Rapsanbau lohnt sich nach wie vor!
Aktuell ist Winterraps gesucht! In der EU wird für 2024 eine Ernte von nur 18 - 18,5 Mio. t erwartet, was rund 1 Mio. t unter dem Vorjahr liegt. In Abbildung 1 wird die Entwicklung der Erträge ausgewählter Hauptkulturen seit 2003 dargestellt. Es zeigt sich, dass Winterraps in Oberösterreich sehr stabile Erträge bringt. Ausgenommen von 2015 und 2018 mit jeweils rund 35 dt/ha lagen die Winterraps Erträge stabil über 37 dt/ha. Anzumerken ist, dass die Sojabohnen immer mehr zu den Rapserträgen aufschließen.
In diesem Artikel wird eine Deckungsbeitragsrechnung für die Ernte 2025 dargestellt, wobei der Blick in die Glaskugel herausfordernd ist. Als Annahmen dienen die Ableitung vom Weizen, Mais und Rapspreisen von der Terminbörse (Euronext) und die aktuellen Düngemittelfrühbezugspreise. Bei der Deckungsbeitragsrechnung werden unterschiedliche Ertragsannahmen dargestellt. Generell gilt, dass Winterraps auf kühlen Standorten im Vergleich zu Konkurrenzfrüchten wie Sojabohnen und Körnermais deutlich besser abschneidet als auf klimatisch begünstigten Standorten. Bei unserer Deckungsbeitragsrechnung werden die Düngemittelkosten auf Basis vom Entzug bewertet - hier gilt, dass Veredler Wirtschaftsdünger beim Raps besonders effizient einsetzen können. In der Deckungsbeitragsrechnung wird der Vorfruchtwert vom Raps nicht ausgewiesen, welcher aber in einer Fruchtfolgeplanung zu berücksichtigen ist. Für den Rapsanbau spricht auch die Möglichkeit Problemungräser (z.B. Raygräser, Ackerfuchsschwanzgras) besonders effizient bekämpfen zu können.
Es zeigt sich, dass unter oben getroffenen Annahmen Winterraps nach wie vor eine interessante Kultur ist. Umso kühler der Standort ist bzw. umso mehr Wirtschaftsdünger am Betrieb verfügbar sind, desto wettbewerbsfähiger wird Raps im Vergleich zu Sojabohnen.
Trotz des schwierigen Umfelds hat Winterraps viele Pluspunkte, die ihn zu einer interessanten Kultur für Landwirte in Oberösterreich machen:
- Beste Vorfruchtwirkung (laut Arbeitskreis Auswertungen durchschnittlich rund 400 kg je ha Mehrertrag bei Winterweizen im Vergleich zu Körnermais und Sojabohnen als Vorfrüchte)
- Ideal fürs Resistenzmanagement bei der Unkrautbekämpfung
- Auflockerung der Fruchtfolgen
- Wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit