Wichtige Nützlinge und Fördermöglichkeiten im Obstbau
RÄUBERISCHE INSEKTEN
Marienkäfer
Hier gibt es zahlreiche verschiedene Arten (z.B. Vierfleck-, Siebenpunkt und asiatische Marienkäfer bzw. Kugelkäfer), die über das Jahr in den Anlagen vorkommen. Es sind sowohl die Larven als auch die adulten Käfer räuberisch aktiv und vertilgen Blattläuse, Spinnmilben und Blutläuse. Die Eier sind gelb bis orange, aufrechtstehend und werden in Kolonien abgelegt.
Fördermöglichkeiten: Blühstreifen, Hecken, Steinmauern, Holzstapel
Fördermöglichkeiten: Blühstreifen, Hecken, Steinmauern, Holzstapel
Weichkäfer
Weichkäfer sind in Europa sehr weit verbreitet. Durch die schwarz-rote Färbung werden sie auch gerne als "Soldatenkäfer" bezeichnet. Die am häufigsten erwähnten Vertreter in der Familie der Weichkäfer sind der Gemeine Weichkäfer (Cantharis fusca) und C. rustica. Durch ihre Größe (ca. 15 mm) dienen sie als wichtige Gegenspieler von Raupen, aber auch Blattläuse und Spinnmilben stehen auf ihrem Speiseplan. Die im Boden lebenden Larven sind auch räuberisch und ernähren sich von Schnecken, Fliegenlarven und anderen weichhäutigen Insekten.
Fördermöglichkeiten: Blühstreifen mit Doldenblütlern (z.B. Wilde Möhre, Wiesenkerbel) bzw. Unterschlupfmöglichkeiten (begrünter Boden, Stein- oder Holzhaufen) für die Larven sind von Vorteil.
Fördermöglichkeiten: Blühstreifen mit Doldenblütlern (z.B. Wilde Möhre, Wiesenkerbel) bzw. Unterschlupfmöglichkeiten (begrünter Boden, Stein- oder Holzhaufen) für die Larven sind von Vorteil.
Schwebfliegen
Diese fleißigen Gegenspieler von Blattläusen werden durch ihre ähnliche Zeichnung oft mit Bienen verwechselt, unterscheiden sich von diesen aber durch ihren typischen Schwebeflug. Schon sehr früh kann man an jungen Blättern kleine längliche weiße Eier nahe oder in Blattlauskolonien erkennen; aus diesen schlüpfen die tropfenförmigen Larven (Maden) - die eigentlichen Blattlausvertilger. Die adulten Fliegen ernähren sich hauptsächlich von Nektar und Pollen.
Fördermöglichkeiten: Alternierendes bzw. reduziertes Mulchen oder Einsaat von Blühstreifen in den Fahrgassen oder am Rand der Anlage. Besonders beliebt sind Dolden- und Korbblütler wie z.B. die Wilde Möhre oder Margeriten.
Fördermöglichkeiten: Alternierendes bzw. reduziertes Mulchen oder Einsaat von Blühstreifen in den Fahrgassen oder am Rand der Anlage. Besonders beliebt sind Dolden- und Korbblütler wie z.B. die Wilde Möhre oder Margeriten.
Florfliegen
Diese filigran wirkenden grünen Insekten mit den durchsichtigen netzartigen Flügeln ernähren sich wie adulte Schwebfliegen meist von Nektar und Pollen und sind vielen Menschen bekannt. Die gestielten Eier und die sehr gefräßigen räuberischen Larven - diese ernähren sich von Blattläusen und Spinnmilben - werden jedoch nur von guten Beobachtern erkannt.
Fördermöglichkeiten: Blühstreifen für ein ausreichendes Nahrungsangebot und Florfliegenkästen als geeignetes Überwinterungsquartier.
Fördermöglichkeiten: Blühstreifen für ein ausreichendes Nahrungsangebot und Florfliegenkästen als geeignetes Überwinterungsquartier.
Ohrwürmer
Ohrwürmer sind dämmerungs- bzw. nachtaktiv und ziehen sich tagsüber in Verstecke zurück. Im Kernobstanbau sind sie erwünschte Gegenspieler von Blutlaus und Birnblattsauger und werden dementsprechend gefördert. Beim Steinobst können sie bei einem verstärkten Auftreten auch Schäden verursachen und sollten daher mittels Bambusstäben in Kernobstanlagen umgesiedelt werden.
Fördermöglichkeiten: Unterschlupfmöglichkeiten wie z.B. Bambusbüschel, Tontöpfe oder andere Behältnisse mit Stroh oder Holzwolle oder anderem organischen Material.
Fördermöglichkeiten: Unterschlupfmöglichkeiten wie z.B. Bambusbüschel, Tontöpfe oder andere Behältnisse mit Stroh oder Holzwolle oder anderem organischen Material.
RÄUBERISCHE INSEKTEN UND MILBEN
Raubwanzen
Raubwanzen und deren Larven haben einen vielfältigen Speiseplan und ernähren sich u.a. von Spinnmilben, Blattläusen und Birnblattsaugern (Anthocoris nemoralis). Größere Arten treten sowohl als Gegenspieler von diversen Raupen und anderen Larven auf, können aber durch ihre Saugtätigkeit auch Fruchtschäden verursachen.
Fördermöglichkeiten: Blühstreifen
Fördermöglichkeiten: Blühstreifen
Raubmilben
Raubmilben sind die wichtigsten Gegenspieler von Spinnmilben bzw. vertilgen gewisse Arten auch Rostmilben. Als besonders effizient und auch widerstandsfähig hat sich in unseren Obstanlagen die Art Typhlodromus pyri erwiesen. In Anlagen mit Spinnmilbenbefall bzw. in Junganlagen sollten Raubmilben von anderen Erwerbsobstflächen eingebracht werden.
Fördermöglichkeiten: Installateur-Filzstreifen an Stämmen oder Leitästen geeigneter Spenderbäume anbringen (Juli-September). Die Raubmilben nutzen diese Filzstreifen als Überwinterungsquartier; die besetzten Filzstreifen werden dann im Frühjahr in Problemanlagen eingebracht.
UND/ODER frische Triebe im Sommer (Sommerschnitt) einbringen.
Optimal wären auf Problemflächen 1 Filzstreifen oder 3 - 4 Triebe/Baum.
Fördermöglichkeiten: Installateur-Filzstreifen an Stämmen oder Leitästen geeigneter Spenderbäume anbringen (Juli-September). Die Raubmilben nutzen diese Filzstreifen als Überwinterungsquartier; die besetzten Filzstreifen werden dann im Frühjahr in Problemanlagen eingebracht.
UND/ODER frische Triebe im Sommer (Sommerschnitt) einbringen.
Optimal wären auf Problemflächen 1 Filzstreifen oder 3 - 4 Triebe/Baum.
PARASITODIDE INSEKTEN
Parasitoide Wespen werden unter dem Begriff "Legimmen" zusammengefasst. Dazu gehören Brack-/Erz-/Schlupf- und Zehrwespen.
Die Vertreter dieser Arten parasitieren in erster Linie Miniermotten, diverse Schildlaus- und Blattlausarten, aber auch Wanzen- und Schmetterlingseier bzw. Wicklerraupen. Es gibt sogar Vertreter, die auch kleine Käferarten wie Blütenstecher und Borkenkäfer parasitieren.
Zu den wichtigsten Vertretern bei Apfel zählt die Blutlauszehrwespe. Parasitierte Blutläuse sind an der Schwarzfärbung bzw. an den Ausschlupflöchern erkennbar.
Fördermöglichkeiten: Schwefelbehandlungen ab Blühende reduzieren bzw. weglassen. Den Einsatz von spinosad- bzw. pyrethrinhaltigen Insektiziden vermeiden. Mehrjährige Blühstreifen als Pollen- und Nektarquelle.
Die Vertreter dieser Arten parasitieren in erster Linie Miniermotten, diverse Schildlaus- und Blattlausarten, aber auch Wanzen- und Schmetterlingseier bzw. Wicklerraupen. Es gibt sogar Vertreter, die auch kleine Käferarten wie Blütenstecher und Borkenkäfer parasitieren.
Zu den wichtigsten Vertretern bei Apfel zählt die Blutlauszehrwespe. Parasitierte Blutläuse sind an der Schwarzfärbung bzw. an den Ausschlupflöchern erkennbar.
Fördermöglichkeiten: Schwefelbehandlungen ab Blühende reduzieren bzw. weglassen. Den Einsatz von spinosad- bzw. pyrethrinhaltigen Insektiziden vermeiden. Mehrjährige Blühstreifen als Pollen- und Nektarquelle.
WEITERE NÜTZLINGE
Neben Insekten und Milben fungieren auch Reptilien (Echsen und Schlangen), Vögel (Raubvögel, diverse insektenfressende Nistvögel) und Säugetiere (Fledermäuse, Igel, Marder, Wiesel, Dachs, Fuchs) als wichtige Gegenspieler im Obstbau.
Fördermöglichkeiten: Steinhaufen als Unterschlupf für zahlreiche Arten; Sitzstangen und geeignete Nistkästen für Vögel; Fledermauskästen als Sommerquartier.
Fördermöglichkeiten: Steinhaufen als Unterschlupf für zahlreiche Arten; Sitzstangen und geeignete Nistkästen für Vögel; Fledermauskästen als Sommerquartier.