Faktoren für eine erfolgreiche Aufforstung
Zeit für die Planung
Die erste Frage, die sich stellt, ist jene, ob überhaupt aufgeforstet werden muss oder ob Aussicht auf eine ausreichende Naturverjüngung besteht. Dann wird geklärt, welche Baumart und Pflanzenherkunft auf den Standort passt, ob es Fördermöglichkeiten gibt, wann der beste Aufforstungszeitpunkt ist und welche sonstigen Vorbereitungsarbeiten für einen reibungslosen Ablauf notwendig sind.
Zeit für Transport und Zwischenlagerung
Die Ursache für hohe Ausfallsraten bei Forstpflanzen beginnt schon bei der Auslieferung oder Abholung aus dem Forstgarten. Verwenden Sie zum Schutz der Feinwurzeln beim Transport immer die Pflanzsäcke des Forstgartens, lagern sie diese nie in der prallen Sonne und sorgen Sie für eine kühle Zwischenlagerung. Werden Pflanzen länger nicht versetzt, müssen sie eingeschlagen werden, um ein Austrocknen der Feinwurzeln zu verhindern. Auch das Einschlämmen kurz vor der Pflanzung ist eine altbewährte Methode, um die Wurzeln zu schützen.
Zeit für korrekten Wurzelschnitt
Bei der Aufforstung gilt der Grundsatz, das Pflanzverfahren der Wurzel anzupassen und nicht umgekehrt. Der Wurzelschnitt ist nur dann notwendig, wenn überlange Wurzeln zu Wurzeldeformationen führen würden. Keinesfalls dient er dazu den Wurzelballen so zu verkleinern, dass er ins Loch passt (siehe Foto)! Mehr als 20 % der bestehenden Wurzelmasse dürfen nicht entfernt werden.
Tipp: Bei kleineren Forstpflanzen ist in der Regel kaum ein Wurzelschnitt notwendig und der „Pflanzschock“ geringer. Verwenden Sie daher - wenn möglich - kleine Sortimente für Ihre Aufforstung.
Zeit für das richtige Pflanzverfahren
Die Wiedehopfhaue ist Land auf Land ab in der Aufforstung ein beliebtes Werkzeug, da die Pflanze rasch gesetzt werden kann. Entwickelt wurde sie allerdings zur Pflanzung von sehr kleinen Forstpflanzen bis zu einer Wurzellänge von max. 15 cm. Die Forstpflanzen werden heutzutage aber größer verpflanzt und passen nicht für diese Pflanzverfahren. Je nach Pflanzsortiment müssen also andere Werkzeuge eingesetzt werden. Diverse Pflanzspaten und Hauen bis hin zu Erdbohren stehen zur Verfügung. Letztere sind auf schweren Lehmböden nicht geeignet, da sie den Lochrand zu stark verschmieren bzw. verdichten. Eine Beratung zum geeigneten Pflanzverfahren erhalten Sie bei Ihrem Forstberater und bei professionellen Forstgärten.
Zeit für die Nachbehandlung und Kulturpflege
Die Pflanzen wurden korrekt gesetzt – nun ist es wichtig diese aus dem Äser des Wildes und der Konkurrenz der Begleitvegetation zu führen. Je nach Art der Vegetation reicht es mitunter die Pflanzen nur auszutreten oder leicht auszukesseln. Das vermindert den Einfluss von Wild und Hitze und schützt Pflanzen und Boden vor zu starker Austrocknung. Zudem kommen auf der Fläche oft weitere Baumarten hoch, die ansonsten gemäht würden. Ist der Wilddruck zu hoch, müssen diverse Schutzmaßnahmen ergriffen werden.