Sommerschnitt und Triebreißen bei Kern- und Steinobst - zur Förderung der Belichtung und des kompakten Wuchses
Juniriss – frühe Entfernung unerwünschter Triebe
Der richtige Zeitpunkt für den Juniriss liegt Anfang bis spätestens Mitte Juni, solange die Basis der Triebe noch kaum verholzt ist. Das Ausreißen gelingt schnell. Die Wunden sind im Vergleich zu Schnittmaßnahmen zwar größer, verheilen aber rascher, da das Gewebe beim Reißen nicht gequetscht wird.
Hauptsächlich richtet sich der Juniriss auf die Entfernung steil aufrechter Wassertriebe, insbesondere im Wipfel und im Kroneninneren, um die Belichtung zu verbessern und das Wachstum frühzeitig zu reduzieren.
Durch die bessere Belichtung werden auch im Kroneninneren verstärkt Blütenknospen gebildet.
Ein häufiger Fehler ist jedoch das zu intensive Reißen: Werden zu viele Triebe entfernt, reagieren die verbleibenden mit verstärktem Längenwachstum, und ganze Kronenteile verkahlen, da beim Reißen auch die schlafenden Augen an der Triebbasis entfernt werden. Es entstehen lange Triebe, schlecht garnierte Baumkronen und eine verringerte Blütenknospenbildung. Bei sehr triebigen Bäumen empfiehlt sich deshalb eine alternative Vorgehensweise: Statt vollständigem Entfernen der Langtriebe werden diese etwa zur Hälfte abgebrochen. Diese Maßnahme begrenzt das Längenwachstum und fördert die Seitenverzweigung. Sie ist gegenüber dem reinen Triebreißen deutlich arbeitsaufwändiger, die Gefahr von Nachteilen ist aber gering.
Durch die bessere Belichtung werden auch im Kroneninneren verstärkt Blütenknospen gebildet.
Ein häufiger Fehler ist jedoch das zu intensive Reißen: Werden zu viele Triebe entfernt, reagieren die verbleibenden mit verstärktem Längenwachstum, und ganze Kronenteile verkahlen, da beim Reißen auch die schlafenden Augen an der Triebbasis entfernt werden. Es entstehen lange Triebe, schlecht garnierte Baumkronen und eine verringerte Blütenknospenbildung. Bei sehr triebigen Bäumen empfiehlt sich deshalb eine alternative Vorgehensweise: Statt vollständigem Entfernen der Langtriebe werden diese etwa zur Hälfte abgebrochen. Diese Maßnahme begrenzt das Längenwachstum und fördert die Seitenverzweigung. Sie ist gegenüber dem reinen Triebreißen deutlich arbeitsaufwändiger, die Gefahr von Nachteilen ist aber gering.
Pinzieren – Wachstumsbegrenzung und Förderung der Verzweigung
Das Pinzieren der Triebspitzen kann bereits ab Juni beginnen und sich bis in den August ziehen. Diese Maßnahme eignet sich besonders bei wüchsigen Jungbäumen.
Durch das Abknipsen der krautigen Triebspitzen wird das Längenwachstum gebremst, gleichzeitig wird die Seitentriebbildung angeregt. Das Ergebnis ist ein kompakterer Kronenaufbau und – durch das Pinzieren – die vermehrte Bildung von Fruchtholz. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwands ist diese Maßnahme kaum für den Erwerbsobstbau interessant.
Sommerschnitt ab Ende August – gezielte Lichtlenkung, besonders im Wipfel
Der klassische Sommerschnitt bei Kernobst erfolgt ab Anfang September bis Anfang Oktober, bei Steinobst bereits ab Mitte August. Bei Pfirsich wird häufig auch ein leichter Vorernteschnitt und ein kräftiger Nachernteschnitt durchgeführt.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Hauptwachstum weitgehend abgeschlossen, und der Fruchtbehang teilweise bereits abgeerntet.
Der Fokus liegt besonders auf den stark wachsenden Zonen des Baumes, meist auf dem Wipfel. Hier werden starke und aufrecht wachsende Triebe ganz entfernt. Dies fördert bei spätreifenden Sorten die Fruchtausfärbung und den Zuckergehalt, erhöht die Luftzirkulation und hilft so, Pilzkrankheiten vorzubeugen. Generell hilft diese Maßnahme, zu stark wachsende Bäume entscheidend zu beruhigen.
Ein Kompromiss stellt der Nachernteschnitt im belaubten Zustand dar. Hierbei muss auf den Fruchtbehang keine Rücksicht genommen werden, sodass auch größere Astpartien entfernt werden können. Das Laub erleichtert die Beurteilung der Lichtverhältnisse und die Identifikation dichter Bereiche. Die bisher aufgelisteten Schnittmaßnahmen schließen einander nicht aus, sondern ergänzen sich.
Wachstumsberuhigung durch Sommerschnitt und Risiken bei zu früher Durchführung Verlagert man einen Teil des Schnitts in den Sommer, beruhigt sich das Wachstum der Bäume; sie wachsen kompakter. Dies erleichtert die spätere Winterschnittarbeit und führt zu stabileren Kronen. Werden Sommerschnittmaßnahmen jedoch zu früh oder zu intensiv durchgeführt, kann das vorzeitige Austreiben bereits gebildeter Knospen ausgelöst werden. Dies beeinträchtigt die Winterfestigkeit und führt zum Verlust wertvoller Blütenknospen für das Folgejahr. Deshalb sind der richtige Zeitpunkt und eine zurückhaltende Intensität entscheidend.
Ein Kompromiss stellt der Nachernteschnitt im belaubten Zustand dar. Hierbei muss auf den Fruchtbehang keine Rücksicht genommen werden, sodass auch größere Astpartien entfernt werden können. Das Laub erleichtert die Beurteilung der Lichtverhältnisse und die Identifikation dichter Bereiche. Die bisher aufgelisteten Schnittmaßnahmen schließen einander nicht aus, sondern ergänzen sich.
Wachstumsberuhigung durch Sommerschnitt und Risiken bei zu früher Durchführung Verlagert man einen Teil des Schnitts in den Sommer, beruhigt sich das Wachstum der Bäume; sie wachsen kompakter. Dies erleichtert die spätere Winterschnittarbeit und führt zu stabileren Kronen. Werden Sommerschnittmaßnahmen jedoch zu früh oder zu intensiv durchgeführt, kann das vorzeitige Austreiben bereits gebildeter Knospen ausgelöst werden. Dies beeinträchtigt die Winterfestigkeit und führt zum Verlust wertvoller Blütenknospen für das Folgejahr. Deshalb sind der richtige Zeitpunkt und eine zurückhaltende Intensität entscheidend.
Fazit
Der Sommerschnitt und das Triebreißen sind bewährte Werkzeuge der Baumpflege zur Steuerung des Kronenaufbaus und des Wachstums. Der Juniriss im Juni sollte gezielt und maßvoll erfolgen, um die Belichtung zu verbessern. Das Pinzieren ergänzt diese Maßnahmen durch Begrenzung des Längenwachstums und Anregung der Seitentriebe. Der spätsommerliche Sommerschnitt, insbesondere im Wipfel, sorgt für optimale Lichtverhältnisse und Fruchtqualität und reduziert das Wachstum.
Nur durch die richtige Kombination von Zeitpunkt und Intensität lassen sich die positiven Effekte des Sommerschnitts voll ausschöpfen und unerwünschte Nebenwirkungen vermeiden.