Fragliche Bio-Zertifizierungen gefährden Konsumentenvertrauen in Bio-Produkte
Eine österreichische Tageszeitung berichtet über einen Verdacht des Etikettenschwindels bei Bio-Importen. Konkret wird berichtet, dass beim Import von Naturland-Produkten aus China und der Türkei umfangreiche Auffälligkeiten festgestellt wurden. Es geht um Hirse aus China, Bulgur aus der Türkei und Honig aus Nicht-EU-Ländern. Die Analysen werden mit der als verlässlich geltenden Isotopenmethode durchgeführt, anhand der über den eingesetzten Dünger Rückschluss auf die Art des Anbaus gezogen werden können. Indikatoren haben darauf hingewiesen, dass die von Naturland zertifizierte Bio-Hirse aus China nicht bio sein könne.
Ökoverband Naturland sorgt weiter für Diskussionen
Die neuerlichen Diskussionen werden von der heimischen Bauernschaft vor allem auch deshalb kritisch betrachtet, weil Naturland in Österreich zuletzt immer schärfer in Konkurrenz zu Bio-Austria auftritt. Damit wird das bisher geschlossene Auftreten der heimischen Biobranche am Markt und in der Interessenspolitik zunehmend in Frage gestellt. Zudem stehen viele Biobetriebe aufgrund der Marktanforderungen für verschiedene Produkte vor der Herausforderung ihre Betriebe teils zweifach als Bio zertifizieren lassen zu müssen. Zudem müssen teils erhebliche zusätzliche Mitglieds- und Lizenzbeiträge geleistet werden. Vorschläge von Bio-Austria zur gegenseitigen Anerkennung der Bio-Zertifizierungen werden von Naturland abgelehnt. Nunmehr zeigt sich, dass sich die Zertifizierungen des international tätigen Bioverbandes Naturland als keinesfalls verlässlich erweisen und damit das Image von Bioprodukten massiv beschädigen. „Damit bestätigt sich offensichtlich einmal mehr was bisher schon vermutet wurde: Beim Bioverband Naturland dürften primär Geschäftsinteressen und nicht die Interessen der heimischen Biobauern im Mittelpunkt stehen“, erklärt Kammerpräsident Franz Waldenberger.