Luzernepellets: nachhaltige, heimische Alternative zu Soja aus Übersee

Familie Mairhofer bewirtschaftete
ihren Hof in Pötting bis vor
kurzem in Form eines Mastbetriebes.
Vor rund drei Jahren fiel
die Entscheidung, die Stiermast
aufzugeben und den Betrieb
gänzlich neu auszurichten. Manfred
und Sohn Markus Mairhofer
hatten unabhängig voneinander
die Idee, die hochwertige
Futterpflanze Luzerne zu Pellets
zu pressen. „Ausschlaggebende
Beweggründe waren neben den
positiven Eigenschaften der Luzerne
in der Ackerfruchtfolge
auch der Wunsch hochwertiges,
heimisches Eiweiß in eine gut
handhabbare und leicht transportierbare
Form zu bringen“, erklärt
Manfred. Zudem sollte der
Trocknungsprozess so schonend
und nachhaltig wie möglich sein
– so entstand die Agrar-Pellets
Mairhofer KG.

„Von der Stange
war nichts zu bekommen“, so beschreiben
Markus und Manfred
die Anfänge der Entwicklung.
Daher ließen die Mairhofers ihr
eigenes, vielfältiges Wissen in
die Anlage einfließen. Der Vater
steuerte 25 Jahre Erfahrung aus
dem Versuchswesen bei der Pöttinger
Landtechnik GmbH bei,
Sohn Markus hatte sich im Rahmen
seiner Diplomarbeit an der
HLBLA St. Florian mit der Thematik
beschäftigt und Bruder
Martin brachte seine Landtechnikexpertise
als Absolvent der
HBLFA Wieselburg ein. Betriebsführerin
und Mama Michaela
ist mit Markus Mairhofer im laufenden
Betrieb auch für die Geschäftsführung
verantwortlich,
Sohn Martin und Manfred Mairhofer
für den technischen Bereich.
Tochter Melanie absolviert
derzeit die HBLA Elmberg.

Neben den Luzerneaufwüchsen
von den eigenen Ackerflächen,
kommt der Rohstoff für
die Futterpellets von 14 Partnerbetrieben
aus der unmittelbaren
Umgebung. Sowohl Aussaat
der Luzerne als auch die Ernte
des Aufwuchses wird von der
Agrar-Pellets Mairhofer KG erledigt
– quasi alles aus einer Hand.
Für den Partnerbetrieb ein perfektes
Service. Daneben profitieren
die Ackerflächen und die
Folgefrucht von den positiven
Effekten der Luzerne – Stichwort
Durchwurzelung und Stickstoffbindung.
Bei der Ernte ist
Fingerspitzengefühl gefragt. Je
schonender, desto besser.
Gleiches gilt für die Trocknung.
Dabei wird mit viel Luftvolumen
und einer niedrigen
Temperatur gearbeitet. Die Energie
kommt überwiegend von einer
350 kWp starken PV-Anlage
und im Bedarfsfall von einem
Hackgutkessel. Im Anschluss
wird das Erntegut zerkleinert
und in Pelletsform gepresst. Die
Luzernepellets zeichnen sich
durch einen hohen Eiweißgehalt
von rund 20 Prozent sowie
einem Rohfaseranteil von 25
Prozent aus. Bestes Eiweißfutter
für die Schweinehaltung, aber
auch in der Rinder- oder Pferdefütterung.
Für eine gute Auslastung
der Anlage wurde diese
vielseitig konzipiert. Neben
Luzerne und Gras können auch
Hackschnitzel, Körnermais oder
Soja getrocknet werden.
Betriebsspiegel
- 16 Hektar Ackerland
- 2,84 Hektar Grünland
- 0,25 Hektar Wald
- 14 Partnerbetriebe (biologisch und konventionell) für den Luzerneanbau, gesamt 75 Hektar Luzernefläche
- Mehr Informationen zum Betrieb auf: www.agrar-pellets.at