Turbulente Fleischmärkte: Marktentlastung gefordert
Die Fleischmärkte sind momentan bedingt durch Corona und den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in Deutschland in schweren Turbulenzen. Bei Mastschweinen und Ferkeln folgte einem außerordentlich guten Start im Frühjahr mit Top-Preisen ein kontinuierlicher Preisrückgang auf ein derzeit absolutes Tiefstniveau. Die Durchschnittspeise bei den Stieren sinken bereits seit 2018, durch den Lockdown im Gastrobereich setzte sich diese Entwicklung noch einmal verstärkt fort. Bei Schlachtkühen kam es wegen der zeitweisen Schließung der Systemgastronomie wie zB Mc Donald’s und wegen reduzierter Exportmöglichkeiten zu einem noch massiveren Absturz. Einzig der Geflügel-Bereich zeigt sich bislang stabil.
„Wir werden mit schlechten Preisen ins Jahr 2021 starten. Selbst wenn die Gastronomie wieder öffnen darf, werden wir für das neue Jahr eine äußerst schlechte Ausgangsbasis haben. Die Landwirtschaftskammer fordert nun von der EU-Kommission die Freigabe der geförderten privaten Lagerhaltung für Rind- und Schweinefleisch, damit die derzeit überschüssigen Mengen rasch vom Markt wegkommen und der Rückstau beseitigt werden kann. Gemeinsam mit den Vertretern der Rinder- und Schweinebranche fordern wir zudem eine Entschädigung für die durch die staatlichen Corona-Maßnahmen entstandenen Erlösverluste“, erläutert Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ.