Wildfleisch aus bäuerlichem Gehege - ein Genuss
In den vergangenen 40 Jahren hat sich die landwirtschaftliche Wildhaltung in Oberösterreich zu einer respektablen tierischen Produktionsalternative entwickelt und ist aus der Tierhaltung nicht mehr wegzudenken. Heute wird in Oberösterreich von rund 650 Betrieben ca. 15.000 Stück Wild in Gehegen gehalten. Rund 360 Betriebe, also etwa die Hälfte, sind im Landesverband der landwirtschaftlichen Wildtierhalter organisiert. Die Durchschnittsgröße der wildhaltenden Betriebe beträgt ca. drei Hektar umzäunte Fläche. Österreichweit werden rund 48.400 Stück Wild in 2.018 Betrieben auf 12.000 Hektar gehalten.
„Gerade für viele Nebenerwerbsbetriebe stellt sich oft die Frage nach dem Umstieg in andere, weniger arbeitsintensive Formen der Grünlandnutzung. Eine Möglichkeit der Erwerbskombination für diese Bäuerinnen und Bauern ist die Haltung von Dam-, Rot-, Sika oder Muffelwild im Gehege. Durch die landwirtschaftliche Wildhaltung erhalten die Konsumentinnen und Konsumenten nicht nur hochwertiges, gesundes Wildfleisch. Diese extensive Form der Landwirtschaft trägt auch dazu bei, die Kulturlandschaft zu erhalten. Die Wildhaltung in Bergregionen ist ein Produktionszweig, der die oft gestellten gesellschaftlichen Forderungen nach extensiver Grünlandbewirtschaftung, Natur- und Umweltschutz erfüllen kann“, ist Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, überzeugt.
Die Nachfrage nach Fleisch aus landwirtschaftlicher Wildhaltung ist ungebrochen, sowohl in der Direktvermarktung, als auch in der Gastronomie. „Es gibt vereinzelt Betriebe, die fast ganzjährig Fleisch anbieten können. Nachdem ausschließlich knapp 15 bis 20 Monate alte Tiere vermarktet werden und die Bearbeitung im Schlachtraum sehr hygienisch abläuft, ist ein gleichbleibend hoher Qualitätsstandard gesichert“, erläutert Bernadette Watzenböck, die seit 2020 Obfrau des Verbandes der landwirtschaftlichen Wildtierhalter OÖ und Salzburg ist.
Unter www.wildhaltung.at gibt es Informationen zu Bezugsquellen von heimischem Wild in der Region.