioenergie, Pflanzenbau und
Tierhaltung verwendet. Der
Bereich der sonstigen betrieblichen
Ausgaben wurde mit
6.991.000 Euro gegenüber dem
Voranschlag 2024 nur leicht
erhöht. Wesentliche Teilbereiche
davon sind die Instandhaltung
der Informations- und
Kommunikationstechnologie
und der Liegenschaften mit
1.258.000 Euro, die Betriebsausgaben
für Reinigung, Energie,
Steuern und Versicherungen
mit 1.490.000 Euro, Reisekosten
(505.000 Euro) und
Ausgaben für den Bürobetrieb
(827.000 Euro). Erfreulicherweise
musste der Beitrag zur Finanzierung
der LK Österreich
durch eine äußerst sparsame
Haushaltsführung nur um 1,5
Prozent angehoben werden.
Im laufenden Haushalt wird
vorerst ein strukturelles Minus
von rund 197.000 Euro ausgewiesen.
Der Budgetvoranschlag
2025 wurde unter konsequenter
Einhaltung des Prinzips der
Budgetvorsicht erstellt, im Idealfall
wird sich am Ende ein ausgeglichenes
Ergebnis ausgehen.