Melkroboter und gesundes Euter
Erfolgreiche Betriebe wissen mit Risiken umzugehen und Vorteile zu nutzen
Ist die Milchviehherde gesund, treten kaum Mastitiden auf und liegt der durchschnittliche Zellgehalt unter 100.000 Zellen, ist die Freude groß. Es läuft rund. Doch was wenn es zu Problemen, vermehrt zu Mastitiden oder chronisch erhöhten Zellzahlen kommt? Viele offene Fragen stehen im Raum.
Treten Eutergesundheitsprobleme in einem Betrieb mit automatischem Melksystem (AMS) auf, wird die Diskussion schnell intensiver und emotionaler. Der vermeintliche Auslöser ist schnell gefunden - "So etwas kann doch nicht funktionieren, ein Melkzeug für 50 Kühe“. Doch ist das wirklich so? Unterscheidet sich die Eutergesundheit einer Milchviehherde, die mit einem AMS gemolken wird, tatsächlich? Ein Brennpunkt ist immer wieder das erfolgreiche Management der Eutergesundheit. Eutergesundheit wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Sie reichen von der Futterqualität, über Stallhygiene, zusätzlichem Stress bis hin zum Management von trockenstehenden Kühen. Die Bandbreite der Eutergesundheit auf Milchviehbetrieben reicht von sehr gut, über akzeptabel bis hin zu Betrieben mit massiven Problemen. Ein Zusammenhang mit dem Melksystem gibt es hier nicht. Vielmehr entscheiden das Management und das Know-how der agierenden Personen am Betrieb. Eutergesundheit wird wesentlich durch den Menschen und nicht nur von der Technik bestimmt.
Treten Eutergesundheitsprobleme in einem Betrieb mit automatischem Melksystem (AMS) auf, wird die Diskussion schnell intensiver und emotionaler. Der vermeintliche Auslöser ist schnell gefunden - "So etwas kann doch nicht funktionieren, ein Melkzeug für 50 Kühe“. Doch ist das wirklich so? Unterscheidet sich die Eutergesundheit einer Milchviehherde, die mit einem AMS gemolken wird, tatsächlich? Ein Brennpunkt ist immer wieder das erfolgreiche Management der Eutergesundheit. Eutergesundheit wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Sie reichen von der Futterqualität, über Stallhygiene, zusätzlichem Stress bis hin zum Management von trockenstehenden Kühen. Die Bandbreite der Eutergesundheit auf Milchviehbetrieben reicht von sehr gut, über akzeptabel bis hin zu Betrieben mit massiven Problemen. Ein Zusammenhang mit dem Melksystem gibt es hier nicht. Vielmehr entscheiden das Management und das Know-how der agierenden Personen am Betrieb. Eutergesundheit wird wesentlich durch den Menschen und nicht nur von der Technik bestimmt.
Vor- und Nachteile von automatischen Melksystemen
Vorteile:
- Durch höhere Melkfrequenz werden Keime öfter ausgeschwemmt
- Weniger Blindmelken durch milchfluss-gesteuerte Abnahme pro Viertel
- Keine Kreuzkontamination zwischen den Vierteln
- Täglich aktuelle Daten zur Eutergesundheit und Tiergesundheit
- Täglich tierindividuelle Daten
- Kein zweimaliger Kontakt zwischen Mensch und Tier pro Tag
- Höhere Belastung des Eutergewebes durch häufigeres Melken
- Unregelmäßige Zwischenmelkzeiten
- Ein Melkzeug für die gesamte Herde - euterassoziierte Erreger
- Mangelnde Euterreinigung - umweltassoziierte Erreger
Worauf achten erfolgreiche AMS-Betriebe besonders
Ein Risiko für Eutergesundheitsprobleme sind behandlungsresistente Tiere. Hierbei handelt es sich fast immer um ein verschlepptes Problem! Daher ist bereits vor der Umstellung auf ein AMS der Eutergesundheitsstatus der Herde zu erheben. Im Bedarfsfall muss die Herde saniert werden. Das heißt, Einzeltiere werden gezielt behandelt eventuell vorzeitig trockengestellt und behandlungsresistente Tiere ausgemerzt. Eine Maßnahme, die auch im laufenden Betrieb zu beachten ist.
Risiken aufgrund falscher Melkeinstellungen können wiederum durch das Vorhandensein tagaktueller Daten und Auswertungen sehr gut in den Griff bekommen werden. Unregelmäßige Zwischenmelkzeiten, zu kurze (< 7 h) und/oder zu lange Melkintervalle (<12 h) belasten das Eutergewebe zusätzlich. Besonders der Schließmuskel, die natürliche Barriere für Krankheitserreger, wird stark beansprucht. Gut geführte Betriebe erzielen mit jeder Melkung mindestens zehn Kilogramm Milch. Daten werden zweimal täglich analysiert, überfällige Tiere rechtzeitig nachgetrieben. Melkeinstellungen sind an den überwiegenden Teil der Herde angepasst. Änderungen werden behutsam durchgeführt.
Daten nutzen
Der größte Vorteil eines AMS liegt in den tagaktuell verfügbaren Daten. Diese Daten stellen die Basis für gezieltes und vorzeitiges Handeln dar. Gut geführte Betriebe analysieren mindestens zweimal täglich Daten, Listen, Kennzahlen und REAGIEREN. Auffällige Tiere werden gezielt betrachtet und notwendige Maßnahmen gesetzt. Für eine exakte Entscheidungsfindung ist eine genaue Analyse der Daten die Basis. Das Management unterscheidet sich hier wesentlich. Erfolgreiche Betriebe, wissen über Schwankungen der Eutergesundheitsparameter ihrer Tiere bescheid, kennen ihre Problemtiere und den Leiterreger für Euterprobleme. Sie wissen, welche Maßnahmen erfolgreich sind und haben ein angepasstes Behandlungsregime. Medikamentöse Maßnahmen sind nicht immer notwendig. Grenzen für Behandlungen sind definiert. Das Management rund um das Trockenstellen verläuft nach festen Kriterien.
Damit es im Betrieb zu keinen Übertragungen von Krankheitserregern kommt, wird auf die Funktionsfähigkeit der Zwischendesinfektion besonders Wert gelegt. Unabhängig welche Zwischendesinfektion zum Einsatz kommt, eine regelmäßige Kontrolle ist Bestandteil der Routinearbeiten.
Saubere Kühe - gesunde Euter
Eine saubere und möglichst stressfreie Haltungsumgebung stehen im Fokus. Saubere Kühe und Euter sind das Ergebnis von sauberen Laufflächen, trockenen und bestens gepflegten Liegeboxen, einer angepassten Fütterung und einwandfreier Futterhygiene. Denn die Fähigkeit des AMS Zitzen zu reinigen ist begrenzt. Und im Schmutz finden sich Krankheitserreger. Verschmutzte Kühe sollen daher das AMS erst gar nicht betreten.
Stress belastet zusätzlich. Punkte wie: ausreichend saubere und frei zugängliche Tränkestellen, saubere Kraftfutterschalen und ausreichendes Platzangebot dürfen in keinem Milchviehbetrieb vernachlässigt werden. Überbelegungen sind strikt zu vermeiden. Sobald die Temperaturen wieder ansteigen, ist auf eine ausreichende Belüftung zu achten. Hitzestress ist einer der größten Stressfaktoren, er schadet massiv der Tiergesundheit. Viel frische Luft und bestes Wasser sind die wichtigsten Gegenmaßnahmen.
Was entscheidet?
Die Eckpfeiler für einen hohen Eutergesundheitsstatus sind unabhängig vom Melksystem. Management, Strategie und Konsequenz der agierenden Personen am Betrieb entscheiden. Jedes System birgt Chancen und Risiken. Erfolgreiche Betriebe kennen diese und nutzen sie. Der größte Vorteil im AMS Betrieb sind die tagaktuellen Daten - wer diese gezielt nutzt, kann Risiken minimieren.
Risiken aufgrund falscher Melkeinstellungen können wiederum durch das Vorhandensein tagaktueller Daten und Auswertungen sehr gut in den Griff bekommen werden. Unregelmäßige Zwischenmelkzeiten, zu kurze (< 7 h) und/oder zu lange Melkintervalle (<12 h) belasten das Eutergewebe zusätzlich. Besonders der Schließmuskel, die natürliche Barriere für Krankheitserreger, wird stark beansprucht. Gut geführte Betriebe erzielen mit jeder Melkung mindestens zehn Kilogramm Milch. Daten werden zweimal täglich analysiert, überfällige Tiere rechtzeitig nachgetrieben. Melkeinstellungen sind an den überwiegenden Teil der Herde angepasst. Änderungen werden behutsam durchgeführt.
Daten nutzen
Der größte Vorteil eines AMS liegt in den tagaktuell verfügbaren Daten. Diese Daten stellen die Basis für gezieltes und vorzeitiges Handeln dar. Gut geführte Betriebe analysieren mindestens zweimal täglich Daten, Listen, Kennzahlen und REAGIEREN. Auffällige Tiere werden gezielt betrachtet und notwendige Maßnahmen gesetzt. Für eine exakte Entscheidungsfindung ist eine genaue Analyse der Daten die Basis. Das Management unterscheidet sich hier wesentlich. Erfolgreiche Betriebe, wissen über Schwankungen der Eutergesundheitsparameter ihrer Tiere bescheid, kennen ihre Problemtiere und den Leiterreger für Euterprobleme. Sie wissen, welche Maßnahmen erfolgreich sind und haben ein angepasstes Behandlungsregime. Medikamentöse Maßnahmen sind nicht immer notwendig. Grenzen für Behandlungen sind definiert. Das Management rund um das Trockenstellen verläuft nach festen Kriterien.
Damit es im Betrieb zu keinen Übertragungen von Krankheitserregern kommt, wird auf die Funktionsfähigkeit der Zwischendesinfektion besonders Wert gelegt. Unabhängig welche Zwischendesinfektion zum Einsatz kommt, eine regelmäßige Kontrolle ist Bestandteil der Routinearbeiten.
Saubere Kühe - gesunde Euter
Eine saubere und möglichst stressfreie Haltungsumgebung stehen im Fokus. Saubere Kühe und Euter sind das Ergebnis von sauberen Laufflächen, trockenen und bestens gepflegten Liegeboxen, einer angepassten Fütterung und einwandfreier Futterhygiene. Denn die Fähigkeit des AMS Zitzen zu reinigen ist begrenzt. Und im Schmutz finden sich Krankheitserreger. Verschmutzte Kühe sollen daher das AMS erst gar nicht betreten.
Stress belastet zusätzlich. Punkte wie: ausreichend saubere und frei zugängliche Tränkestellen, saubere Kraftfutterschalen und ausreichendes Platzangebot dürfen in keinem Milchviehbetrieb vernachlässigt werden. Überbelegungen sind strikt zu vermeiden. Sobald die Temperaturen wieder ansteigen, ist auf eine ausreichende Belüftung zu achten. Hitzestress ist einer der größten Stressfaktoren, er schadet massiv der Tiergesundheit. Viel frische Luft und bestes Wasser sind die wichtigsten Gegenmaßnahmen.
Was entscheidet?
Die Eckpfeiler für einen hohen Eutergesundheitsstatus sind unabhängig vom Melksystem. Management, Strategie und Konsequenz der agierenden Personen am Betrieb entscheiden. Jedes System birgt Chancen und Risiken. Erfolgreiche Betriebe kennen diese und nutzen sie. Der größte Vorteil im AMS Betrieb sind die tagaktuellen Daten - wer diese gezielt nutzt, kann Risiken minimieren.
Tipps vom Arbeitskreis Milchproduktion
- Zweimal täglich Analyse der Eutergesundheitsdaten
- Sofortige Kontrolle von Auffälligkeiten
- Passend eingestellte Melkanrechte
- Regelmäßige Zwischenmelkzeiten - Tipp: Nutzen sie hierfür die speziellen Roboterauswertungen im LKV-Herdenmanager
- Kühe werden gleichmäßig und ausreichend ausgemolken
- Laufende Kontrolle der funktionsfähigen Zwischendesinfektion
- Laufende Kontrolle und Wartung der Technik
- Saubere Kühe - Unterbeine, Bauch, Schwanz, Euter
- Saubere und trockene Liegeflächen
- Saubere Laufflächen
- Ausreichend Tränkestellen
- Gute Durchlüftung der Stallungen
- Saubere Melkanlage
Ansprechpartner der Landwirtschaftskammern in ihrem Bundesland
Burgenland: Ing. Dominik Köck, Tel. 02682 702504
Kärnten: Referat Tierische Produktion, Tel. 0463 5850 1501
Niederösterreich: Dr. Marco Horn, Tel. 050 0259 23304
Oberösterreich: Beratungsstelle Rinderhaltung, Tel. 050 6902 1650
Salzburg: Ignaz Lintschinger, BEd, Tel. 0662 870571 264
Steiermark: DI Gertrude Freudenberger, Tel. 0316 8050 1278
Tirol: DI Johann Thurner, Tel. 05 9292 1805
Vorarlberg: Alexander Rädler, Tel. 05574 400 334
Kärnten: Referat Tierische Produktion, Tel. 0463 5850 1501
Niederösterreich: Dr. Marco Horn, Tel. 050 0259 23304
Oberösterreich: Beratungsstelle Rinderhaltung, Tel. 050 6902 1650
Salzburg: Ignaz Lintschinger, BEd, Tel. 0662 870571 264
Steiermark: DI Gertrude Freudenberger, Tel. 0316 8050 1278
Tirol: DI Johann Thurner, Tel. 05 9292 1805
Vorarlberg: Alexander Rädler, Tel. 05574 400 334