Biofachtagung - Aktuelle Trends im Biolandbau
Die als Online-Konferenz abgehaltene Biofachtagung 2020 war äußerst gut besucht. Ein Grund für die große Zuhörerschaft war sicher das breite Angebot an Vorträgen und Referenten. Die Schwerpunkte waren Weidehaltung und Grünland, der Biomaisanbau sowie die richtige Konservierung und Fütterung sowie Biomast, Tierwohl und Ökobilanz. Die wichtigsten Aussagen zu den verschiedenen Bereichen werden nachfolgend kurz zusammengefasst.
Grünland und Weidehaltung
In den letzten Jahren gab es immer wieder ein Problem mit Engerlingen auf Grünlandflächen. Durch ein österreichweites Monitoring konnte festgestellt werden, wo welcher Käfer vorherrschend ist. Diese Information ist für die wirksame Bekämpfung wichtig, da die bei uns heimischen Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfer einen unterschiedlichen Entwicklungszyklus haben. Neben der mechanischen Bekämpfungsstrategie, hat sich auch der Einsatz von Pilzen (Pilzgersten) bewährt. Nach einer erfolgreichen Bekämpfung ist es aber sehr wichtig, die Folgebewirtschaftung an die natürlichen Gegebenheiten anzupassen, um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen.
Bei Kurzrasenweiden spielt die Aufwuchshöhe eine entscheidende Rolle, da sie sich auch auf die Liegedauer der Tiere auswirkt. Je kürzer die Aufwuchshöhe, desto weniger Zeit bleibt den Tiere, um zu liegen. Es kommt aber zu geringeren Futterverlusten und die Weidepflege ist weniger Zeitaufwendig. Es ist zu beachten, dass hochleistenden Vollweidekühe nicht auf eine Weide mit weniger als 6 bis 6,5 cm Aufwuchshöhe getrieben werden, da sie bei einer geringeren Aufwuchshöhe ihren Nährstoffbedarf nicht decken können.
Bei Kurzrasenweiden spielt die Aufwuchshöhe eine entscheidende Rolle, da sie sich auch auf die Liegedauer der Tiere auswirkt. Je kürzer die Aufwuchshöhe, desto weniger Zeit bleibt den Tiere, um zu liegen. Es kommt aber zu geringeren Futterverlusten und die Weidepflege ist weniger Zeitaufwendig. Es ist zu beachten, dass hochleistenden Vollweidekühe nicht auf eine Weide mit weniger als 6 bis 6,5 cm Aufwuchshöhe getrieben werden, da sie bei einer geringeren Aufwuchshöhe ihren Nährstoffbedarf nicht decken können.
Anbau, Konservierung und Fütterung von Bio-Mais
Da die Fütterung von Silomais eine gute Ergänzung zum Grundfutter ist, ist er oft Bestandteil der Rationen. Wer Silomais erfolgreich anbauen will, muss auf die richtige Nährstoffversorgung der Pflanzen achten. Es spielen aber auch die richtige Sortenwahl, der Standort und die Fruchtfolge im Biolandbau eine wesentliche Rolle. Ist der Anbau geglückt und der Silomais geerntet, sollte auf die richtige Konservierung geachtet werden. Denn die Nacherwärmung und die Schimmelbildung beeinflussen die Futterhygiene stark. Eine Nacherwärmung kann vor allem durch eine schnelle Silierkette (schnelle Abfuhr) und Verdichtung (inkl. luftdichte Abdeckung) vermieden werden. Der Vorschub sollte an die Fütterung angepasst werden. Sollte es zu einer Nacherwärmung kommen, kann die Silage oberflächlich mit Säuren behandelt werden. Bitte darauf achten, ob die eingesetzten Siliermittel für Biobetriebe zugelassen sind.
Die Bio-Mutterkuh
Derzeit läuft an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein Projekt, dass die "ideale Mutterkuh“ sucht. Dabei werden Kühe der Rassen Fleckvieh, Neuseeland Holstein-Friesian, Angus sowie Kreuzungen daraus mit Limousin-Stieren belegt. Es stellte sich heraus, dass die Kälber von Kreuzungstieren sowohl vergleichbare Schlachtgewichte als auch Mastleistungen wie Kälbern von reinrassigen, milchbetonten Muttertieren aufweisen. Außerdem zeigten die Ergebnisse, dass die Kreuzungskühe vitaler und fruchtbarer sind. Daraus ergibt sich, dass F1-Gebrauchskreuzungstiere (Milchviehrasse x Fleischrasse) anstatt reinrassigen Tieren gut als Mutterkühe einsetzbar sind und sich daraus eine neue Kooperation zwischen Milch- und Mutterkuhbetrieben ergeben könnte.
Ökobilanz und Tierwohl
Ein neues Tierwohl-Messinstrument wird derzeit an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein erprobt. Der FarmLife-Welfare-Index ist in drei Teilbereiche untergliedert, wobei das Tier im Fokus steht. Die Ergebnisse liefern ein direktes Feedback an den Landwirt. Daraus geht hervor, in welchen Bereichen Verbesserungen sinnvoll wären. Das Programm kann gratis getestet werden, wobei es derzeit nur für Milchkühe anwendbar ist.
Die visuelle Wahrnehmung der Kuh beeinflusst das Verhalten der Tiere stark. Um die Rinder und ihr Verhalten besser verstehen zu können, ist es wichtig, auf ihr Sehvermögen einzugehen. Zum Beispiel dauert der Übergang von Hell auf Dunkel ungefähr fünfmal länger als beim Menschen. Beachtet man die "Sichtweise“ der Kuh, wird die Arbeitssicherheit gesteigert und den Tieren eine stressfreie Umgebung geboten.
Die visuelle Wahrnehmung der Kuh beeinflusst das Verhalten der Tiere stark. Um die Rinder und ihr Verhalten besser verstehen zu können, ist es wichtig, auf ihr Sehvermögen einzugehen. Zum Beispiel dauert der Übergang von Hell auf Dunkel ungefähr fünfmal länger als beim Menschen. Beachtet man die "Sichtweise“ der Kuh, wird die Arbeitssicherheit gesteigert und den Tieren eine stressfreie Umgebung geboten.
Tipp: Der vollständige Tagungsband der Biofachtagung 2020 ist auf der Homepage der HBLFA Raumberg-Gumpenstein (www. raumberg-gumpenstein.at) zu finden.