Bäuerliche Einkommenssituation bleibt herausfordernd
Nach zwei wirtschaftlich extrem unterschiedlichen Jahren zeigt sich für die oberösterreichische Landwirtschaft im Jahr 2024 im Gegensatz zur Entwicklung auf Bundesebene wieder eine Verschlechterung der Einkommenssituation. Mittlerweile ist aufgrund der stark unterschiedlichen Marktentwicklungen in den Produktionssparten auch zwischen den Bundesländern eine stark unterschiedliche bäuerliche Einkommensentwicklung zu beobachten. Während österreichweit die Einkommen um 4 Prozent angestiegen sind, waren diese in Oberösterreich um 7 Prozent rückläufig. Bei Grünland- bzw. Rinderbetrieben blieben die Einkommen stabil, im Ackerbau (minus 14 Prozent) und in der Schweinehaltung (minus 8 Prozent) waren diese deutlich rückläufig. Stabilisierend wirkte die Erhöhung bei den Ausgleichszahlungen im Rahmen des Impulsprogrammes des Bundes (plus 8 Prozent bei ÖPUL-Prämien und Bergbauern-Ausgleichszulage). Insgesamt liegen die Einkommensergebnisse in Oberösterreich aufgrund des höheren Anteils an Haupterwerbsbetrieben leicht über dem österreichweiten Durchschnitt.
Faire Preise statt populistischer Eingriffe
Angesichts der aktuellen Zahlen warnt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger vor politischen Maßnahmen, die die wirtschaftliche Basis der Landwirtschaft gefährden könnten: „Die Betriebszahlen gehen zurück, die Zahl der Arbeitskräfte auf den landwirtschaftlichen Betrieben nimmt ab, und auch die Preise für landwirtschaftliche Produkte sinken. Die aktuelle Lebensmittelpreisdiskussion schadet der gesamten Wertschöpfungskette, die sich wirtschaftlich in den letzten Jahren der Krise als äußerst stabiler Sektor der heimischen Volkswirtschaft erwiesen hat."