Laubholzpflegeaktion - Formschnitt und Wertastung
Unterschiedliche Baumarten - Unterschiedliche Behandlung
Bei Baumarten wird generell zwischen Totastverlierer und Totasterhalter unterschieden. Bei Totastverlierern kann die gewünschte astfreie Schaftlänge durch einen Dichtstand in der Dickungsphase erreicht werden. Zu den Totastverlieren zählen die meisten Laubbaumarten mit Ausnahme der Kirsche und der Pappel.
Totasterhalter sind Baumarten, welche tote Äste oder Aststummel über Jahre am Stamm erhalten. Wachsen diese Aststummel in den Stamm ein, führt dies zu einer starken Qualitätsminderung. Bei den totasterhaltenden Baumarten ist somit eine Astung notwendig.
Formschnitt
Ab einer Höhe von ein bis zwei Metern, ist der Formschnitt eine wichtige Maßnahme zur Förderung der Geradschaftigkeit und der Stabilität. Dabei sind Starkäste, sowie Steiläste die zu einer Zwieselbildung führen können, zu entfernen. Die Äste sind dabei im Optimalfall nicht stärker als 3 cm (Daumenbreit). Ziel ist es, eine durchgehende Stammachse zu erreichen.
Astung
Im Zuge der Qualifizierung, ab einer Höhe von vier bis fünf Metern, wird wenn notwendig die Astung durchgeführt. Grundlegend soll die astfreie Schaftlänge (oder Astungshöhe) ein Drittel der Baumhöhe im Endbestand betragen (siehe Abbildung 1). Während des Astungseingriffes muss darauf geachtet werden, dass mindestens 50% des Kronenvolumens erhalten bleiben, um den Baum nicht zu stark in seiner Vitalität zu schwächen. Bei der Astung sind wie beim Formschnitt unbedingt zuerst Steil- und Starkäste zu entfernen (siehe Skizze).
Bei der Astung von unten nach oben besteht die Gefahr, dass im Kronenbereich unerwünschte Steiläste oder starke Äste auf Höhe der gewünschten künftigen astfreien Schaftlänge verbleiben, die im Zuge des nächsten Astungsganges bereits zu stark wären.
Die Astung beim Laubholz kann im Spätwinter aber auch im Sommer durchgeführt werden. Besonders blutende Baumarten (starker Saftfluss bei der Astung) wie Ahorn, Birke, Nuss, Hainbuche oder Ulme sollten im Sommer geastet werden. Während der Astung ist eine korrekte Schnittführung das Um und Auf. Ziel ist es eine rasche Überwallung der Wunde zu gewährleisten. In Abbildung 2 ist ein Schema für die korrekte Schnittführung bei der Astung dargestellt.
Für die Astung ist scharfe Scheren und Sägen zu verwenden. Bei höher liegenden Ästen haben sich Leitersysteme bewährt, weil damit die Schnittführung genauer ist als mit Stangensägen.
Nicht jeder Baum ist ein Zukunftsbaum
Bei vielen Laubbaumarten wird eine Stammzahl von 60 bis 100 Individuen pro Hektar im Endbestand empfohlen. Im Zuge der Pflegemaßnahmen ist es daher wichtig, nur würdige Individuen zu fördern (Zukunftsbäume). Dabei ist zu beachten, dass Bäume, welche im Zuge der Durchforstung ohnehin entnommen werden (Protzen, unterständige und bedrängte Bäume), nicht gepflegt werden. Bei der späteren Durchforstung in der Dimensionierungsphase sind die Abstände zwischen den Z-Bäumen von 10 bis 12 Metern einzuhalten (ca. 70 bis 100 Z-Bäume).
Mehr dazu finden Sie in unserer Broschüre "Formschnitt und Wertastung" und Beratungsvideos auf lk-online.
Praktische Vorführungen von Formschnitt und Astung werden durch die Forstberater in den Bezirken organsiert. Informieren Sie sich bei ihrem Forstberater über die Termine.
Mehr dazu finden Sie in unserer Broschüre "Formschnitt und Wertastung" und Beratungsvideos auf lk-online.
Praktische Vorführungen von Formschnitt und Astung werden durch die Forstberater in den Bezirken organsiert. Informieren Sie sich bei ihrem Forstberater über die Termine.