Unser Boden: Leben und Lebensgrundlage
„Boden ist DIE Lebens- und Produktionsgrundlage
unserer bäuerlichen
Familienbetriebe. Über
Generationen wird sorgsam
mit diesem sprichwörtlichen
GRUNDkapital umgegangen.
Heute mehr denn je, wissen wir
doch: Boden ist eine Lösungsoption,
um den Klimawandel
hintanzuhalten. Ackerböden
speichern im Schnitt etwa 95
Tonnen Kohlenstoff pro Hektar,
Dauergrünlandflächen sogar
180 Tonnen pro Hektar. Zum
Vergleich: Bei einem Flug von
Wien nach Kapstadt entstehen
CO₂-Emissionen von 1,8 Tonnen
– pro Person“, so Agrar-Landesrätin
Michaela Langer-Weninger.
Die aktive Land- und Forstwirtschaft
mit Bäuerinnen und
Bauern, die Grund und Boden
bewirtschaften, ist damit der
beste Garant für Bodenschutz
und Nachhaltigkeit.
Zu wissen und zu erheben, wie
es unserem Boden geht, ist daher
von zentraler Bedeutung.
„Nur wer weiß, wie es um das
GRUNDkapital bestellt ist, kann
gezielt handeln. Der aktuelle
Bodenzustandsbericht zeigt:
Oberösterreich steht auf gutem
Boden – im wahrsten Sinne des
Wortes“, so Agrar-Landesrätin
Michaela Langer-Weninger.
Der 9. OÖ Bodeninformationsbericht
wurde unter Federführung
der Abteilung Land- und
Forstwirtschaft gemeinsam mit
weiteren Fachabteilungen des
Landes OÖ und österreichischen
Experten erstellt. Er zeigt
eindrucksvoll, welche Leistungen
Oberösterreich für den
Schutz und die nachhaltige Nutzung
seiner Böden erbringt. „Die
enge Zusammenarbeit über Ressort-,
Abteilungs- und Institutionsgrenzen
hinweg zeigt, wie
breit der Bodenschutz mittlerweile
verankert ist“, betont Hubert
Huber, Direktor und Abteilungsleiter
Land- und Forstwirtschaft.
Mit dem Oö. Bodenschutzgesetz
1991 wurde die Grundlage für
die regelmäßige Erstellung eines
Bodeninformationsberichts geschaffen.
Gleichzeitig wurde ein
Bodenentwicklungsprogramm
etabliert, das Ziele und Maßnahmen
für die Erhaltung gesunder
Böden definiert.
Mehr als 90 Prozent der Landesfläche
werden land- und
forstwirtschaftlich genutzt.
Die übrigen knapp zehn Prozent
Boden verteilen sich auf
Bauland und Verkehrsflächen.
Gemäß dem digitalen Flächenwidmungsplan
sind in Oberösterreich
ca. 62.700 Hektar als
Bauland gewidmet (Stand Jänner
2025). In den vergangenen
Jahren zeigt sich eine starke Abschwächung
beim Baulandzuwachs.
Auch der Anteil an Baulandreserven
hat sich seit 2020
stark reduziert und beträgt ca.
10.500 Hektar (17 Prozent).
Der Anteil versiegelter Flächen
am Dauersiedlungsraum beträgt
in Oberösterreich rund 8,5 Prozent.
In den anderen Bundesländern
variiert dieser Wert von
rund 46 Prozent in Wien bis zu
rund 7 Prozent im Burgenland.
„Unsere Erde wächst nicht.
Deshalb ist der verantwortungsvolle
Umgang mit unserem
Boden essenziell – nicht
nur für die Landwirtschaft, sondern
für die Zukunft. Die aktuellen
Zahlen zeigen: In Oberösterreich
wurde in den letzten
Jahren bereits ein Umdenken
eingeleitet – weniger neue Widmungen,
mehr Bewusstsein für
bestehende Reserven und ein
effizienter Ressourceneinsatz.
Denn wer achtsam mit dem
Boden umgeht, erfährt: Gutes
kommt zurück”, fasst Michaela
Langer-Weninger die Ergebnisse
zusammen.
Erfolgskonzept BWSB
„Oberösterreich steht auf gutem,
gesundem Boden“, erklärt
Agrar-Landesrätin Michaela
Langer-Weninger: „Die Qualität
unserer Böden zeigt sich unter
anderem bei den regelmäßig
durchgeführten Bodenuntersuchungen:
Über das gesamte
Landesgebiet verteilt gibt es 880
Punkte der Bodenzustandsinventur.
Die laufenden Untersuchungen
an diesen Punkten zeigen
die konstant hohe Qualität
unserer Böden.“ Ein zentraler
Erfolgsfaktor für diese erfreulichen
Ergebnisse ist die Boden.
Wasser.Schutz.Beratung – kurz
BWSB. „An der BWSB führt
kein Weg vorbei, wenn es um
Boden- und Wasserschutz in
der Landwirtschaft geht“, hebt
auch Agrar-Landesrätin Michaela
Langer-Weninger die
Bedeutung der BWSB hervor.
Schwerpunkte für die nächsten Jahre
Im Bodeninformationsbericht
2025 wurden für die kommenden
Jahre folgende Schwerpunkte
im quantitativen und qualitativen
Bodenschutz formuliert:
eine weitere Verbesserung der
Informations- und Datengrundlage,
die Erarbeitung zusätzlicher
Programme zur Sicherung
von Frei- und Grünräumen, die
konsequente Fortführung des
Einsatzes von Bodenfunktionskarten
in raumrelevanten Planungsverfahren,
eine Intensivierung
der flächensparenden
Siedlungsentwicklung, die Unterstützung
flächensparender,
kommunaler Siedlungsentwicklung,
die Weiterentwicklung der
Bodenüberwachung, die Weiterführung
der Bodenzustandsinventur-
Nachuntersuchungen,
ein bedarfsorientierter Ausbau
der Bodendauerbeobachtungsflächen,
die Durchführung von
Projekten zur Erhaltung der Bodengesundheit
durch die Boden.
Wasser.Schutz.Beratung gemeinsam
mit den Landwirten,
Aktivitäten, die geeignet sind,
das Thema Bodenschutz der
breiten Öffentlichkeit näher zu
bringen und der Bodenschutz
als Querschnittsmaterie.