Silomaissorten für Tirol 2025
Im Vorjahr wurden durch die intensiven Niederschläge von rund 200 Millimetern im Mai und nochmals 200 mm im Juni klar Grenzen aufgezeigt - die Böden waren wassergesättigt und die Befahrbarkeit oftmals nicht mehr gegeben.
Vielfach wurde außerdem zuvor Grünschnittroggen angebaut oder auch noch ein erster Schnitt vor dem Anbau von Silomais getätigt - nicht immer zur optimalen Entwicklungsmöglichkeit von Silomais.
Es verging demnach zu viel wertvolle Zeit, denn beim Mais läuft die vegetative Entwicklung vor allem in der Langtagphase ab. Der Grund für die deutlich sinkenden Erträge von Spätsaaten ist, dass neben Wasser-, Nährstoffangebot und Temperatursumme auch die Tageslänge das Wachstum steuert. Die kürzeren Tage ab Ende Juni zwingen den spät gesäten Mais früher in die generative Phase (Kolbenbildung) zu wechseln. Das bedeutet deutlich weniger Trockenmasseertrag als bei früh bestellten Flächen. Gut sichtbar war das im Jahr 2024 auch an der Höhe der Maisbestände.
Als Faustregel gilt: Jede Woche Saatzeitverzögerung ab Anfang Mai kostet zirka 5% Maisertrag. Gegen Ende Mai sollte auf den Anbau von Sorten mit einer Reifezahl über 290 generell verzichtet werden. Das Risiko von Frühfrösten im September ist zwar in den vergangenen Jahren gesunken, besteht aber dennoch weiterhin. Sorten mit einer hohen Reifezahl in Kombination mit später Saat liefern deutlich weniger Energieertrag als frühreife Sorten unter diesen Bedingungen. Ab der zweiten Junidekade wird es mit der Aussaat dann kritisch, denn es drohen kolbenlose Bestände oder die Ausbildung sogenannter Gummikolben, die kaum Stärke enthalten.
Als Faustregel gilt: Jede Woche Saatzeitverzögerung ab Anfang Mai kostet zirka 5% Maisertrag. Gegen Ende Mai sollte auf den Anbau von Sorten mit einer Reifezahl über 290 generell verzichtet werden. Das Risiko von Frühfrösten im September ist zwar in den vergangenen Jahren gesunken, besteht aber dennoch weiterhin. Sorten mit einer hohen Reifezahl in Kombination mit später Saat liefern deutlich weniger Energieertrag als frühreife Sorten unter diesen Bedingungen. Ab der zweiten Junidekade wird es mit der Aussaat dann kritisch, denn es drohen kolbenlose Bestände oder die Ausbildung sogenannter Gummikolben, die kaum Stärke enthalten.
Silomais-Anbaufläche steigt
Silomaisanbau in Tirol ist wieder im Steigen begriffen – die Anbaufläche wuchs in den letzten Jahren um rund 20 Prozent auf knapp 3.000 Hektar. Die Wiederentdeckung von Silomais als optimale Futtergrundlage hängt auch mit der geringeren Teilnahme an ÖPUL Maßnahmen in den Gunstlagen des Inntales zusammen. Auch die Konzentration bei den milchviehhaltenden Betrieben ist ein Grund für den Anstieg.
Empfehlungen für Maissorten - mehrjährige Auswertung
Der Landessortenversuch in Vomp ist Grundlage für die Empfehlungen. Durch die kleinräumigen klimatischen Unterschiede in Tirol sind die nachstehenden Empfehlungen vor allem für diese Region relevant.
Platz 1: P8666 - RZ 290
Diese Sorte besticht durch Top-Ergebnisse in den vergangenen vier Jahren: einmal Platz 1 und drei Mal Platz 2 im Trockenmasseertrag. Es täuscht jedoch der subjektive optische Eindruck der eher gedrungenen kompakten Pflanze total. P8666 wird optisch oft unterschätzt, die ermittelten Ergebnisse mittels Waage und Labor überzeugen jedoch regelmäßig. Kurzum: Die Bank als Silomaissorte im Unterland.
Platz 2: P9610 - RZ 370
Auch wenn bei RZ 370 viele Maisbauern und -bäuerinnen gleich die Nase rümpfen: Die Einstufung hinsichtlich der Reifezahl bei dieser Sorte als Silomais ist wohl eher zu hoch angesetzt. Der Unterschied im TM-Gehalt zwischen dem 290er P8666 und dem 370er P9610 lag heuer lediglich bei drei Prozentpunkten. P9610 kann seine Vorzüge vor allem in Jahren mit guten Wuchsbedingungen und sehr guter Nährstoffversorgung ausspielen.
Platz 3: SY Collosseum - RZ 290
SY Collosseum lieferte immer gute Ergebnisse über dem Versuchsdurchschnitt - wenn es auch für einen ersten Platz nie reichte.
Newcomer des Jahres
Serafino RZ 290 erreichte voriges Jahr im Vomp überraschend den ersten Platz und konnte mit der eher kühlen und nassen Witterung im Frühsommer am besten umgehen. Gut aufgezeigt - aber erst ein Versuchsergebnis in Tirol.