Wald im Wandel - Holzmarkt ist stabil, dennoch droht Chaos
Die oberösterreichischen Waldbäuerinnen und Waldbauern stehen vor einer entscheidenden Weggabelung: Während die Holzmarktlage stabil ist und die Nachfrage nach Rund- und Wertholz anzieht, gibt es bei der EU-Entwaldungsverordnung weiterhin dringenden Handlungsbedarf, trotz der am Dienstag von der EU-Kommission präsentierten gestaffelten Inkraftsetzung. Die Situation am Holzmarkt ist heuer gut, Borkenkäfer-Katastrophen sind 2025 im Wesentlichen ausgeblieben und der Waldumbau hin zum klimafitten Wald mittels Naturverjüngung und der Pflanzung standortgerechter Baumarten schreitet voran. Sorgen bereitet den heimischen Kleinwaldbesitzern die überbordende Bürokratie, die trotz angekündigter Vereinfachungen durch die EU-Entwaldungsverordnung droht. Dennoch bietet die Waldbewirtschaftung viele Chancen, da Holz ein gefragter Rohstoff ist.
„Unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Versorgung mit nachhaltigem Holz. Bürokratische Hürden dürfen diesen Einsatz nicht gefährden – wir brauchen praktikable Lösungen statt Datenflut“, betont Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
Die EU-Kommission hat diese Woche Erleichterungen bei der Umsetzung der „Entwaldungsverordnung“ angekündigt. Künftig soll nur noch der Erste in der Lieferkette Angaben zur Herkunft des Produktes machen müssen. Zudem soll die Verordnung für Kleinst- und Kleinunternehmen erst Ende 2026 gelten. Das klingt im ersten Moment gut, hilft den Bäuerinnen und Bauern aber nicht. Für die heimischen Waldbesitzer als Primärproduzenten bleibt der Aufwand für die EUDR de facto derselbe.
Holzmarktlage ist stabil und es herrscht eine rege Nachfrage
Derzeit ist ein guter Zeitpunkt, um anstehende Holznutzungen durchzuführen, da eine rasche Vermarktung gewährleistet ist. Der verregnete und kühle Sommer stärkte die Vitalität der Bäume und der Käferholzanfall war heuer wesentlich geringer als in den vergangenen Jahren. „Für unsere Wälder war dieses Wetter ein Segen. Jetzt prägen die gute Nachfrage nach Holz und die Erwartung verstärkter Holznutzung den Holzmarkt“, erläutert Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes OÖ.