Rechnungsabschluss 2024: Massive Einsparungen sichern ausgeglichenes Ergebnis
Bezogen auf die Landwirtschaftskammer
Oberösterreich
machte sich das einerseits
durch stark steigende Gehaltskosten
infolge eines hohen Gehaltsabschlusses
sowie durch
Kostensteigerungen im Bereich
der Energiekosten und aller daraus
folgenden Sachkosten bemerkbar.
Für das Jahr 2024 wurde der
Jahresabschluss wieder nach
den Regelungen des Unternehmensgesetzbuches
(UGB) vorgelegt.
Der vorläufige Jahresabschluss
wurde mit Beschluss
des Hauptausschusses vom April
2024 zur Prüfung durch den
von der Vollversammlung bestellten
Wirtschaftsprüfer (Firma
LOGOS Wirtschaftsprüfungs-
u. SteuerberatungsgmbH,
1020 Wien) weitergeleitet.
Als Ergebnis der Wirtschaftsprüfung
wurde ein uneingeschränkter
Bestätigungsvermerk
ausgestellt. Der Jahresabschluss
der Landwirtschaftskammer
Oberösterreich entspricht
den gesetzlichen Vorschriften
und vermittelt ein
möglichst getreues Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Die Prüfung des Rechnungsabschlusses
im Kontrollausschuss
ergab keinerlei Beanstandungen.
Auf dieser Basis
wurde der Rechnungsabschluss
von der Vollversammlung beschlossen.
Ergebnis gegenüber Voranschlag wesentlich verbessert
Der Rechnungsabschluss für
das Jahr 2024 weist einen geringfügigen
Überschuss in der
Höhe von 74.918 Euro aus. Der
Jahresüberschuss wird der freien
Rücklage zur Verwendung
in den Folgejahren zugeführt.
Gegenüber dem Haushaltsvoranschlag
(minus 718.000 Euro)
konnte der Abgang trotz unvorhersehbarer
Einnahmenreduktionen
und teils nicht erwarteter
Kostensteigerungen durch
konsequente und umfassende
Einsparungen praktisch vollständig
ausgeglichen werden.
Dazu mussten im Verlauf des
Jahres konsequent einschneidende
Einsparungen im Personalbereich
(Reduktion von 14
Dienstposten auf Vollzeitbasis
sowie zwei Dienststellenleitern
und ein massiver Abbau bei den
Urlaubs- und Zeitausgleichsständen)
und im Sachkostenbereich
umgesetzt werden.
Die Einnahmen haben sich
im Jahr 2024 im Vergleich zum
Vorjahr wesentlich verbessert.
Die Einnahmen aus der Kammerumlage der land- und
forstwirtschaftlichen Betriebe
erhöhten sich durch die Anhebung
des Sockelbetrages auf
25 Euro in Summe um 535.000
Euro. Mit einem Hebesatz von
750 Prozent der Grundsteuermessbetrages
wird in Oberösterreich
im Bundesländervergleich
die niedrigste LK-Umlage
eingehoben. Die im OÖ
Landwirtschaftskammergesetz
verankerte Obergrenze erlaubt
der LK-Vollversammlung keine
weitere Erhöhung des Hebesatzes.
Ein geringfügiger Einnahmenspielraum
besteht für die
LK-Vollversammlung in Zukunft
lediglich beim Sockelbetrag
zur Kammerumlage. Die
Unterstützung durch das Land
Oberösterreich im Zuge des
Fördervertrages Beratung erhöhte
sich um 641.000 Euro,
die Unterstützung durch das
BMLUK erhöhte sich ebenfalls
um 251.000 Euro. Darüber hinaus
haben auch der Bereich der
Kostenbeiträge für Beratungsleistungen,
Bildungsveranstaltungen
und diverse Dienstleistungen
wesentlich zur Verbesserung
der Gesamteinnahmen
beigetragen.
Nähere Informationen zu Einnahmen und Ausgaben
- Die Umsatzerlöse betragen in Summe 40.795.700 Euro.
- Eine wesentliche Einnahmenposition stellen die Kammerumlagen der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe mit 9.960.700 Euro dar.
- Darüber hinaus stellen die beiden Förderverträge für die Durchführung von Bildungsund Beratungsleistungen mit dem BMLUK (2.224.400 Euro) und dem Land Oberösterreich (15.075.600 Euro) die zentralen Einnahmenpositionen dar. Diese Unterstützungen ermöglichen es, dass Beratungsleistungen überwiegend kostenfrei oder nur mit geringen Kostenbeiträgen angeboten werden können.
- Die Gehälter und Löhne der Mitarbeiter konnten trotz des hohen Gehaltsabschlusses von 9,15 Prozent mit einer Steigerung von 6,5 Prozent durch umfassende Personalmaßnahmen begrenzt werden. Dabei wird Wert auf eine gute Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gelegt – jede Mitarbeiterin/ jeder Mitarbeiter hat durchschnittlich fünf Weiterbildungstage absolviert.
- Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen beträgt in Summe 3.354.300 Euro. Ein wesentlicher Teil davon entfällt auf die Ausgaben für Gastvortragende und Lehrbehelfe im Bildungsbereich mit 1.701.500 Euro.
- Als Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen entfällt ein wesentlicher Teil der Ausgaben mit 29.770.500 Euro auf den Personalbereich. Für Gehälter und Löhne wurden 19.946.900 Euro aufgewendet. Ein nicht unbeträchtlicher Teil des Personalaufwandes entfällt auf Leistungen der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, die im Auftrag des Bundes oder des Landes Oberösterreich für die Kammermitglieder erbracht werden.
- Notwendige Investitionen in die Infrastruktur wurden aktiviert und ins Anlagevermögen übernommen. Der Wert der Sachanlagen zum 31. Dezember 2024 beträgt 33.715.300 Euro, davon entfällt der Großteil auf die Liegenschaften. Die Abschreibung für diese Sachanlagen beträgt 1.374.200 Euro.
- Die sonstigen betrieblichen Ausgaben betragen 6.754.400 Euro. Wesentliche Bereiche davon sind Beiträge und Förderungen mit 2.558.900 Euro, Betriebsausgaben mit 1.245.800 Euro, Instandhaltungen mit 1.093.400 Euro und Ausgaben für den Bürobetrieb mit 830.300 Euro.
Gehaltssteigerungen als Herausforderung
Durch eine konsequente Umsetzung
aller aktuell umsetzbaren
Optimierungsmöglichkeiten
im Bereich der Sachkosten
konnten die Kostensteigerungen
weitestgehend eingedämmt
werden. Die Personalkosten
sind allerdings infolge
des hohen Gehaltsabschlusses
in Summe um rund 1,5 Millionen
Euro gestiegen. Nur
durch die konsequente Umsetzung
der neuen Personalplanung
und durch die konsequente
Verfolgung der Inanspruchnahme
von Urlaub und
Zeitausgleich konnte eine weitergehende
Steigerung der Personalkosten
verhindert werden.
Der notwendige Rückstellungsbedarf
für diesen Bereich
reduzierte
2024 anhaltend hohe Beratungsnachfrage
Die Beratungsnachfrage hat
sich 2024 aufgrund verschiedener
Entlastungsmaßnahmen,
turbulenter Agrar- und
Betriebsmittelmärkte und einer
hohen Dynamik in der Erwerbskombination
weiterhin
sehr intensiv gestaltet.
Die aktuell laufende Bildungssaison
2024/2025 bringt
wieder ein hohes Ausmaß an
Lehrgängen und Kursen in Präsenzform.
Insbesondere musste
eine Vielzahl an Veranstaltungen
zur Erfüllung der erforderlichen
ÖPUL-Weiterbildungen
sowie an Weiterbildungen für
den Pflanzenschutz-Sachkundeausweis
umgesetzt werden.
Ausblick laufendes Haushaltsjahr 2025
Der in der Vollversammlung
im Dezember 2024 vorgelegte
Voranschlag für das Jahr 2025
konnte neben umfangreichen
Einsparungen im Sachkostenbereich
vor allem wegen
der Maßnahmen, welche im
Personalbereich gesetzt wurden,
fast ausgeglichen werden.
Basis für die Einsparmaßnahmen
im Personalbereich ist die
zügige Umsetzung der vom
Hauptausschuss im März 2024
beschlossenen neuen Personalzahlen
für die Dienststellen,
welche eine Reduktion von
insgesamt 18 Dienstposten
(davon zwei Leitungsdienstposten)
vorsehen.
Darüber hinaus wird weiterhin
konsequent der Abbau von
Urlaub und Zeitausgleich vorangetrieben.
Mit einer weiteren
Reduktion der Rückstellungen
für Urlaub und Zeitausgleich in
der LK-Bilanz soll ein weiterer
wesentlicher Beitrag zur Ergebnisverbesserung
im laufenden
Haushaltsjahr geleistet werden
Zentrales Ziel bleibt auch im
laufenden Haushaltsjahr ein
ausgeglichenes Jahresergebnis
Die aktuellen politischen Diskussionen
zur Budgetsanierung
lassen für die kommenden Jahre
einen weiterhin hohen Druck
auf die öffentliche Finanzierung
der LK erwarten. Zudem ist
aufgrund der Vorgaben im OÖ
Landwirtschaftskammergesetz
kaum ein weiterer Spielraum
im Bereich der Umlagengestaltung
gegeben. Im Fall einer
anhaltend überdurchschnittlichen
Inflationsentwicklung
werden damit zur Sicherung
von ausgeglichenen Jahresergebnissen
schrittweise
weitere Personaleinsparungen
erforderlich werden.