Drei Jahrzehnte Schulmilch − zwischen Erfolg und neuen Hürden
Was mit einer mutigen Idee weniger
Direktvermarkter begann,
ist heute gelebte Praxis an hunderten
Bildungseinrichtungen
– aber keine Selbstverständlichkeit.
Denn hinter der Erfolgsgeschichte
stehen viele helfende
Hände – ein Engagement, das
es auch für die Zukunft braucht.
Seit drei Jahrzehnten bringen
Oberösterreichs Schulmilchbäuerinnen
und -bauern tagtäglich
frische Milch direkt
vom Hof in Kindergärten und
Schulen. Was 1995 mit einigen
engagierten Direktvermarktern
begann, ist heute fixer Bestandteil
einer bewussten, ausgewogenen
Ernährung für Kinder
und Jugendliche. Aktuell versorgen
17 Schulmilchbetriebe
rund 26.000 Kinder in fast
500 Bildungseinrichtungen in
Oberösterreich mit hochwertiger
Schulmilch – ein klares Zeichen
für gelebte Regionalität.
„Die Schulmilch ist eine echte
Erfolgsgeschichte: Seit 30 Jahren
begeistern unsere Schulmilchbäuerinnen
und -bauern
als authentische Botschafterinnen
und Botschafter für die
heimische Landwirtschaft. Ihr
Produkt ist die beste Werbung
für Regionalität, Qualität und
gesunde Ernährung – und vermittelt
Wertschätzung, die bis
ins Erwachsenenalter reicht.
Zudem schaffen Milch und
Milchprodukte eine optimale
Grundlage für Wachstum, Konzentration
und Lernerfolg“, betont
Agrar-Landesrätin Michaela
Langer-Weninger.
Damit möglichst viele Kinder
von diesem Angebot profitieren
können, wird die
Schulmilch im Rahmen eines
EU-Programms gefördert. Damit
wird nicht nur der Zugang
zu regionalen, hochwertigen
Milchprodukten erleichtert,
sondern auch das Bewusstsein
für gesunde Ernährung und
Herkunft gestärkt.
Schulmilch trifft Stadtmarkt – Lernen, kosten, staunen
Anlässlich des runden Jubiläums
wurde der Linzer Hauptplatz
vor kurzem zur „Schulmilch-
Erlebniswelt“: Rund 180
Schülerinnen und Schüler erfuhren
an sechs interaktiven
Stationen spielerisch Wissenswertes
über Milch, Landwirtschaft
und gesunde Ernährung.
Neben der beliebten „Wettmelkstation“
standen Butter
schütteln mit Seminarbäuerinnen,
kreative Gestaltungsmöglichkeiten
sowie Verkostungen
von Schulmilchprodukten auf
dem Programm. Auch der parallel
stattfindende Stadtmarkt
lud zahlreiche Konsumentinnen
und Konsumenten zum
Verkosten und Erinnern ein
– für viele ein Stück Kindheit.
„Die oö. Schulmilchbauern
sind nicht nur Lieferanten, sondern
engagierte Vermittler bäuerlicher
Werte. Sie zeigen eindrucksvoll,
wo unsere Lebensmittel
herkommen, wie sie verarbeitet
werden – und warum
regionale Qualität mehr denn
je zählt. Gerade in jungen Jahren
werden Essgewohnheiten
entscheidend geprägt. Milch
liefert hier wichtige Nährstoffe
und unterstützt eine gesunde
Entwicklung unserer Kinder“,
unterstreicht Landwirtschaftskammer-
Präsident Franz Waldenberger.
Neben dem Aktionstag
in Linz wurde das Jubiläum
auch mit einem Malwettbewerb
sowie einem eigenen Fest der
Schulmilchbäuerinnen und
-bauern am Toblerhof in Lambach
gefeiert.
Erfolg braucht Engagement – auch hinter den Kulissen
Dass die Schulmilch-Aktion seit
30 Jahren eine echte Erfolgsgeschichte
ist, verdankt sie nicht
zuletzt dem großen Einsatz vieler
engagierter Menschen im
Hintergrund. Pädagoginnen
und Pädagogen, Schulwarte,
Eltern und Schulerhalter leisten
tagtäglich einen wichtigen
Beitrag, damit Kinder ihre Portion
Regionalität, Qualität und
gesunde Ernährung erhalten
können. Dieses Engagement ist
keineswegs selbstverständlich
– aber essenziell für das Fortbestehen
der Schulmilch-Initiative.
Dennoch ist ein rückläufiger
Trend zu beobachten:
Längere Anfahrtswege und
eine teils fehlende Bereitschaft,
die organisatorischen Abläufe
zu unterstützen, führen dazu,
dass immer weniger Schulen
am Schulmilchprogramm teilnehmen
können. Umso wichtiger
ist es, gemeinsam weiter
an dieser starken Idee festzuhalten
– damit Schulmilch auch
in Zukunft fixer Bestandteil im
Schulalltag bleibt.
Weitere Infos zur Schulmilch
und zum EU-Schulprogramm
auf: academy.amainfo.
at/schulen/schulmilch oder
www.ama.at/fachliche-informationen/
schulprogramm