Kommentar
Einmütigkeit in LK Vollversammlung?
Die Bäuerinnen und die Bauern
sowie die Landwirtschaftskammer
sind derzeit in der agrar-
und interessenpolitischen
Diskussion mit einer enormen
Vielzahl von Themen konfrontiert.
Vor allem mehrere unverständliche
EU-Vorhaben beherrschen
aktuell die Diskussion
und drücken erheblich auf
die Stimmung in der Bauernschaft.
In der LK-Vollversammlung
Mitte März wurden diese
Themen eingehend und äußerst
sachlich diskutiert. Zentrale
interessenpolitische Forderungen
wurden in Form von
fast durchgehend einstimmig
beschlossenen Resolutionen
an die politischen Entscheidungsträger
auf Bundes- und
EU-Ebene gerichtet. So auch
eine Resolution zur Wiedereinführung
von EU-Schutz-Zöllen
für Getreideimporte aus der
Ukraine. Soweit die erfreuliche
und konstruktive Seite. Umgehend
nach der Vollversammlung
wurden diese von ihnen
selbst mitbeschlossenen Resolutionen
in Sprachnachrichten
sowie in sozialen Medien
wieder in Frage gestellt und
heftig kritisiert. Das konstruktive
und sachliche Klima in
der letzten Vollversammlung
war da offenbar doch zu viel
und man suchte im Sinne der
eigenen Profilierung wieder
den Konflikt.
Ich denke, dass die Bäuerinnen
und Bauern von uns bäuerlichen
Vertretern vor allem
eine konsequente Sacharbeit für
ihre Interessen erwarten. Und
wenn wir uns nach intensiven
Diskussionen zu einstimmigen
LK-Resolutionen durchgerungen
haben, dann sollten wir diese
auch einhellig gegenüber den
politischen Entscheidungsträgern
vertreten. Das darf die Bauernschaft
gerade in einer wirtschaftlichen
sehr fordernden Situation
berechtigt von uns Bauernvertretern
erwarten.
Für destruktive interne
Querelen und populistischen
Spielereien sollte da kein Platz
sein. Dazu ist die momentane
Situation für uns Bäuerinnen
und Bauern viel zu ernst.