Jungrinder richtig füttern
Eine optimale Aufzucht ermöglicht eine Abkalbung mit 25 - 28 Monaten bei Fleckvieh und 24 - 27 Monaten bei Brown Swiss und Holstein.
Intensive Aufzuchtphase
Im ersten Jahr durchläuft das Jungvieh eine intensive Entwicklung. Dabei wird der Grundstein für die Entwicklung des Rahmens gelegt. Auch die Ausbildung der Geschlechtsorgane und die Euterentwicklung erfolgen überwiegend in diesem Zeitraum. Dazu ist eine Ration mit einem hohem Energie- und vor allem einem hohen Eiweißgehalt notwendig (weites Energie-Eiweiß-Verhältnis)
Ansprüche an die Nährstoffkonzentration während der Aufzucht
Ration nach der Tränke - Knackpunkt in der Jungviehaufzucht
Beim Absetzen der Milch sollte das Kalb mindestens 12 Wochen alt sein und mindestens 120 kg haben. Die Aufnahme von mind. 1 kg Kraftfutter bzw. 1,5 kg Kälber TMR sollte beim Absetzten bereits erreicht sein. Neben dem langsamen Abtränken der Milch ist auch eine langsame Grobfutterumstellung von großer Bedeutung. Es sollte mit Maissilage begonnen werden und erst langsam auf Grassilage oder Kuhration umgestellt werden. Diese Zeit kann für das Kalb besonders stressvoll sein. Das Absetzen der Milch, Futterumstellungen, Gruppenwechsel und Stallwechsel mit meist rauerem Stallklima müssen schonend vollzogen werden.
Bis zu einem Alter von 6 Monaten wird je nach Grundfutterqualität das Kraftfutter auf etwa 1,5 bis 2 kg gesteigert. Anschließend sollte die Menge wieder auf etwa 0,5 kg verringert werden. Das Kraftfutter sollte bis maximal 12 Monate Lebensalter gegeben werden. Besonders bei Maissilagefütterung sollte spätestens mit einem 3/4 Jahr die Kraftfuttergabe einstellt werden.
Die Versorgung mit Mineralstoffen und Viehsalz kann entweder durch Einmischen in Eigenmischungen (etwa 3% Mineralfutter, etwa 2% Viehsalz), durch getrennte Vorlage (3-5 dag Mineralfutter und 2-4 dag Viehsalz je Tier und Tag) oder durch Lecksteine erfolgen.
Wird eine Mischration der Milchkühe an die Jungtiere verfüttert, sind folgende Punkte zu beachten:
Die Versorgung mit Mineralstoffen und Viehsalz kann entweder durch Einmischen in Eigenmischungen (etwa 3% Mineralfutter, etwa 2% Viehsalz), durch getrennte Vorlage (3-5 dag Mineralfutter und 2-4 dag Viehsalz je Tier und Tag) oder durch Lecksteine erfolgen.
Wird eine Mischration der Milchkühe an die Jungtiere verfüttert, sind folgende Punkte zu beachten:
- Hoch aufgewertete Mischungen (TMR oder AGR ab etwa 25 kg Milch) sollten nur bis zu einem Alter von 6 Monaten verfüttert werden. Ansonsten droht eine frühzeitige Verfettung!
- Niedriger aufgewertete Mischungen (unter 25 kg Milch) können bis zu einem 3/4 Jahr gefüttert werden. Eine Ergänzung mit Eiweißfuttermitteln ist eventuell bis zu einem 1/2 Jahr notwendig.
- Durch die Verfütterung von Mischrationen werden vom Jungvieh bereits beträchtliche Mengen an Kraftfutter aufgenommen.
Übergang zur extensiven Phase nicht übersehen!
Die herkömmliche Fütterungsempfehlung einer intensiven Aufzucht bis zum Ende des ersten Lebensjahres und einer extensiveren im zweiten Jahr ist durch die guten Grundfutterqualitäten, die Verwendung von Mischrationen und durch den Zuchtfortschritt zum Teil überholt. Bereits im ersten Lebensjahr kann es zu einer Energieüberversorgung kommen.
Eine energetische Überversorgung hat die Verfettung der Euteranlagen zur Folge und auch die Geschlechtsreife tritt früher ein. Auf manchen Betrieben erreichen Kalbinnen das Besamugsgewicht bereits mit 12 Monaten. Das Besamungsalter hinkt dem Besamungsgewicht hinterher. Die Tiere sind in diesem Alter noch nicht zuchtreif und sollten noch nicht belegt werden. Wird mit der Belegung richtigerweise noch zugewartet, weil das Tier noch zu jung ist, werden aber meistens die Brunstsymptome durch die fortschreitende Verfettung immer schwächer. Ist dies der Fall, muss die intensive Fütterungsphase früher beendet werden bzw. die Energiezufuhr gesenkt werden. Mittlerweile setzen auch viele Betriebe auf Brunsterkennungssysteme um auch bei schwächeren Brunstsymptomen den richtigen Belegzeitpunkt zu erkennen.
Eine energetische Überversorgung hat die Verfettung der Euteranlagen zur Folge und auch die Geschlechtsreife tritt früher ein. Auf manchen Betrieben erreichen Kalbinnen das Besamugsgewicht bereits mit 12 Monaten. Das Besamungsalter hinkt dem Besamungsgewicht hinterher. Die Tiere sind in diesem Alter noch nicht zuchtreif und sollten noch nicht belegt werden. Wird mit der Belegung richtigerweise noch zugewartet, weil das Tier noch zu jung ist, werden aber meistens die Brunstsymptome durch die fortschreitende Verfettung immer schwächer. Ist dies der Fall, muss die intensive Fütterungsphase früher beendet werden bzw. die Energiezufuhr gesenkt werden. Mittlerweile setzen auch viele Betriebe auf Brunsterkennungssysteme um auch bei schwächeren Brunstsymptomen den richtigen Belegzeitpunkt zu erkennen.
Eine laufende Gewichtskontrolle ist daher unerlässlich. Da Wiegungen am Betrieb in der Regel schwer durchführbar sind, kann dies mittels Wiegemaßbändern einfach durchgeführt werden.
Optimale Gewichtsentwicklung von Kalbinnen:
Extensive Phase - keine Angst vor altem Heu!
Im Anschluss an die intensive Aufzuchtphase folgt eine extensivere Phase mit geringeren Ansprüchen an die Energie- und Rohproteinversorgung, vergleichbar mit den Ansprüchen trockenstehender Kühe.
Meist sind Grassilagen, die laktierende Kühe vorgelegt bekommen, zu energiereich für das Jungvieh in dieser Wachstumsphase. Daher sollte Futter mit Energiegehalten um 5,5 MJ NEL/kg Trockenmasse gefüttert werden:
Meist sind Grassilagen, die laktierende Kühe vorgelegt bekommen, zu energiereich für das Jungvieh in dieser Wachstumsphase. Daher sollte Futter mit Energiegehalten um 5,5 MJ NEL/kg Trockenmasse gefüttert werden:
- Später geschnittenes Heu und Silagen von weniger gedüngten Flächen (separat konservieren und beschriften z.b. Rundballen), das aber von der Futterhygiene her einwandfrei sein muss.
- Zweiter Schnitt (und Folgeschnitte)
- Hochwertige Silagen mit Heu und Stroh "verdünnen" (Futtermischwagen)
- Weide oder Alpung
Belegung
Der optimale Besamungszeitpunkt fällt in die extensive Fütterungsphase.
- Bei Fleckvieh liegt dieser bei 420-470 kg Lebendgewicht im Alter von 16-17 Monaten.
- Bei Holstein und Brown Swiss liegt dieser bei 390-420 kg Lebendgewicht im Alter von 15-17 Monaten.
Weidehaltung und Alpung
Auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jungtieren hat Weidehaltung oder Alpung einen positiven Einfluss. Bewegung, gute Luft und Sonneneinstrahlung wirken sich vorteilhaft auf die körperliche Entwicklung der Tiere aus.
Natürlich wird versucht, die Weide- und Almflächen optimal zu nutzen und das Jungvieh möglichst oft (meist zwei Sommer) aufzutreiben. Brunstbeobachtung, Belegung und Trächtigkeitskontrolle sind aber auf der Weide bzw. Alm nur schwer möglich. Dadurch verschiebt sich das Erstkalbealter nach hintern.
Eine Alternative wäre, die belegfähigen Tiere am Betrieb zu lassen oder erst nach der Belegung und erfolgter Trächtigkeitsuntersuchung wieder auf die Weide zurückbringen.
Grundsätzlich ist eine Weideführung erst ab einem 3/4 Jahr sinnvoll. Sollten Jungtiere bereits mit einem 1/2 Jahr aufgetrieben werden, dann sollte jedenfalls auf eine Zufütterung mit energiereichem Kraftfutter nicht verzichtet werden. Auch die Versorgung mit Mineralfutter und Viehsalz muss in der Weideperiode dauerhaft sichergestellt sein.
Natürlich wird versucht, die Weide- und Almflächen optimal zu nutzen und das Jungvieh möglichst oft (meist zwei Sommer) aufzutreiben. Brunstbeobachtung, Belegung und Trächtigkeitskontrolle sind aber auf der Weide bzw. Alm nur schwer möglich. Dadurch verschiebt sich das Erstkalbealter nach hintern.
Eine Alternative wäre, die belegfähigen Tiere am Betrieb zu lassen oder erst nach der Belegung und erfolgter Trächtigkeitsuntersuchung wieder auf die Weide zurückbringen.
Grundsätzlich ist eine Weideführung erst ab einem 3/4 Jahr sinnvoll. Sollten Jungtiere bereits mit einem 1/2 Jahr aufgetrieben werden, dann sollte jedenfalls auf eine Zufütterung mit energiereichem Kraftfutter nicht verzichtet werden. Auch die Versorgung mit Mineralfutter und Viehsalz muss in der Weideperiode dauerhaft sichergestellt sein.
Vorbereitung auf die Laktation
Hochtragende Kalbinnen sollten nach einer Klauenpflege mindestens 4 Wochen vor dem Kalbetermin in die Herde eingegliedert werden um:
- die Rangordnung in der Herde festzulegen
- um das Stallsystem kennenzulernen (Melk-, Fress- und Liegebereich)
- und um den Aufbau einer stallspezifischer Immunabwehr (Biestmilchqualität) zu ermöglichen.