Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 28/2024
Raps
Erdflöhe
Bis auf einige Regionen ist das Auftreten von Erdflöhen erfreulicherweise sehr gering. Laut den Prognosen auf www.warndienst.at sind die Käfer bereits zu 60 - 80% auf die Schläge zugeflogen und auch schon in Eilage, Larven dürften noch nicht geschlupft sein. Die Gelbschalen sind weiterhin zu kontrollieren.
Kühle Witterung beeinträchtigt die Aktivität der Tiere nicht. Die Bekämpfungsschwelle ist 25 - 35 Käfer pro Gelbschale innerhalb von drei Wochen. Eine Behandlung soll nur nach Überschreiten dieser Schwellen erfolgen, da sonst die Resistenzgefahr erhöht wird. Erste resistente Käfer wurden 2023 bereits festgestellt. Heuer ist neben den Pyrethroiden (Netzmittel zusetzen!) nur das Neonicotinoid Carnadine (0,2 l/ha) zugelassen, Mospilan 20 SG ist im Herbst nicht mehr erlaubt. Carnadine wird nach Einbohren der ersten Larven in die Stängel empfohlen.
Bis auf einige Regionen ist das Auftreten von Erdflöhen erfreulicherweise sehr gering. Laut den Prognosen auf www.warndienst.at sind die Käfer bereits zu 60 - 80% auf die Schläge zugeflogen und auch schon in Eilage, Larven dürften noch nicht geschlupft sein. Die Gelbschalen sind weiterhin zu kontrollieren.
Kühle Witterung beeinträchtigt die Aktivität der Tiere nicht. Die Bekämpfungsschwelle ist 25 - 35 Käfer pro Gelbschale innerhalb von drei Wochen. Eine Behandlung soll nur nach Überschreiten dieser Schwellen erfolgen, da sonst die Resistenzgefahr erhöht wird. Erste resistente Käfer wurden 2023 bereits festgestellt. Heuer ist neben den Pyrethroiden (Netzmittel zusetzen!) nur das Neonicotinoid Carnadine (0,2 l/ha) zugelassen, Mospilan 20 SG ist im Herbst nicht mehr erlaubt. Carnadine wird nach Einbohren der ersten Larven in die Stängel empfohlen.
Wachstumsregler, Phoma
Früh gesäte Rapsbestände haben bereits das 4 - 6-Blattstadium erreicht. Durch die feuchte Witterung ist die Phomagefahr deutlich gestiegen, man sieht auch schon die ersten Symptome auf den Keimblättern und unteren Laubblättern. Es sind dies zuerst deutlich gelbe Flecke (Ausbleichungen durch clomazonehältige Herbizide sind eher weiß-gelblich), in späterer Folge werden die Flecke hell, es bildet sich ein dunkler Rand und in der Mitte bildet der Pilz schwarze, punktförmige Fruchtkörper. Findet man diese Symptome, dann soll ab dem 4 - 6-Blattstadium (als Orientierung dienen die am stärksten entwickelten Pflanzen) ein Einsatz eines wachstumsregulatorischen Fungizides erfolgen. Die Krankheit kann im Frühjahr nicht mehr zufriedenstellend bekämpft werden. Steht Phoma im Vordergrund, so hat Tilmor (1,2 l/ha) eine gute Wirkung, der wachstumsregulatorische Effekt ist schwächer. Befinden sich die Pflanzen noch im 2-4-Blattstadium und findet man sogenannte "Umfaller" - Kennzeichen: Wurzelhalseinschnürungen, schwarze Fruchtkörper im oberen Wurzelbereich, tw. violette Blätter, dann sollen bei Bedarf Fungizide wie Amistar Gold (1 l/ha) oder Revyona (1,5 l/ha).
Steht die Kürzung im Vordergrund, so ist der richtige Zeitpunkt, sobald sich die Blätter zu berühren beginnen (4 - 6-Blattstadium). Ein Wachstumsreglereinsatz verhindert das Aufstängeln vor dem Winter, zusätzlich wird das Wurzelwachstum angeregt.
Eine sehr gut kürzende Wirkung zeigen Carax/Credible (0,7 - 1,0 l/ha), Folicur/Tebu Super 250 EW/Mystic 250 EW (1,2 l/ha), Caramba/Sirena (1,2 l/ha) und Toprex (0,35 - 0,45 l/ha, auch sehr gute Phoma-Wirkung).
Früh gesäte Rapsbestände haben bereits das 4 - 6-Blattstadium erreicht. Durch die feuchte Witterung ist die Phomagefahr deutlich gestiegen, man sieht auch schon die ersten Symptome auf den Keimblättern und unteren Laubblättern. Es sind dies zuerst deutlich gelbe Flecke (Ausbleichungen durch clomazonehältige Herbizide sind eher weiß-gelblich), in späterer Folge werden die Flecke hell, es bildet sich ein dunkler Rand und in der Mitte bildet der Pilz schwarze, punktförmige Fruchtkörper. Findet man diese Symptome, dann soll ab dem 4 - 6-Blattstadium (als Orientierung dienen die am stärksten entwickelten Pflanzen) ein Einsatz eines wachstumsregulatorischen Fungizides erfolgen. Die Krankheit kann im Frühjahr nicht mehr zufriedenstellend bekämpft werden. Steht Phoma im Vordergrund, so hat Tilmor (1,2 l/ha) eine gute Wirkung, der wachstumsregulatorische Effekt ist schwächer. Befinden sich die Pflanzen noch im 2-4-Blattstadium und findet man sogenannte "Umfaller" - Kennzeichen: Wurzelhalseinschnürungen, schwarze Fruchtkörper im oberen Wurzelbereich, tw. violette Blätter, dann sollen bei Bedarf Fungizide wie Amistar Gold (1 l/ha) oder Revyona (1,5 l/ha).
Steht die Kürzung im Vordergrund, so ist der richtige Zeitpunkt, sobald sich die Blätter zu berühren beginnen (4 - 6-Blattstadium). Ein Wachstumsreglereinsatz verhindert das Aufstängeln vor dem Winter, zusätzlich wird das Wurzelwachstum angeregt.
Eine sehr gut kürzende Wirkung zeigen Carax/Credible (0,7 - 1,0 l/ha), Folicur/Tebu Super 250 EW/Mystic 250 EW (1,2 l/ha), Caramba/Sirena (1,2 l/ha) und Toprex (0,35 - 0,45 l/ha, auch sehr gute Phoma-Wirkung).
Eine Mischung mit Gräserherbiziden (Ausfallgetreide muss drei Blätter besitzen), Insektiziden, Bor (ist auch im Herbst sinnvoll) und Bittersalz ist möglich. Spezielle Mischungsempfehlungen sind laut Gebrauchsanweisung zu beachten. Von den wachstumsregulatorische Fungizide können Folicur, Tilmor und Toprex mit dem Herbizid Belkar gemischt werden, bei metconazolhältigen Produkten (z.B. Carax) ist ein Abstand von 14 Tagen notwendig.
Wintergerste-Gräserproblematik (Ackerfuchsschwanzgras, Raygräser)
Aus deutschen Versuchen weiß man, dass ein etwas späterer Saattermin bei der Bekämpfung von Problemungräsern hilfreich ist. Zusätzlich hat ein späteres Auflaufen des Getreides den positiven Effekt, dass die Aktivität virusübertragender Blattläuse geringer ist (das Ausfallgetreide ist heuer deutlich stärker belastet als in den Vorjahren).
Sind diese Ungräser auf meinen Feldern, so muss ich die Bekämpfungsstrategie anpassen. Neben dem späteren Anbau bzw. Anlegen eines "falschen" Saatbettes ist eine Herbstbehandlung bei Wintergerste und bei eher früh gesäten anderen Getreiden unerlässlich. Bei sehr starkem Druck wird eine zweite späte Behandlung im Herbst mit dem blattaktiven, temperaturunabhängigen Axial 50 notwendig oder dann eine Korrektur im Frühjahr.
Im Herbst werden in der Regel andere Wirkstoffe eingesetzt als im Frühjahr und somit kann ein aktives Resistenzmanagement betrieben werden.
Ackerfuchsschwanzgras und Raygräser werden am besten erfasst, wenn sie im Auflaufen sind und das erste Blatt geschoben wird (max. 3 cm Blattlänge). Hier erzielt man unabhängig vom Entwicklungsstadium des Getreides den besten Effekt mit den boden- und blattaktiven Herbiziden. Unkräuter und hier v.a. Klettenlabkraut werden am besten ab Ausbildung des ersten Laubblattpaares erfasst, Klettenlabkraut soll den ersten Quirl ausbilden. Feuchter feinkrümeliger Boden verbessert die Wirksamkeit. Bei sehr frühem Einsatz kann vor allem bei trockener Witterung und grobscholligem Boden die Wirksamkeit gegen noch nicht aufgelaufene zweikeimblättrige Unkräuter etwas schwächer sein.
Ziel muss es sein, einen sehr hohen Wirkungsgrad (annähernd 100%) zu erzielen. Das Samenpotential im Boden kann bei vorausgegangen schlechten Bekämpfungserfolgen sehr hoch sein und die Lebensfähigkeit der Samen ist deutlich höher als bei Windhalm (bis zu 10 Jahre).
Ist geplant mit Pontos zu arbeiten, so muss die Aufwandmenge auf 1,0 l/ha erhöht werden, der Einsatz darf nur im Vorauflaufverfahren erfolgen. Eine leichte Schwäche gegen Klettenlabkraut ist möglich.
In der Praxis gibt es gute Erfahrungen mit dem Wirkstoff Flufenacet, wobei 240 g/ha eingesetzt werden müssen. Die Produkte müssen mit den oberen Aufwandmengen verwendet werden (z.B. 0,6 l/ha Battle Delta, 0,6 l/ha Carpatus SC, 0,6 l/ha Nucleus, 3,0 l/ha Merkur- dieses ist nicht mehr am Markt aber noch zugelassen). Das Kombiprodukt Battle Delta Flex, es besteht aus Battle Delta und BeFlex (Wirkstoff Beflubutamid) ist seit vorigem Jahr auf dem Markt. Reine Flufenacetprodukte sind z.B. Cadou SC, Fence, Glosset SC, Sunfire – hier ist zu beachten, dass Fence nur alle drei Jahre auf derselben Fläche ausgebracht werden darf, Sunfire und Glosset SC nur alle zwei Jahre und Cadou SC hat diesbezüglich keine Auflagen (siehe auch Tabelle im Download). Pontos darf ebenfalls nur alle zwei Jahre auf derselben Fläche angewendet werden.
In der Praxis werden auch Kombinationen z.B. aus 2,5 l/ha Boxer und 0,5 l/ha Cadou SC 0,35 l/ha Mateno Duo mit 0,5 l/ha Cadou SC, 0,6 l/ha Nucleus und 20 g/ha Express eingesetzt. Bei einem frühen Einsatz ist eine Beimengung von Express SX oder Flame Duo nicht sinnvoll, da diese nur eine Blattwirkung besitzen. Die Wirkstoffe Prosulfocarb (z.B. in Boxer) oder Aclonifen ( z.B. in Mateno Duo) verbessern die Wirksamkeit von Flufenacet. Ist geplant, mit dem rein blattaktiven Axial 50 gegen das Ungras zu behandeln, so soll der Einsatz erst bei vollständig aufgelaufenem Ackerfuchsschwanzgras erfolgen. Hier ist z.B. eine Kombination aus 0,9 l/ha Axial 50 mit 0,75 l/ha Viper Compact möglich. Der Wirkstoff Pinoxaden im rein blattaktiven Axial 50 ist leider auch stark resistenzgefährdet und muss daher sehr gezielt eingesetzt werden.
Nach einer Behandlung sollen zwei bis drei Tage die Nachttemperaturen nicht unter -3 °C fallen. Tagestemperaturen über 8 - 10 °C und leicht sonnige Witterung wären optimal.
Tritt kein Ackerfuchsschwanzgras auf, so kann die Behandlung auch etwas später bei Auflaufen bzw. erstem Laubblattpaarstadium der zweikeimblättrigen Unkräuter erfolgen.
Die Tabelle der Herbstherbizide in Getreide kann im Download abgerufen werden. Informationen zur Biologie und Bekämpfung gibt auch hier.
Sind diese Ungräser auf meinen Feldern, so muss ich die Bekämpfungsstrategie anpassen. Neben dem späteren Anbau bzw. Anlegen eines "falschen" Saatbettes ist eine Herbstbehandlung bei Wintergerste und bei eher früh gesäten anderen Getreiden unerlässlich. Bei sehr starkem Druck wird eine zweite späte Behandlung im Herbst mit dem blattaktiven, temperaturunabhängigen Axial 50 notwendig oder dann eine Korrektur im Frühjahr.
Im Herbst werden in der Regel andere Wirkstoffe eingesetzt als im Frühjahr und somit kann ein aktives Resistenzmanagement betrieben werden.
Ackerfuchsschwanzgras und Raygräser werden am besten erfasst, wenn sie im Auflaufen sind und das erste Blatt geschoben wird (max. 3 cm Blattlänge). Hier erzielt man unabhängig vom Entwicklungsstadium des Getreides den besten Effekt mit den boden- und blattaktiven Herbiziden. Unkräuter und hier v.a. Klettenlabkraut werden am besten ab Ausbildung des ersten Laubblattpaares erfasst, Klettenlabkraut soll den ersten Quirl ausbilden. Feuchter feinkrümeliger Boden verbessert die Wirksamkeit. Bei sehr frühem Einsatz kann vor allem bei trockener Witterung und grobscholligem Boden die Wirksamkeit gegen noch nicht aufgelaufene zweikeimblättrige Unkräuter etwas schwächer sein.
Ziel muss es sein, einen sehr hohen Wirkungsgrad (annähernd 100%) zu erzielen. Das Samenpotential im Boden kann bei vorausgegangen schlechten Bekämpfungserfolgen sehr hoch sein und die Lebensfähigkeit der Samen ist deutlich höher als bei Windhalm (bis zu 10 Jahre).
Ist geplant mit Pontos zu arbeiten, so muss die Aufwandmenge auf 1,0 l/ha erhöht werden, der Einsatz darf nur im Vorauflaufverfahren erfolgen. Eine leichte Schwäche gegen Klettenlabkraut ist möglich.
In der Praxis gibt es gute Erfahrungen mit dem Wirkstoff Flufenacet, wobei 240 g/ha eingesetzt werden müssen. Die Produkte müssen mit den oberen Aufwandmengen verwendet werden (z.B. 0,6 l/ha Battle Delta, 0,6 l/ha Carpatus SC, 0,6 l/ha Nucleus, 3,0 l/ha Merkur- dieses ist nicht mehr am Markt aber noch zugelassen). Das Kombiprodukt Battle Delta Flex, es besteht aus Battle Delta und BeFlex (Wirkstoff Beflubutamid) ist seit vorigem Jahr auf dem Markt. Reine Flufenacetprodukte sind z.B. Cadou SC, Fence, Glosset SC, Sunfire – hier ist zu beachten, dass Fence nur alle drei Jahre auf derselben Fläche ausgebracht werden darf, Sunfire und Glosset SC nur alle zwei Jahre und Cadou SC hat diesbezüglich keine Auflagen (siehe auch Tabelle im Download). Pontos darf ebenfalls nur alle zwei Jahre auf derselben Fläche angewendet werden.
In der Praxis werden auch Kombinationen z.B. aus 2,5 l/ha Boxer und 0,5 l/ha Cadou SC 0,35 l/ha Mateno Duo mit 0,5 l/ha Cadou SC, 0,6 l/ha Nucleus und 20 g/ha Express eingesetzt. Bei einem frühen Einsatz ist eine Beimengung von Express SX oder Flame Duo nicht sinnvoll, da diese nur eine Blattwirkung besitzen. Die Wirkstoffe Prosulfocarb (z.B. in Boxer) oder Aclonifen ( z.B. in Mateno Duo) verbessern die Wirksamkeit von Flufenacet. Ist geplant, mit dem rein blattaktiven Axial 50 gegen das Ungras zu behandeln, so soll der Einsatz erst bei vollständig aufgelaufenem Ackerfuchsschwanzgras erfolgen. Hier ist z.B. eine Kombination aus 0,9 l/ha Axial 50 mit 0,75 l/ha Viper Compact möglich. Der Wirkstoff Pinoxaden im rein blattaktiven Axial 50 ist leider auch stark resistenzgefährdet und muss daher sehr gezielt eingesetzt werden.
Nach einer Behandlung sollen zwei bis drei Tage die Nachttemperaturen nicht unter -3 °C fallen. Tagestemperaturen über 8 - 10 °C und leicht sonnige Witterung wären optimal.
Tritt kein Ackerfuchsschwanzgras auf, so kann die Behandlung auch etwas später bei Auflaufen bzw. erstem Laubblattpaarstadium der zweikeimblättrigen Unkräuter erfolgen.
Die Tabelle der Herbstherbizide in Getreide kann im Download abgerufen werden. Informationen zur Biologie und Bekämpfung gibt auch hier.