OÖ Spargel: Der „König des Gemüses“ hat wieder Saison
So rasch kann sich das Blatt in der freien Natur wenden: Anfang März litt die Landwirtschaft unter Trockenheit und man berichtete bereits über negative Auswirkungen. Bis heute, 10. April, haben wir landesweit in Oberösterreich zumindest circa 100 Liter pro Quadratmeter Wasser bekommen und man kann davon sprechen, dass sich die Natur wieder „eingependelt“ hat. Dieser Regen hat auch den bisher unter optimalen Bedingungen gesäten und gepflanzten Gemüsekulturen sehr gut getan und somit kann die oberösterreichische Spargelsaison unter normalen Witterungsbedingungen pünktlich eröffnet werden.
„Was der Spargel in den nächsten zehn Wochen braucht sind ausbleibende Spätfröste, Sonne für warme Bodentemperaturen über zehn Grad Celsius und eine sanfte, gleichmäßige Regenverteilung zwischendurch“, betonen Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger beim heutigen Spargel-Saisonauftakt in Oftering.
Anbau und Ernteerwartung – Flächen sinken auch in OÖ
Die Spargelproduktion stagniert in Österreich seit einigen Jahren auf einer Fläche zwischen 700 und 800 Hektar. Mit gut 65 Prozent ist Niederösterreich das führende Spargelbundesland. Den zweiten Platz belegt Oberösterreich mit einer prognostizierten Anbaufläche von 134 Hektar. Damit kommt es heuer in der circa 40-jährigen Geschichte des Spargelanbaus in Oberösterreich nach 2024 zu einer weiteren geringfügigen Reduktion der Anbaufläche.
„Auch in der Saison 2024 konnte ein spürbarer Anteil von circa zehn Prozent der produzierten Ware nicht kostendeckend abgesetzt werden. Gleichzeitig wurde wieder mehr ,Billig-Spargel‘ aus anderen EU- bzw. Drittländern importiert. Dies hat zunehmend Auswirkungen auf die Bereitschaft heimischer bäuerlicher Betriebe, Spargel zu kultivieren“, betont Waldenberger.
„Wenn heimischer Spargel neben Aktionsware aus dem Ausland liegt, ist für die Konsumentinnen und Konsumenten oft nicht erkennbar, wie und wo produziert wurde. Der Lebensmitteleinzelhandel versucht unter dem Motto ‚von günstig bis hin zur höchsten Bio-Qualität‘, das gesamte Preissegment abzudecken – dabei bleibt die Herkunft leider häufig auf der Strecke. Unrealistische Aktionsangebote mit importiertem Spargel sowie Billigstpreise ohne Herkunftskennzeichnung sind nicht nur intransparent, sondern auch unfair gegenüber unseren heimischen Spargelbäuerinnen und Spargelbauern. Sie erschweren eine positive Betriebsentwicklung und untergraben langfristig den Wert regionaler Landwirtschaft“, ist Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger überzeugt.