Viele Standbeine führen zum Erfolg

Es gibt viele unterschiedliche Betriebsbereiche
am Niederwimmerhof,
die sich in den vergangenen
Jahren am Hof entwickelt haben,
das ist schon beim Hofwegweiser
ersichtlich, den man gleich
beim Hoftor findet. Andreas
und Daniela Wurm bewirtschaften
den Hof in Marchtrenk mit
Ackerbau, Legehennenhaltung,
Kürbisprodukten, Christbaumkultur
und Schule am Bauernhof.
In einem Trakt des Vierkanthofes
ist auch eine Privatschule eingemietet
und eine Kirche „Church
at Home“ gibt es auch in diesen
Räumlichkeiten. Das engagierte
Betriebsleiterehepaar hat den
Hof in den vergangenen Jahren
zu einem breit aufgestellten Vollerwerbsbetrieb
ausgebaut. Der elterliche
Hof von Andreas (45) war
früher ein Schweinezuchtbetrieb
im Haupterwerb. Er absolvierte
die Fachschule Ritzlhof und anschließend
eine kaufmännische
Ausbildung, wo er auch hauptberuflich
tätig war. Die landwirtschaftliche
Ausbildung schloss er
mit dem Meister ab.
Durch den frühen Tod seines
Vaters gab es neue Überlegungen
zur Betriebsentwicklung. Am Hof
lebt auch noch seine Mutter (70)
und unterstützt, soweit es geht.
Bei der Betriebsübergabe wurde
die Schweinezucht beendet und
der Betrieb nur als Ackerbaubetrieb
im Nebenerwerb geführt.
Andreas reduzierte die Stunden
und begann erstmals mit dem
Kürbisanbeu und der Christbaumproduktion.
Beim Besuch
der Wieselburger Messe wurden
die Betriebsleiter auf die mobile
Hühnerhaltung und den Stall
„Henastoi“ von der Firma Mitterbauer
GmbH aufmerksam und
so wurde bald ein mobiler Legehennenstall
angeschafft. Die Eier
konnten gut vermarktet werden
und auch der Christbaumverkauf
hat sich schnell etabliert. Im
Ackerbau, besonders beim Kürbisanbau,
gibt es einen gemeinschaftlichen
Maschineneinsatz.
Heuer wurden auf einer Teilfläche
Maissaatgutversuche durchgeführt.
Andreas ist auch Mitglied
beim Arbeitskreis Ackerbau.
Seine Frau Daniela (32) ist ausgebildete
Kindergarten- und Früherziehungspädagogin
und hat
den landwirtschaftlichen Facharbeiter
abgeschlossen. Sie ist seit
2022, nach der Karenz der beiden
Kinder Jonas (7) und Samuel
(5), hauptberuflich in die Bewirtschaftung
des Hofes eingestiegen.
So gab es neue Überlegungen zum
Vollerwerb für beide Partner. Heuer
startet sie noch mit der Ausbildung
zur Seminarbäuerin, um
die Landwirtschaft nicht nur zu
Hause, sondern auch Kindern in
Schulen näher zu bringen.
Schule am Bauernhof und Direktvermarktung
Daniela wollte gerne Schule am
Bauernhof anbieten, wo sie auch
ihre Ausbildung gut einsetzen
kann. Vor zwei Jahren schloss sie
den Zertifikatslehrgang ab und
hat nun etwa 35 bis 40 Kindergarten-
und Volksschulgruppen
pro Jahr am Hof, überwiegend
aus Marchtrenk. Ihr Themenangebot
ist so vielfältig wie der
Hof: Huhn, Getreide, Kartoffel,
Kürbis und Wald. Es ist ihr wichtig
den Kindern ein realistisches
Bild der Landwirtschaft zu vermitteln.
„Die Kinder haben ein
Bilderbuchdenken, weit weg von
der Realität“, berichtet sie. Wichtig
ist ihr auch zu vermitteln, wie
einfach man selber Essen zubereiten
kann. Die Direktvermarktung
umfasst: Eier, Teigwaren, Kürbiskernöl,
Kürbiskerne, Speisekürbisse,
Zierkürbisse, Apfelsaft, Kartoffeln
und den Christbaumverkauf.
Verkauft wird überwiegend
im Hofladen und an einige Gastronomiebetriebe.
Die bisherige
Betriebsentwicklung haben die
Betriebsleiter nicht bereut, aber
anfangs als sehr herausfordernd
erlebt durch die neuen Aufgabengebiete.
Die Kombination von
Betrieb und Familie kann durch
die gemeinsame Betriebsführung
sehr bewusst gelebt werden und
die Familie genießt diese Flexibilität
auch bei der Freizeit und Urlaubsgestaltung
Betriebsspiegel
- 54 Hektar Acker
- 6,5 Hektar Wald
- 2 Hektar Christbaumkultur
- 349 Legehühner
- Mehr Infos: www.niederwimmerhof.com