Eiermarkt: sichere Versorgung bei knappem Angebot
Regional und auch bezogen auf die Haltungsformen (Boden-, Freiland- und Biofreilandhaltung) unterschiedlich gestaltet sich aktuell das Konsumeierangebot im Groß- und Lebensmittelhandel. Da und dort fehlen Eier aus einer Haltungsform. Zum Wochenende hin können manche Regale in Ballungszentren zeitweise dünn sortiert sein. Dennoch ist die Versorgung, auch in der Zeit vor und für Ostern sichergestellt.
Die unregelmäßige Verfügbarkeit von Eiern in den Regalen hat vielschichtige Ursachen, die derzeit häufig simultan auftreten. Ein wesentlicher Faktor ist der sich abzeichnende Anstieg des Eikonsums um fünf Prozent in den vergangenen fünf Jahren, der Hand in Hand geht mit dem kontinuierlichen Bevölkerungswachstum in Österreich auf mittlerweile 9,2 Millionen Menschen.
„Obwohl die Bestände der Legehennen stabil sind, gibt es keine nennenswerte Steigerung der Eierproduktion. Neubauten für Legehennenställe blieben in den letzten drei bis vier Jahren aus, belastet durch hohe Baukosten, steigende Zinsen und die Unsicherheit in der Branche. Zudem sind viele Betriebe aufgrund fehlender Hofnachfolger gezwungen, die Eierproduktion einzustellen. In dieser Gemengelage aus steigender Nachfrage, struktureller Angebotsverknappung und branchenspezifischen Herausforderungen wird manches Ei zur Mangelware. Spätestens nach dem Osterwochenende – wenn die Nachfrage der Konsumenten nach Ostereiern sinkt und die Wintersaison in den Skigebieten zu Ende geht – sollte von einer knappen Eierversorgung nicht mehr die Rede sein“, erläutert Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ.
„Trotz der Dauerberichterstattung über die knappe Eier-Versorgung haben sich die Eierpreise im Handel seit 2024 kaum geändert, obwohl das aufgrund von Kostensteigerungen in der Legehennenhaltung beim Futter, den Junghennen und allgemeinen Betriebsmitteln notwendig wäre. Verantwortlich dafür sind teils langfristige Lieferverträge zwischen den Großpackstellen und dem Lebensmitteleinzelhandel. Auf Dauer sind Preisanpassungen jedoch unvermeidbar um die Produktion bzw. Neuinvestitionen finanziell absichern zu können“, erläutert Gerold Sterrer, Obmann der Geflügelwirtschaft OÖ.