Neues Qplus-Programm Kuh/Schaf/Ziege 2024 – 2027 startet

Es ist sehr erfreulich, dass die jährlichen Fördermittel in den nächsten 4 Jahren gegenüber der Vorperiode um rund 10% aufgestockt werden konnten. Für Milchkühe werden jährlich rund 33,00 €, für Milchschafe und Milchziegen rund 16,00 €, für Fleischkühe rund 13,00 € und für die weiblichen Tiere bei Jungviehaufzuchtbetrieben rund 6,50 € zur Verfügung gestellt. Neu ist auch, dass die betriebliche Obergrenze von 3.000 €/ Jahr fällt und die Mittel direkt an die LKVs ausbezahlt werden. Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei den handelnden Personen im Bundesministerium für Land und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft für die Förderzusage von rund 15 Mio. Euro pro Jahr.

Das neue Programm setzt wie die Vorgängerversionen in der Lebensmittelqualitätsregelung auf dem AMA-Gütesiegelprogramm auf, d.h., die Teilnehmer müssen einen gültigen AMA-Gütesiegelvertrag besitzen und aktiv daran teilnehmen. Programminhalt bleiben die bewährten Dienstleistungen in der Leistungsprüfung mit den laufenden Betriebsbesuchen bei Milchkühen, Milchschafen, Milchziegen, Fleischrindern und Jungviehaufzucht. Wie bisher sind bei Überschreitung von Grenzwerten der nachfolgenden Parameter gezielte Maßnahmen zu setzen:

• Milchkühe:                        Zellzahl und Ketoseindex "KetoMIR"
• Milchschafe/Milchziegen: Zellzahl und Fett/Eiweiß-Quotient
• Fleischkühe:                     Totgeburten und Zwischenkalbezeit
• Jungviehaufzucht:             Aufzuchtverluste

Ein neuer Programminhalt ist die Erfassung der sogenannten Betriebsausstattung, die zukünftig bei allen Qplus Programmen ein fixer Bestandteil ist.

Die österreichischen Landeskontrollverbände werden in den nächsten Wochen alle Mitglieder ausführlich über die neuen Programminhalte informieren und die Teilnahmeerklärungen abschließen.

Bei den neun bzw. wahlweise elf jährlichen Betriebsbesuchen wird durch LfL-Mitarbeiter während der Melkung von allen laktierenden Kühen die Milchmenge erhoben sowie Milchproben genommen. Diese werden in weiterer Folge im Qualitätslabor Österreich ausgewertet werden. Weiters werden wichtige Daten wie zB Belegungen, Diagnosen oder Kalbeverläufe vor Ort erfasst. Die Ergebnisse über Fett, Eiweiß, Zellzahl und Harnstoff werden gut übersichtlich aufbereitet und in Form eines Tagesberichtes an den Betrieb übermittelt. Diese Werte geben Aufschluss über den Gesundheitszustand der Tiere und sind u.a. ausschlaggebend für eine bedarfsgerechte Fütterung, gezielte Selektion oder erfolgreiche Zucht. Unabhängig von der Betriebsgröße oder -form ist und bleibt die Milchleistungsprüfung ein wichtiges Werkzeug.

LfL-Mitgliedern steht das Onlineprogramm "LKV-Herdenmanager" sowie die "RDV-Mobil-App" kostenlos zur Verfügung. Mit diesen Tools hat man zu jeder Zeit Zugriff auf die Daten seiner Tiere. Mit der App ist es weiters möglich, eAMA-Meldungen direkt über das Smartphone zu erledigen. Bei entsprechender Zustimmung des Landwirtes können Schnittstellen genutzt werden um zusätzliche Daten zu importieren - wie zB die Ergebnisse einer bakteriologischen Milchuntersuchung, Tankmilchproben der Molkerei oder Trächtigkeitstests.

Vor allem im Bereich Stoffwechsel und Eutergesundheit ist es oft nicht leicht, Krankheiten sofort an den äußeren Merkmalen zu erkennen. Jedoch lassen sich aus den Milchinhaltsstoffen bereits frühzeitig zuverlässige Schlussfolgerungen treffen. Durch die Auswertungen des LfL erhält man beispielsweise die Information, wenn eine Kuh nach der Abkalbung ketosegefährdet ist oder sich eine Mastitis entwickelt. Durch diese Informationen ist es möglich, frühzeitig zu handeln und somit Krankheits- und Behandlungskosten einzusparen.

Im Rahmen einer Schnupperkontrolle wird interessierten Betrieben das breite Angebot des LfL vorgestellt. Nach Erhalt des Tagesberichtes erläutert der Gebietsbetreuer die wichtigsten Kennzahlen und steht für Fragen zur Verfügung. Unverbindliche Information und Anmeldung: 0732-6902 - 1514, office@lfl.at; www.lfl.at