Unfaire Schuldzuweisungen an die Landwirtschaft durch GLOBAL 2000
In einer aktuellen Veröffentlichung der Umweltorganisation GLOBAL 2000 wird die Landwirtschaft erneut pauschal als Hauptverursacher von Rückständen in Getreideprodukten dargestellt. Im Fokus steht dabei die sogenannte Ewigkeitschemikalie Trifluoracetat (TFA). Die Landwirtschaftskammer OÖ weist diese Darstellung entschieden zurück und fordert eine faktenbasierte Diskussion.
„Solche einseitigen Schuldzuweisungen schaden nicht nur dem Ansehen der heimischen Landwirtschaft, sondern ignorieren auch die komplexen Ursachen für Rückstände in Lebensmitteln“, betont LK-Präsident Franz Waldenberger. „Die Landwirtschaft ist Teil der Lösung – nicht das Problem.“ PFAS- und TFA-Verbindungen sind im Alltag allgegenwärtig – sie stammen unter anderem aus der Textil- und Papierindustrie, aus Kältemitteln sowie aus zahlreichen Konsumgütern. Mehrere Studien zeigen, dass 98 Prozent der TFA-Emissionen auf diese Quellen zurückzuführen sind. Die Landwirtschaft trägt laut der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) lediglich rund zwei Prozent zu den Gesamtemissionen bei. Dennoch wird sie in der öffentlichen Debatte regelmäßig als Hauptverursacher dargestellt.
„Wir haben Verständnis für das Anliegen, Umwelt und Gesundheit zu schützen. Aber wer ernsthaft an Lösungen interessiert ist, sollte alle Verursacher in den Blick nehmen – und nicht durch selektive Schuldzuweisungen Unsicherheit erzeugen“, so Waldenberger. „Wenn dabei auch noch gezielt Aufmerksamkeit erzeugt wird, um Unterstützung für Kampagnen zu mobilisieren, dann ist das zumindest fragwürdig.“