Wald. Weide. Wandel: Ein Blick auf die Alm- und Waldbewirtschaftung in OÖ

Almen sind nicht nur touristisch
beliebte Naherholungsräume,
sondern auch ökologisch
wertvolle Bestandteile
der heimischen Kulturlandschaft.
Die extensive Nutzung
durch Weidetiere fördert eine
besonders hohe Biodiversität
und erhält artenreiche Lebensräume.
„Die Bewirtschaftung ist jedoch
arbeitsintensiv und verlangt
viel Handarbeit. In Oberösterreich
verhindern die Almbäuerinnen
und Almbauern,
dass die wertvollen Weideflächen
in Berg- und benachteiligten
Gebieten verbuschen, verwildern
oder verwalden – eine
Tendenz, die österreichweit
vielerorts sichtbar ist“, schildert
Langer-Weninger. Während
in anderen Bundesländern
viele Hochalmen bereits
aufgegeben wurden – meist aus
Gründen der Verwaldung oder
mangelnder Wirtschaftlichkeit
– zeigt sich in Oberösterreich
ein erfreuliches Bild: „Die Zahl
der bewirtschafteten Almen ist
mit aktuell rund 426 Almen
stabil.
Dies ist insbesondere dem
Engagement der Abteilung
Ländliche Neuordnung (LNO)
zu verdanken, die mit gezielten
Maßnahmen die Rahmenbedingungen
für die Almwirtschaft
verbessert“, so die zuständige
Landesrätin Michaela
Langer-Weninger.
Waldflächen in OÖ – leicht steigend
Geringfügig verwalden aber
auch in Oberösterreich Wiesen
und alpine Weiden. Der aktuelle
Bodeninformationsbericht
2025 zeigt eine Zunahme der
Waldfläche um 3.000 Hektar
im letzten Jahrzehnt. Die OÖ
Waldfläche macht nunmehr
rund 501.000 Hektar aus. Die
Zunahmen konzentrieren sich
vor allem auf bereits waldreiche
Regionen im oberen Mühlviertel
und im Süden des Bundeslandes.
Dieses Wachstum ist Ausdruck
einer großräumigen Entwicklung
– durch Nutzungsaufgabe,
aber auch durch natürliche
Wiederbewaldung.
Landesrätin Michaela Langer-
Weninger betont: „Die
Almwirtschaft muss attraktiv
bleiben. Deshalb ist es mir ein
Anliegen, die Bergbäuerinnen
und -bauern nicht nur ideell,
sondern auch finanziell wertzuschätzen
– etwa über die Ausgleichszulage
im Rahmen der
‚Gemeinsamen Agrarpolitik‘.
Denn ohne Bäuerinnen und
Bauern – keine Bewirtschaftung.
Ohne Bewirtschaftung –
keine Alm.“
Die Abteilung Ländliche
Neuordnung (LNO) unterstützt
jährlich rund 50 Almprojekte
und leistet damit einen
zentralen Beitrag zur Zukunftssicherung
der Almwirtschaft
in OÖ. „Im Fokus stehen dabei
insbesondere der Neubau und
die Sanierung von Almgebäuden,
die Versorgung mit Wasser
und Energie – etwa durch
Photovoltaik –, die Erschließung
durch Wege sowie die
Kultivierung neuer Almweideflächen.
In den vergangen 25
Jahren konnten so unter anderem
60 neue Almgebäude
errichtet werden“, schildert
Abteilungsleiter Robert Türkis.
Besonders erfolgreich ist die
Fördermaßnahme zur „Errichtung
regionaltypischer Holzdächer“.
Seit über 25 Jahren
werden 95 Prozent aller neuen
Almgebäude in Oberösterreich
mit Holzschindeln oder Holzbrettern
eingedeckt. „Damit
wird nicht nur das traditionelle
Erscheinungsbild bewahrt –
auch altes Handwerk und bäuerliche
Baukultur bleiben erhalten“,
so Türkis. Ein weiterer
Schwerpunkt liegt auf der Neuordnung
von Wald und Weide
gemäß dem Oö. Einforstungsrechtegesetz.
„Seit dem Jahr
2000 wurden dabei auf über
60 Almen mehr als 320 Hektar
neue Weideflächen geschaffen
– vor allem im Salzkammergut
hat das die Rinderalpung nachhaltig
gestärkt“, so AgrarlandesrätinLanger-
Weninger.