Tierwohlschweinemast im Pig Port 3
Nach einer Betriebsbesichtigung
in der Steiermark und
dem Austausch der Betriebsführer
vor Ort, wurde der
Schritt in die neue Haltungsform
gewagt.
Franz Derntl ist gelernter
Elektroinstallateur und hat
den landwirtschaftlichen
Meister absolviert. Angela ist
gelernte Technische Zeichnerin
und landwirtschaftliche
Facharbeiterin. Weiters ist sie
als Bäuerinnenbeirätin tätig
und überlegt, auch die Meisterausbildung
zu absolvieren.
Beide führen den Betrieb im
Vollerwerb.
Die Mastschweine können
selbst entscheiden, ob sie im
wärmeren Liegebereich oder
im Außenklimabereich verweilen,
der nicht vollständig
überdacht ist. Die Tierkontrolle
ist dadurch etwas erschwert,
weil die Schweine schnell zwischen
den Bereichen hin und
her wechseln können. Der
Liegebereich wird mindestens
einmal wöchentlich zur
Staubreduktion gewaschen.
An heißen Tagen darf die Sonnenbrandgefahr
und Insektenbelastung
für die Tiere im Außenbereich
nicht unterschätzt
werden. „Die Landwirtschaftskammer
hat uns beim Stallbau
und diversen Fragestellungen
immer weitergeholfen“, so der
Betriebsführer Franz Derntl.
Weil am Betrieb im Altgebäude
auch noch Schweine
konventionell gehalten werden,
kann gut zwischen den
Haltungsformen verglichen
werden. „Beide Systeme haben
Vor- und Nachteile, wobei
der Zeitaufwand annähernd
gleich ist“, berichtet Franz
Derntl. Alle zugekauften Babyferkel
stammen von einem
Betrieb, so kann der Krankheitsdruck
sehr gering gehalten
werden. Die Mastschweine
werden über einen regionalen
Fleischhauer vermarktet. Für
die „Tierwohl-Schweine“ gibt
es keinen Preiszuschlag, aber
die Zusammenarbeit funktioniert
sehr gut.
Im Ackerbau
wurden fast alle Maschinen in
Gemeinschaft angeschafft. Für
die Gülleausbringung wurde
bereits vor einigen Jahren eine
eigene Gülleverschlauchung
mit bodennaher Ausbringung
gekauft. Stallferne Flächen
werden mit dem Schleppschlauchgüllefass
gedüngt.
Weiters findet man am Betrieb
eine eigene Trocknungsanlage.
Diese wird beheizt mit
einer 250 KW-Hackgutheizung,
welche auch für die
Ställe dient. Zusätzlich wird
versucht, soweit wie möglich
strom-autark zu sein. So befinden
sich bereits 60 KWp-PV
auf dem Dach kombiniert mit
einem 60 KWh-Stromspeicher.
„Wir würden den Stall wieder
so bauen, allerdings fehlt uns
derzeit von der Politik die Planungssicherheit
um weitere
Investitionen zu tätigen“, so
die Betriebsführer.