Martinizeit ist Höhepunkt der Gansl-Saison
Bald findet wieder der Höhepunkt der Gansl-Saison statt: der Martinitag am 11. November. Die heimischen Weidegans-Bauern sind für die Saison gut gerüstet: In Oberösterreich sind derzeit 65.000 Gansln auf den Weiden – das sind in etwa gleich viel wie im Vorjahr und die Versorgungslage mit heimischen Gänsen kann damit auf 38 Prozent ausgebaut werden. Der Eigenversorgungsgrad mit österreichischen Weidegänsen konnte in den vergangenen zehn Jahren um beeindruckende 18 Prozent gesteigert werden. Diese Entwicklung unterstreicht nicht nur das wachsende Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten an regionaler Qualität, sondern zeigt auch, dass die heimischen Weidegans-Bäuerinnen und -Bauern gezielt auf diese Nachfrage reagieren.
„Das Projekt Österreichische Weidegans, das 1992 im Mühlviertel ins Leben gerufen wurde, hat sich seither zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt“, betont Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Mittlerweile ziehen rund 250 Mitgliedsbetriebe jährlich etwa 65.000 Weidegänse auf und bringen sie direkt in die Vermarktung. Je nach Region werden konventionell gehaltene, frische Gänse heuer ab Hof zu Preisen zwischen 14 und 16 Euro pro Kilogramm angeboten. Für Biogänse müssen Konsumentinnen und Konsumenten einige Euro mehr einplanen. Laut einer aktuellen Umfrage unter verschiedenen Vermarktern blieben die Preise im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil.
Bei der Gänsehaltung bleibt die Wertschöpfung in Österreich
Die Österreichische Weidegans mit ihren 250 Mitgliedsbetrieben hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Wertschöpfung in Österreich zu belassen. „Seit Jahren arbeiten wir mit einem Betrieb in Vöcklabruck zusammen in dem Gänseelterntiere zur Bruteiergewinnung gehalten werden. Diese Bruteier werden im gleichen Bezirk in der einzigen Gänsebrüterei Österreichs in 32 Tagen ausgebrütet. Nach dem Schlupf werden die Gössl, also die Küken, in klimatisierten Kleintransportern an die Mitgliedsbetriebe ausgeliefert. Vorab werden die Betriebe schon mit regionalem, gentechnik-freiem Gösslfutter beliefert, um den Tieren den bestmöglichen Start zu ermöglichen. Unsere Mitgliedsbetriebe sind kleinstrukturiert und halten im Durchschnitt ca. 200 Gänse“, erläutert Heidi Hebesberger, Obfrau der Österreichischen Weidegans aus Nussbach im Traunviertel.